Der liebe Sonntag ist nun da, der heil'ge Tag des Herrn; in hoher Feier ruht die Welt und still ist's nah und fern. Die Vöglein nur in Wald und Flur, die können nimmer schweigen, sie zwitschern auf allen Zweigen und singen heute noch viel mehr: Allein Gott in der Höh' sei Ehr'! Die Glocke ruft zum Gotteshaus, die frommen Scharen zieh'n, statt Palmen tragen Rosen sie, dazu auch Rosmarin. So zieh'n sie hin mit frommem Sinn, das Auge strahlet heute in seliger Himmelsfreude, und in den Herzen klingt's so hehr: Allein Gott in der Höh' sei Ehr'! Die Glocke schweigt, und laut ertönt der Orgel voller Klang und mischet sich im Jubelton froh in der Vöglein Sang. Zu Gott empor im Jubelchor sich alle Herzen schwingen; welch Klingen und fröhlich Singen! Es ist, als säng' der Engel Heer: Allein Gott in der Höh' sei Ehr'!
Zehn leichte Duetten für Sopran und Alt mit Pianofortebegleitung , opus 132
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Der Sonntag  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Abendruhe  [sung text checked 1 time]
Abendglockenklang tönt die Flur entlang, ladet freundlich ein zum Rasten von des Tages Lust und Lasten. Sonne sinkt hinab in ihr gold'nes Grab. Trillernd ihre letzten Lieder schwebt zum Nest die Lerche nieder. Horch, die Nachtigall hebt den süßen Schall. Lust hat nun genug geklungen, Leid hat nun genug gerungen.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Der Vöglein Dank  [sung text checked 1 time]
Ihr Vöglein leicht, ihr Vöglein klein, Wie gerne möcht' ich bei euch sein, Und mit euch fliegen So frei und frank. Und [froh]1 mich wiegen Auf Zweigen schwank! Ihr Vöglein leicht, ihr Vöglein klein, Wie gerne möcht' ich bei euch sein, Und mit euch singen Im Waldesduft, Und froh mich schwingen Hoch in die Luft! Ihr Vöglein leicht, ihr Vöglein klein, Wie gerne möcht' ich bei euch sein, Und mit euch loben Mit Sang und Klang Den Vater droben Mein Leben lang!
Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Vöglein Dank", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 62
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View original text (without footnotes)Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, pages 59-60.
Note: in Abt's score, the words "hoch in die" are missing from the last line of the second stanza (an apparent misprint).
1 Kern: "frei"Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
4. O, wie wunderschön ist die Frühlingszeit  [sung text checked 1 time]
Wenn der Frühling auf die Berge steigt
Und im Sonnenstrahl der Schnee zerfließt,
Wenn das erste Grün am Baum sich zeigt,
Und im Gras das erste Blümlein sprießt --
Wenn vorbei im Thal
Nun mit einem Mal
Alle [Regenzeit]1 und Winterqual,
Schallt es von den Höh'n
Bis zum Thale weit:
O, wie wunderschön
Ist die Frühlingszeit!
Wenn am Gletscher heiß die Sonne leckt,
Wenn die Quelle von den Bergen springt,
Alles rings mit jungem Grün sich deckt
Und das [Lustgetön]2 der Wälder klingt--
Lüfte lind und lau
Würzt die grüne Au,
Und der Himmel lacht so rein und blau,
Schallt es von den Höh'n
Bis zum Thale weit:
O, wie wunderschön
Ist die Frühlingszeit!
[ ... ]
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Die Lieder des Mirza-Schaffy, in Zuléikha, no. 12
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Natalie Macfarren) , "Flow'ry May"
- FRE French (Français) [singable] (François Nicollin)
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Quando la primavera arriva sui monti", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Mandyczewski: "Regenszeit"
2 Mandyczewski: "Luftgetön" (typo in the score?)
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Im Spätherbst  [sung text not yet checked]
Die Blätter fallen gelb und matt Zur feuchten Erde nieder; Der rauhe Wind nimmt Blatt um Blatt Und bringt es nimmer wieder! Verschwunden! Verschwunden Ist all die schöne Blätterpracht, Die sonst so frisch uns angelacht,-- Verschwunden! Verschwunden! Es wird so einsam auf der Flur, Erstarrt ist alles Leben, Und graue, kalte Nebel nur Durch Wald und Felder schweben. Verklungen! Verklungen Ist überall der Vöglein Sang, Der sonst so hell und laut erklang; Verklungen! Verklungen! Geduld, Geduld, es kommt die Zeit, Da wird es auf der Erden In Wald und Feldern weit und breit Auch wieder Frühling werden. Sei stille! Sei stille! Bis Gott nach manchem trüben Tag Dir neue Freude geben mag! Sei stille! Sei stille!
Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Im Spätherbst", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 76
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Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 78
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Surre, surre, Käferlein  [sung text checked 1 time]
Maienkafer summen Durch die Luft und brummen, Freuen sich Königlich, Daß es nicht mehr stürmt und schneit, Daß nach rauher Winterzeit Endlich ist der Mai erschienen, Und die Bäume blüh'n und grünen. Surre, surre, Käferlein, Mai wird bald vorüber sein; Singe, singe froh dein Lied, Eh' er ganz vorüber zieht! Maienkäfer, fliege, Daß ich dich nicht kriege!-- Käferlein, Bist jetzt mein! Sollst ja nicht in's enge Haus, Strecke nur die Hörnlein aus; [Hurtig]1 laß die Flügel schwirren, Durch die Welt dahin zu irren! Surre, surre, Käferlein, Mai wird bald vorüber sein; Freue dich noch manchen Tag, Eh' der Winter kommen mag!
Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901), "Der Maikäfer", appears in Kinder-Lieder, in 2. Lieder und Bilder aus der Natur, no. 50
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View original text (without footnotes)Confirmed with Kinder-Lieder von G. Ch. Dieffenbach, Mainz: Verlag von C.G. Kunze, 1854, page 45
1 Abt: "Lustig"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
7. Wollt ihr die Englein hören im Chor  [sung text checked 1 time]
Wollt ihr die Englein hören im Chor, Geht in den Tannenhain, lauschet empor; Wenn sich die Zweig' im Schlaf scheinen zu biegen Und drauf die Engelein singend sich wiegen, Wonniger Chorgesang wird dich umweh'n, Himmlischer Sphärenklang seliger Höh'n; Horchest mit hoher Lust wieder und wieder, Ruhe sich senkt auf dich segnend hernieder. Winket die Sonne dann scheidend hinauf, Nehmen sie himmelan wieder den Lauf Aber im Herzen dir klinget es wieder: Hörtest der Engelschar himmlische Lieder.
Authorship:
- by Wilhelm Floto (1812 - 1869)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]8. Wanderlust  [sung text not yet checked]
Es [zieh'n]1 nach fernen Landen Die lieben Vögelein, Und wenn sie wieder kommen, So seh'n sie lustig d'rein. Im Hain bergauf, bergunter, Da klingt's aus voller Brust So lieb, so hell und munter, Von Nichts als Wanderlust. Die Sonne, Mond und Sterne, Die wandern jeden Tag, Und Wogen, Wind und Wolken, Die machen's ihnen nach; Es wandert selbst die Erde, Die sich's doch kaum bewußt, Es träumen Hirt und Heerde Von Nichts als Wanderlust. Die Menschen alle wandern Zum fernen welschen Land, Zum Norden, zu dem Süden, Zum Meer und Bergesrand, Und schreiben tausend Lieder Aus ihrer vollen Brust, Und singen immer wieder Von Nichts als Wanderlust. Ihr wollet's mir verargen, Wenn ich am schönen Tag Wohl auch einst wandern möchte, Den hellen Wolken nach; Und haltet mich geringe, Wenn ich aus voller Brust Ein einzig Liedchen singe Von Nichts als Wanderlust.
Authorship:
- by Karl Julius Curtius (1802 - 1849), "Wander-Lied"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Der Gesellschafter: oder, Blätter für Geist und Herz, neunter Jahrgang, ed. by F. W. Gubitz, Berlin: Maurersche Buchhandlung, 1825, page 91. Appears in 19tes Blatt.
1 Mohr: "ziehen"; further changes may exist not shown above.Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
9. Frühlingsleben  [sung text checked 1 time]
Funkelnde Felder, Dunkelnde Wälder Blitzen und leuchten in sonnigem Tau; Gaukelnde Weste Schaukeln die Äste, Wiegen sich selig auf blühender Auf. Duftige Matten, Luftige Schatten Locken den Wandrer zu laubigem Dach. Ziehende Schwäne, Fliehende Kähne Gleiten so freudig hinunter den Bach. Sprühende Quellen, Sprudelnde Wellen Netzen der Bäume verschlungenen Fuss; Schmeichelnde Lieder Dringen hernieder, Bringen des Frühlings luftklingenden Gruss.
Authorship:
- by Thelyma Nelly Helene Branco (1818 - 1894), as Dilia Helena
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]10. Schifferabend  [sung text checked 1 time]
Schiffchen in die Weite, In die Weite willst du zieh'n, Frohe Schiffersleute Fahren lustig hin, Freud' und Schmerzen flogen Lange durch den armen Sinn, Schön ist's auf den Wogen, Lustig fahr ich hin. Wasser schaut so heiter, Zeigt mir manchen schönen Stern, Schiffchen fahre weiter, Schwimmst ja gar so gern, Und die Wellen neigen Sich zu mir so liebetraut Ja, ich bin dein eigen, Stille Wasserbraut.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]