Der du kamst von lichten Höhen Und erwecktest die Natur, Holder Frühling, Gottes Odem, Sei gegrüßt auf unsrer Flur. Komm und schmücke deinen Tempel, Schmücke Wald und Wies' und Au Wunderbar mit duft'gen Blumen, Mit des Himmels reinstem Thau. Hauche Gottes milden Segen, Hauche reine, sel'ge Lust In die andachttrunkne Seele, In die neu erquickte Brust.
Für's Haus. Kleine Lieder für zwei Singstimmen mit einfacher Pianoforte Begleitung , opus 37
by Reinhold Reich (1842 - 1900)
1. Frühlingslied  [sung text not yet checked]
2. Frühlingssonntag  [sung text not yet checked]
Das muß vom Sonntag kommen, Daß jeder Strauch nun blüht, Die Luft kommt blau geschwommen, So hold das Wölkchen glüht! Die Vögel müßen's wissen: Heut' ist der Tag des Herrn, Daß sie des Lieds beflissen So freudig nah und fern! Die Blumen müßen's ahnen: O sieh, wie jede lauscht! Den Wald auch will es mahnen: Horch, wie er braust und rauscht! So schimmernd fließt die Welle, Auch sie vergißt es nicht! Und, ach! wie strahlt so helle Die Firn' im Sonnenlicht! Und wo ein Mensch zu schauen, Der wandelt durch die Pracht, Und grüßt die Frühlingsauen, Ei! wie sein Antlitz lacht! Und Jeder froher Weise Muß singen heut' auf's neu Mit aller Welt im Kreise Von Gottes Lieb' und Treu!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frühlingssonntag", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 40
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Springtime Sunday", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 38-39.
3. Wanderlied  [sung text not yet checked]
Die Lerche singt ihr Morgenlied froh auf dem weiten Feld, bei ihrem hellen Sange zieht der Wandrer durch die Welt. Die Blümlein alle grüßen ihn, die Sonne lacht ihm schön; er soll vergnügt von hinnen ziehn und grüssen Thal und Höhn. Und fröhlich wandert er dahin durch Wald und Feld und Flur und lobt und preist mit frohem Sinn den Schöpfer der Natur.
4. Waldkonzert  [sung text not yet checked]
Conzert ist heute angesagt Im frischen, grünen Wald; Die Musikanten stimmen schon,-- Hör', wie es lustig schallt! Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Der Distelfink spielt keck vom Blatt Die erste Violin; Sein Vetter Buchfink neben an Begleitet lustig ihn. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Frau Nachtigall, die Sängerin, Die singt so hell und zart; Und Monsieur Hänfling bläst dazu Die Flöt' nach bester Art. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Die Drossel spielt die Clarinett, Der Rab', der alte Mann, Streicht den verstimmten Brummelbaß, So gut er streichen kann. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Der Kuckuck schlägt die Trommel gut, Die Lerche steigt empor Und schmettert mit Trompetenklang Voll Jubel in den Chor! Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Musikdirector ist der Specht, Er hat nicht Rast noch Ruh, Schlägt mit dem Schnabel spitz und lang Gar fein den Takt dazu. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald! Verwundert hören Has und Reh Das Fiedeln und das Schrei'n, Und Biene, Mück und Käferlein Die stimmen surrend ein. Das jubilirt Und musiziert, Das schmettert und das schallt! Das geigt und singt Und pfeift und klingt Im frischen grünen Wald!
Text Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Das Waldkonzert", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 48
See other settings of this text.
Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, pages 42-43
5. Abschied vom Walde  [sung text not yet checked]
Ade, du lieber Tannenwald, Ade! Wie rief die Scheidestund' so bald, Ade! Schon muß ich fort, zu Hause mein Harr't Schreibepult und Bücherschrein, O weh! Ade, du liebes Waldesgrün, Ade! Ihr Blümlein mögt noch lange blüh'n, Ade! Mögt and're Wand'rer noch erfreu'n, Und ihnen eu're Düfte streu'n, Ade!1 Ade, ihr Felsen braun und grau, Ade! Weiß Gott, wenn ich euch wieder schau', Ade! Mir ist das Herz so trüb' und schwer, Als rief's, du siehst sie nimmermehr, O weh!1 Und scheid' ich auch auf Lebenslang, Ade! O Wald, o Fels, o Vogelsang! Ade! An euch, an euch, zu aller Zeit Gedenke ich in Freudigkeit, Ade, ade, ade!1
Text Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Abschied", appears in Lyrische Blätter, first published 1802
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Nepomuk Vogl, Lyrische Blätter, Wien: Rohrmann und Schweigerd, 1836, pages 76 - 77.
1 Becker adds "Ade, du liebes Waldesgrün!"6. Nachtlied  [sung text not yet checked]
Milde dort oben Manch helles Sternlein lacht; Der sie aus Gold gewoben, Nimmt mild auch dein in Acht. Stille! nun steiget Herab der Engel dein, Und lächelnd dir es zeiget, Wie's wird im Himmel sein. Wachst du am Morgen Dann auf aus selgem Traum, Blick wieder ohne Sorgen Hinauf zum Himmelssaum! Siehe! noch blinket Der Morgenstern so klar! Dein Engel scheidend winket: . Einst wird dein Traum noch wahr!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Nachtlied", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 133
See other settings of this text.
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 117-118.
7. Herbstlied  [sung text not yet checked]
Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! [Reis']1 ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! [Brichst du vor Wonn' oder Schmerz?]2 [Doch als ich die Blätter]3 fallen sah, Da [dacht]4 ich: Ach, der Herbst ist [da]5! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht [hinter]6 drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. [Ist und bleibt]7 Frühlingsschein!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
1 Draeseke: "Flieg"2 Preis: "Brichst du vor Wonn'? Brichst du vor Schmerz?"
3 Preis: "Und als ich Blätter"; Oberthür, Schnaubelt: "Doch als ich Blätter"
4 Hensel: "sagt'"
5 Draeseke: "nah"
6 Barth, Hensel, Oberthür, Preis, Schnaubelt: "zu mir"
7 Preis: "Sie bleibt"
8. Schäfers Sonntagslied  [sung text not yet checked]
Das ist der Tag des Herrn! Ich bin allein auf weiter Flur; Noch eine Morgenglocke nur, Nun Stille nah und fern. Anbetend knie ich hier. O süßes Graun, geheimes Wehn, Als knieten viele ungesehn Und beteten mit mir. Der Himmel nah und fern Er ist so [klar]1 und feierlich, So ganz, als wollt er öffnen sich. Das ist der Tag des Herrn!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Schäfers Sonntagslied", appears in Lieder
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , "A shepherd's Sunday song", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "Shepherd's Sunday Song", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant dominical du berger", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Note: Hensel's score has "Nur" in stanza 1, line 3, word 1, but this is probably a typo.
1 Hensel, Mendelssohn: "still" (in some printings)9. Weihnachtslied
Ich schau' das Licht von Bethlehem
. . . . . . . . . .
— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —
10. Mach voller Einfalt mich  [sung text not yet checked]
Mach voller Einfalt mich, Gering und still und rein, Daß ich mag ewiglich, Herr, deine Wohnstatt sein! Demut, himmlisch klar, Mein Jesu, nah herzu, Erfüll mich ganz und gar Du reinste Liebe du! Du, aller Weisheit Quell Und aller Wahrheit Grund, Wie wird mein Innres hell Durch deinen Blick zur Stund: Mach voller Einfalt mich, Gering und still und rein, Daß ich mag ewiglich, Herr, deine Wohnstatt sein!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), no title, appears in In bangen Stunden. Lieder aus der Stille, in Erstes Buch, no. 170
Go to the general single-text view
Confirmed with Friedrich Oser, In bangen Stunden. Lieder aus der Stille, Baden-Baden: Verlag von Emil Sommermeyer, 1890, pages 103-104.