Es haucht die Linde In weicher Luft Im Abendwinde So süßen Duft! Die Wipfel wiegen Die Träume fliegen -- Was kann ich Bess'res halbträumend thun, Als Dir am Herzen auszuruhn! Schon webt so leise Das Mondenlicht Im Zauberkreise Sein Traumgesicht! So hold beginnt es, Was lebt, umspinnt es -- Was kann ich Bess'res halbträumend thun, Als Dir am Herzen auszuruhn! Des Baches Rauschen, Noch hör' ich's kaum -- Was soll ich lauschen, Es singt im Traum -- O Nacht, du müde, O holder Friede -- Was kann ich Bess'res halbträumend thun, Als Dir am Herzen auszuruhn!
Acht Lieder und Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 30
by Wilhelm Reinhard Berger (1861 - 1911)
1. Zum Abend  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886), "Zum Abend"
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Confirmed with Gedichte von Hermann Kletke Vermehrte Gesammt-Ausgabe, Berlin, Verlag von F. H. Schroeder (Hermann Kaiser), 1873, pages 48-49.
2. Ich habe mir mein's Gleichen ein' erwählet  [sung text not yet checked]
[Drum hab' ich]1 mir Meins Gleichen ein' erwählet So ist die Blum' und Zier Und nur nach ihr Muß sein mein Herz gestellet Von nun an für und für. Sie ist der Klang Nach dem ich gang Sie ist das Gesang Nach dem ich hang. Sie ist die Lieb' Inn der ich leb'. Sie ist mein Rhu und Friden Inn der ich rhu auff Erd. O Gott, gib du ein'm j'den Das im sein Eva werd.
Text Authorship:
- by Johann Fischart (1550 - 1590), no title
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View original text (without footnotes)Confirmed with Das Philosophisch Ehezuchtbüchlein, Straßburg: Bernhard Jobin, 1591, page 144 (no pagination - manual counting). Appears in Eheliche Ermanüngen. Zusatz auß noch vieler Anderer erleuchten und hochgelehrter Personen Bücheren. Von Ehegebürtlichkeiten. Allemant d'Amour, no. 7. Also confirmed with Sammlung deutscher Volkslieder, ed. by "Büsching und von der Hagen," Berlin: Friedrich Braunes, 1807, pages 128 - 129, song no. 48, "Der Ehetanz."
1 Berger: "Ich habe mir"; further changes may exist not shown above.3. Das kranke Kind
Leise flüstert's in den Bäumen
. . . . . . . . . .
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4. Geständniss  [sung text not yet checked]
Sie Ich muß den Zweig, den bösen Rosenzweig Verklagen. Er bat so sanft, wie sollt' ich den ihm gleich Versagen? Doch war's, daß ich ihn selbst zum Strauch geführt, Nicht weise, Wo seine Hand die meinige berührt, So leise. Und als er zögernd aus dem Garten war Gegangen, Stand zitternd ich, als hätt' ich Böses gar Begangen. O hätt' ich seiner holden Rede nicht Gelauschet! Mich nicht an seines Auges klarem Licht Berauschet! Nun trag' ich unablässig, schreckhaft, bang, Mit Schmerzen, Das Licht des Auges und der Stimme Klang Im Herzen.
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), no title, appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte, in Lebens-Lieder und Bilder, no. 8
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5. Über ein Stündlein  [sung text not yet checked]
Dulde, gedulde dich fein! Über ein [Stündlein]1 Ist dein Kammer voll Sonne. Über den First, wo die Glocken hangen, Ist schon lange der Schein gegangen, Ging in Thürmers Fenster ein. Wer am nächsten dem Sturm der Glocken, Einsam wohnt er, oft erschrocken, Doch am frühsten tröstet ihn Sonnenschein. Wer in tiefen Gassen gebaut, Hütt' an Hütt'lein [lehnt]2 sich traut, Glocken haben ihn nie erschüttert, [Wetterstrahl ihn nie umzittert]3, Aber spät sein Morgen graut. Höh' und Tiefe hat Lust und Leid. Sag' ihm ab, dem thörigen Neid: Andrer Gram birgt andre Wonne. Dulde, gedulde dich fein! Über ein [Stündlein]1 Ist deine Kammer voll Sonne.
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Über ein Stündlein", appears in Gedichte, in Jugendlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 1.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Note: modern German spelling would change "Thürmers" to "Türmers", "thörigen" to "törigen", etc.
1 Furtwängler, Pfitzner: "Stündelein"2 Furtwängler, Pfitzner: "lehnet"
3 Pfitzner: "Über ihm ist es, wenn es gewittert"
6. Gute Nacht, du süsses Kind  [sung text not yet checked]
Gute Nacht, du süßes Kind, Mögen Engel dich behüten, Und der Schlummer leis und lind Streue dir die schönsten Blüten. Gute Nacht, und träume mild Von den Schwesterlein, den Rosen, Die, dein schönes Ebenbild, Mit den Frühlingswinden kosen. Gute Nacht, und denke mein Mindestens in holden Träumen, Mochtest so im Tagesschein Meiner zu gedenken säumen. Gute Nacht, und bleib mir gut, Lächle gültig mir entgegen; Deiner Blicke Zauber ruht Auf mir wie ein milder Segen. Gute Nacht, die Äuglein zu, Schließ die holden Blicke gerne; Schöner, selbst in Schlafesruh', Sind sie doch als alle Sterne.
Text Authorship:
- by Karl Ferdinand von Dräxler-Manfred (1806 - 1879), "Gute Nacht", appears in Gedichte von C. Dräxler-Manfred, in 2. Zweites Buch: Liebe, in Aufzeichnungen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von C. Dräxler-Manfred, dritte durchaus verbesserte und vermehrte Auflage, Frankfurt am Main: Johann David Sauerländer, 1838, page 81.
7. Ach, wer das doch könnte
Gemäht sind die Felder, der Stoppelwind weht, Hoch droben in Lüften mein Drache nun steht, Die Rippen von Holze, der Leib von Papier, Zwei Ohren, ein Schwänzlein sind all seine Zier; Und ich denk': so drauf liegen Im sonnigen Strahl, Ach, wer das doch könnte Nur ein einziges Mal! Da guckt' ich dem Storch in das Sommernest dort: Guten Morgen, Frau Storchen, geht die Reise bald fort? Ich blickt' in die Häuser zum Schornstein hinein: O Vater und Mutter, wie seid Ihr so klein! Tief unter mir säh' ich Fluß, Hügel und Thal -- Ach, wer doch das könnte Nur ein einziges Mal! Und droben, gehoben, auf schwindelnder Bahn, Da faßt' ich die Wolken, die segelnden an; Ich ließ' mich besuchen von Schwalben und Krähn, Und könnte die Lerchen, die singenden sehn, Die Englein belauscht' ich Im himmlischen Saal -- Ach, wer das doch könnte Nur ein einziges Mal!
Text Authorship:
- by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920), "Ach, wer das doch könnte"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
8. Schneckenlied  [sung text not yet checked]
Schneck, Schneck, Mäuschen, Kriech vor aus deinem Häuschen! Hier steht ein kleiner Käferherr Und fragt wie theu'r die Miethe wär'. Schneck, Schneck, Schlecker, Schmeckt dir der Klee noch lecker? Hier ist ein Bischen Krautsalat; So komm doch her und friß dich satt! Schneck, Schneck, Schneider, Du hast ja keine Kleider! Komm mit, wir fahren nach Berlin, Da kauf' ich dir was anzuziehn. Schneck, Schneck, Tröpfchen, Was hast du da für Knöpfchen, Was hast du da für Körnerchen Auf deinen vier fünf Hörnerchen? Schneck, Schneck, Liebchen, Kriech wieder in dein Stübchen Und such' dir da dein Schlüsselein; Es kann ja jeder Dieb hinein!
Text Authorship:
- by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920), "Schneckenlied"
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