Fünf Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte = Fem Sange til Texter for en Mellemstemme , opus 6

by Eyvind Alnæs (1872 - 1932)

1. Winterklage [sung text checked 1 time]

Der Winterwest
Nicht ruhen lässt 
Von Hagel, Schnee und Regen,
Drauf jagt ein Nord
Uns fort und fort 
Ein blendend Eis entgegen.

Getrübt und wild
Der Geißbach schwillt 
Und braust vom Bergeshang. 
Was kriecht und fliegt
Verborgen liegt 
Die trüben Tage lang.

Den Hagelschlag,
Den Wintertag,
All' ohne Sonnenschein,
Ich hab' fürwahr
Ihn lieber gar 
Als allen Prunk des Mai'n.

Im Sturmgebraus
Da hör' ich draus 
Die eig'ne Klage wehn. 
Im Stamm entlaubt
Hab' ich geglaubt 
Mein eigen Loos zu sehn.

O Herr der Welt
Da dir's gefällt,
Daß ich so leiden sollt' -- 
Ich glaub' daran,
'S ist wohlgethan,
Weil du es so gewollt.

Drum mein Gebet
Nur darum fleht,
Will Alles gern ertragen. 
Raubt das Geschick
Mir Freud' und Glück,
Herr, hilf mir zu entsagen.

Authorship:

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Confirmed with Robert Burns' Lieder und Balladen für deutsche Leser ausgewählt und frei bearbeitet von L.G. Silbergleit, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], pages 10-11.


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2. An eine Nachtigall [sung text checked 1 time]

O, singe weiter deinen Sang.
Ich säh' dich Vöglein gern noch lang
Auf jenem schwanken Zweige.
O jenen Schlag nur noch einmal,
O lehre den mich, Nachtigall', 
Damit der Holden ich gefall,
Ihr Sinn sich zu mir neige.

Sag, war dein Liebchen lieblos auch?
War ihre Flamme eitel Rauch,
Entlocket doch solch süßen Hauch 
Nur tiefer Liebe Schmerz.
Du sprichst von Tagen freudeleer,
Verzweiflungsvoll und kummerschwer.
Erbarmen, Vöglein, sing' nicht mehr, 
Sonst bricht mein armes Herz.

Authorship:

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Confirmed with Robert Burns' Lieder und Balladen für deutsche Leser ausgewählt und frei bearbeitet von L.G. Silbergleit, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 62.


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3. Ein Jüngling liebt ein Mädchen [sung text checked 1 time]

Ein Jüngling liebt ein [Mädchen,]1
Die hat einen andern erwählt;
Der andre liebt eine andre,
Und hat sich mit dieser vermählt.

Das Mädchen [heiratet]2 aus Ärger
Den ersten besten Mann,
Der ihr in den Weg gelaufen;
Der Jüngling ist übel dran.

Es ist eine alte Geschichte,
Doch bleibt sie immer neu;
Und wem sie [just]3 passieret,
Dem bricht das Herz entzwei.

Authorship:

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Un noi estima una noia", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) (Jan Rot) , "Wil Jantje graag met Pietje", copyright © 2000, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Een jongen houdt van 'n meisje", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Paul Hindemith) , "A young man loved a girl", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 39, first published 1827
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
  • GRE Greek (Ελληνικά) (Effimia Gianniou) , "Ένας νέος αγαπά μια νέα", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
  • HEB Hebrew (עברית) (Assaf Levitin) (Michal Levitin) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Un giovanotto ama una fanciulla", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
  • SPA Spanish (Español) (Wilson Hidalgo) , "Un chico ama a una chica", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 144.

1 Heine: in the original published version: "Mägdlein"
2 Alnæs, Schumann: "nimmt" (took)
3 Engelmann: "jüngst"

Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Pierre Mathé [Guest Editor]

4. Was will die einsame Träne [sung text checked 1 time]

Was will die einsame Träne?
Sie trübt mir ja den Blick.
Sie blieb aus alten Zeiten
In meinem Auge zurück.

Sie hatte viel leuchtende Schwestern,
Die alle zerflossen sind,
Mit meinen Qualen und Freuden
Zerflossen in Nacht und Wind.

Wie Nebel sind auch zerflossen
Die blauen Sternelein,
Die mir [jene]1 Freuden und Qualen
Gelächelt ins Herz hinein.

Ach, meine Liebe selber
Zerfloß wie eitel Hauch!
Du alte, einsame Träne,
Zerfließe jetzunder auch!

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Marta Garcia Cadena) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Jos. Van de Vijver) , "Eenzame traan"
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wat wil het eenzame traantje?", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Emily Ezust) , "What does this solitary tear mean?", copyright ©
  • ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Que veut cette larme solitaire", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Cosa vuole questa lacrima solitaria?", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

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1 Cornelius: "die"

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5. Der erste Psalm [sung text checked 1 time]

Gemähet liegt der letzte Halm,
Der Schnitter stehet müd'. 
Du tröstend Wort, du erster Psalm,
Sei du mein letztes Lied.

Wie immer geh' des Lebens Pfad,
Es wandle unbesorgt,
Wer nie der Bösen Weg betrat,
Nie ihren Lehren horcht;

Wer nimmer thöricht, eitel kühn 
Hinblicket auf die Welt,
Wer sich mit Demuth unter Ihn,
Den Herrn der Schöpfung stellt,

Der Mann wird blühen gleich der Baum 
Erfüllt mit Saft und Mark,
Der fruchtbar wächst am Wassersaum 
Mit Wurzeln tief und stark.

Doch er, der in der Knospe trägt 
Der Sünde gier'gen Wurm. 
Er wird vergehen, hingefegt 
Wie Stoppeln vor dem Sturm.

Denn Gott wird Frieden immerdar 
Und Ruh' den Seinen leih'n,
Der Böse aber kann fürwahr,
Fürwahr nicht glücklich sein.

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Confirmed with Robert Burns' Lieder und Balladen für deutsche Leser ausgewählt und frei bearbeitet von L.G. Silbergleit, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], pages 133-134.


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