Es steigen die Glöckchen Aus schmelzendem Eis Und schütteln die Röckchen, Halb grün und halb weiss. Es knarren die Eichen, Befreit rauscht der Bach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach! Die Mutter Sibylle Tut's Schiebfenster auf Und schaut durch die Brille Zum Giebel hinauf. Zwei Kätzelein schleichen Verliebt über's Dach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach! Was kommt dort getänzelt, Trägt Söckel am Schuh? Es trippelt und schwänzelt Und kichert mir zu. Verheissendes Zeichen, Beherzt folg' ich nach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach!
Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 3
by R. Fried
Translations available for the entire opus: ENG
1. Der Frühling wird wach  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der Frühling wird wach", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 70-71.
2. Herzefreude  [sung text not yet checked]
Ich thät in meinem Gartenbeet Ein Kraut in Treuen hüten, Das war von süssem Duft umweht Und reich geziert mit Blüthen. Allein der Teufel Neidelhart Hat mir die Lust verleidet. Es hat ein Bock mit langem Bart Mein Kräutlein abgeweidet. Herzfreude war das Kraut genannt, Daran ich Lust und Trauer fand. Darauf ich einen Falken fing Mit Augen sonnenhelle, Und wo ich stand und wo ich ging, Der Falk war mein Geselle. Allein der Teufel Neidelhart Thät mir die Lust verderben. Ein Geier griff den Falken zart, Der Arme musste sterben. Herzfreude hiess mein Federspiel, Das schuf mir Lust und Trauer viel. Ich bin in meinem Herzeleid Durch's weite Land gefahren, Da fand ich eine schlanke Maid Mit seidenweichen Haaren. Und keines üblen Teufels List Kann mir die Traute stehlen, Dieweil mein Lieb ein Englein ist, Dem nur die Flügel fehlen. Herzfreude nennt sich mein Gespiel, Das schafft mir Lust und Wonne viel.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Herzfreude", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 78-79.
3. Still ist's im Wald  [sung text not yet checked]
Still ist's im Wald, es rauschet Nur leise murmelnd der Bach, Durch dämmernde Zweige lauschet Singvöglein in's grüne Gemach. Auf Blumenkelchen wiegen Sich Falter im Sonnenschein, Goldblitzende Käfer stiegen Und summen und schläfern dich ein. Wir ruhten unter den Bäumen Im Schatten auf kühlem Moos In süßen, seligen Träumen Von glücklichem Menschenloos. Wir dachten, wir wären alleine, Allein auf der Welt umher, Wir sprachen: der Deine, die Meine! Und hatten kein ander Begehr. Da kam Frau Minne gegangen Und sah uns lächelnd an Und hat uns mit Armen umfangen, Das Weib und den seligen Mann. Sie hat uns Blumen gestreuet Und sang uns ein zaubrisches Lied, Wir haben uns ihrer gefreuet Und merkten's nicht, wie sie schied. Frau Minne, wann gehst du wieder Des Weges im stillen Wald? Bück' unter die Zweige dich nieder Und suche nur, findest uns bald.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Tot és tranquil al bosc", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "It is quiet in the forest", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
4. Lasst mich ruhen, lasst mich träumen  [sung text not yet checked]
Laßt mich ruhen, laßt mich träumen, Wo die Abendwinde linde Säuseln in den Blütenbäumen, Wo der Nachtigallen Lieder wieder In der Zweige Dämmrung schallen! Wie des Mondes Silberhelle Auf des Baches dunkler Welle, Spielt in dieser lichten Stunde Auf des [Weges]1 dunklem Grunde Der vergangnen Tage Freud' und Klage. Der Erinnrung Lust und Schmerzen Flimmern auf in meinem Herzen - Laßt mich ruhen, laßt mich träumen Bei der Nachtigallen Sange Unter vollen Blütenbäumen Lange -- lange!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Reifere Mannesjahre
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- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Let me linger", first published 1911
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke; Erster Band : Lyrische Gedichte: Dichterleben, Liebesleben, Berlin, F. Fontane, 1890, p. 77
1 Liszt: "Lebens"5. Das Geheimniss  [sung text not yet checked]
Du fragst mich, Mädchen, was flüsternd der West Vertraue den Blüthenglocken? Warum von Zweige zu Zweig im Geäst Die zwitschernden Vögel [sich]1 locken? Warum an Knospe die Knospe sich schmiegt, Und Wellen mit Wellen zerfließen, Und dem Mondstrahl, der auf den Kelchen sich wiegt, Die Violen der Nacht sich erschließen? O thörichtes Fragen! Wem Wissen frommt, Nicht kann ihm die Antwort fehlen; Drum warte, mein Kind, bis die Liebe kommt, Die wird dir Alles erzählen!
Text Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "Das Geheimniß"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le secret", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Il segreto", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke des Grafen Adolf Friedrich von Schack, Erster Band, Stuttgart: Velag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1883, page 386
1 omitted by Strauss