[Sahst]1 du ein Glück [vorübergehn]2, Das nie sich wiederfindet, Ist's gut in einen Strom zu sehn, Wo Alles wogt und schwindet. O, starre nur hinein, hinein, Du wirst es leichter missen, Was dir, und soll's dein Liebstes seyn, Vom Herzen ward gerissen. Blick' unverwandt hinab zum Fluß, Bis deine Tränen fallen, Und sieh durch ihren warmen Guß Die Flut hinunterwallen. Hinträumend wird Vergessenheit Des Herzens Wunde schließen; Die Seele sieht mit ihrem Leid Sich selbst vorüberfließen.
Neun Lieder und Gesänge für 1 Singst mit Pianoforte , opus 34
by Wilhelm Reinhard Berger (1861 - 1911)
1. Blick in den Strom  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Blick in den Strom", written 1844, appears in Gedichte, in 6. Sechstes Buch, in Letzte Gedichte, first published 1844
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau, Sämmliche Gedichte, herausgegeben von Anastasius Grün, vierter Band, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta Verlag, 1855, page 355.
1 Mettenheimer: "Sieh'st"; further changes may exist not shown above.2 Flügel: "vorüberziehn"; further changes may exist not shown above.
2. Botschaft
Brauchst dich zu bangen nicht
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3. Lied des Corsaren  [sung text not yet checked]
Gut der Wind, und fest das Steuer, Leuchtend Silbergrün das Meer, Über uns der Sterne Feuer - Gebt die Mandoline her! Syrakuser schenkt mir ein! Heißer Sinn will heißen Wein. Ging mein Schloß in jähem Brande Lodernd auf um Mitternacht, Schwirrt auf Rabenschwing' am Lande Um mein Haupt des Reiches Acht: Auf dem Meer im Sturmesflug Weht der Freiheit Odemzug. Hab' ich doch mein Schwert behalten Und den Arm, der stark es faßt; Des verfemten Banners Falten Flattern schwarzgesengt vom Mast; Weh dem Kühnen, der's bedroht! Seine Antwort lautet: Tod. Seit das Schiff ich frei bestiegen, Haus' ich jedem Fürsten gleich; Weit, so weit die Winde fliegen, Liegt mein flutend Königreich. Blanker Stahl ist mein Wardein, Treib' ich meine Schatzung ein. Säckel, die von Gold sich brüsten, Ferner Zonen seltne Fracht, Klosterwein von sonn'gen Küsten Und den Becher von Smaragd, Was nur Sinn und Herz begehrt, Kauft im Schlachtgewühl mein Schwert. Und wie reizend ist die Dirne, Wenn sie vor dem Räuber steht, Und um ihre blonde Stirne Glühend Haß und Neigung weht! Scham und Lust - o süßer Krieg! Doch dem Kühnen bleibt der Sieg. Heil dir, Meer, du Feld des Mutes! Heil dir, Freiheit, meine Braut! Dir mit jedem Tropfen Blutes, Dir allein bin ich getraut, Treu auch dann, wenn mich umdroht Einst im Kampf die letzte Not. Dann kein Ach, kein feiger Jammer! Hoch die Wimpel, hoch das Beil! In der engen Pulverkammer Schläft beisammen Rach' und Heil; Stolz im Blitze fahr' ich dann In den Tod als freier Mann.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Lied des Korsaren", appears in Juniuslieder, in Lieder
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4. Der Waldsee  [sung text not yet checked]
Wie bist du schön, du tiefer blauer See! Es zagt der laue West, dich anzuhauchen, Und nur der Wasserlilie reiner Schnee Wagt schüchtern aus der stillen Flut zu tauchen. Hier wirft kein Fischer seine Angelschnur, Kein Nachen wird auf deinem Spiegel gleiten; Wie Chorgesang der feiernden Natur Rauscht nur der Wald durch diese Einsamkeiten. Waldrosen streu'n dir ihren Weihrauch aus Und würz'ge Tannen, die dich rings umragen, Und die wie Säulen eines Tempelbaus Das wolkenlose Blau des Himmels tragen. Einst kannt' ich eine Seele, ernst, voll Ruh', Die sich der Welt verschloß mit sieben Siegeln; Die, rein und tief, geschaffen schien wie du, [Nur um]1 den Himmel in sich abzuspiegeln.
Text Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Der Waldsee"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Heinrich Leuthold, Frauenfeld, 1879.
1 Stöhr: "Um nur"5. Frische Brise
Fahr' zu, mein Schiff! Die Welle schäumt!
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6. Vergebliche Frage
Fragst umsonst, umsonst mich immer
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Text Authorship:
- by Hans Schmidt (1854 - 1923)
Based on:
- a text in Russian (Русский) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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7. Lieb' Seelchen, lass das Fragen  [sung text not yet checked]
Lieb Seelchen, laß das Fragen sein: Was wird der Frühling bringen? Lichtgrünes Gras, Waldmeisterlein Und Veilchen vor allen Dingen. Auch Herzeleid und Frauenhuld Gedeiht in diesen Tagen, Ein bischen Glück, ein bischen Schuld, -- Lieb Seelchen, laß das Fragen!
Text Authorship:
- by Hans von Hopfen (1835 - 1904), "Laß das Fragen!", appears in Gedichte, in Zwischenreich
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hans Hopfen, Gedichte, Viertes Tausend, Berlin: A. Hofmann & Comp., 1883, page 109.
8. Nach sieben Jahren  [sung text not yet checked]
[Ha]alter Birnbaum! Lebst du noch Nach sieben langen Jahren? Trägst noch an einer Stange hoch Das Kästlein für die Staaren? Der Birnbaum an zu sprechen fing Und seufzte schwer beklommen: Dieweil der Staar auf Reisen ging, Hat Spatz Besitz genommen. Willkomm mit deinem Schelmenblick, Frau Nachbarin, du lose! Als Knospe liess ich dich zurück, Nun grüss' ich dich als Rose. Sie wies mir lächelnd einen Ring. -- O weh, zu spät gekommen! Dieweil der Staar auf Reisen ging, Hat Spatz Besitz genommen.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Nach sieben Jahren", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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View original text (without footnotes)1 Reiser: "Ei"; further changes may exist not shown above.
9. Die drei Reiche der Natur  [sung text not yet checked]
Ich trink, und trinkend fällt mir bei, Warum Naturreich dreifach sei. Die Tier und Menschen trinken, lieben, Ein jegliches nach seinen Trieben: Delphin und Adler, Floh und Hund Empfindet Lieb und netzt den Mund. Was also trinkt und lieben kann, Wird in das erste Reich getan. Die Pflanze macht das zweite Reich, Dem ersten nicht an Güte gleich: Sie liebet nicht, doch kann sie trinken; Wenn Wolken träufelnd niedersinken, So trinkt die Zeder und der Klee, Der Weinstock und die Aloe. Drum, was nicht liebt, doch trinken kann, Wird in das zweite Reich getan. Das Steinreich macht das dritte Reich; Und hier sind Sand und Demant gleich: Kein Stein fühlt Durst und zarte Triebe, Er wächset ohne Trunk und Liebe. Drum, was nicht liebt noch trinken kann, Wird in das letzte Reich getan. Denn ohne Lieb und ohne Wein, Sprich, Mensch, was bleibst du noch? -- -- Ein Stein.
Text Authorship:
- by Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), "Die drei Reiche der Natur"
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