Seele, was betrübst du dich Und verzehrest dich in Sehnen? Speisest dich mit bittern Thränen, Was betrübst du also dich? Harr' auf Gott nur ewiglich! Willst du dich vergessen wähnen? O dein Herr, er schauet dich, Kennet, eh du rufst, dein Sehnen! Seele, was betrübst du dich? Lasse brausen nur die Wogen! Wie die Fluth mich kommt gezogen, Dennoch nicht betrübe dich! Harr' auf Gott nur ewiglich! Wen hat je sein Wort betrogen? Eh du sinkst, entreißet dich Seine starke Hand den Wogen! Seele, was betrübst du dich? Loben wirst du noch und danken! Kann der ewge Fels denn wanken? O betrüb nicht fürder dich! Harr auf Gott nur ewiglich, Statt dem Rohre gleich zu schwanken! Freuen, freuen wirst du dich Mit Frohlocken und mit Danken!
Zwanzig Lieder für Fr. Oser, für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 65
by Franz Aloys Theodor Commer (1813 - 1887)
1. Kreuz‑Lied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), no title, appears in Kreuz- und Trostlieder
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Trost‑Lied  [sung text not yet checked]
Dein Wort, o Herr, im Munde, Von deiner Hand bedeckt, Froh bin ich jede Stunde, Nichts ist, das mich erschreckt. Wie lang das Weinen währet Allhier zu meinem Heil, Die Erd' ist mir verkläret, Bleibst du, nur du mein Theil. Ja auch den Himmel offen Seh' ich im schönsten Licht, Kann ich auf dich nur hoffen Mit aller Zuversicht. Und selig manche Stunde Darf schauen ich hinein, Und hör's aus deinem Munde: Mein bist du und ich dein.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), no title, appears in Kreuz- und Trostlieder
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Lied auf des Kindes Tod  [sung text not yet checked]
Nun schlaf' in kühler Erde, Du liebes, liebes Kind! Dich rief zu seiner Heerde Dein Hirte treu gesinnt. Ob's anders wir gedacht, Er hat es wohl gemacht, Ade, zu tausend guter Nacht! Nun schlaf' in süßem Frieden, Erlöst von jeder Pein; Ach, mußt' es auch hienieden So bald geschieden sein! Ei welche Lust und Pracht Dir nunmehr droben lacht! Ade, zu tausend guter Nacht! Nun schlaf' ohn' allen Kummer, Von keinem Weh erschreckt, Bis wieder aus dem Schlummer Dich Jesus Christ erweckt. Dein Gräblein ist gemacht, Dein Erdenlauf vollbracht, Ade, zu tausend guter Nacht!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), no title, appears in Kreuz- und Trostlieder
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. An den Maienwind  [sung text not yet checked]
Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Nimmst ja alle Blüthen mir weg, Das es schneiet auf Weg und Steg, Wirfst mir [gar]1 den Schnee in's Gesicht Haufenweise, du böser Wicht! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Fliehn ja alle Vöglein vor Schreck Tief in den Wald in's sichre Versteck, Und die zarten Blümlein der Au, Ach, wie sie zittern schau, o schau! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Jagst nur von den Bergen daher Wetterwolken mir schwarz und schwer, Weh, kein einziger Sonnenstrahl Blickt mehr hinab auf das Blüthenthal! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Willst du zürnen, ei denn nimm mit Lieber meine Sorgen, ich bitt, Meinethalben über das Meer Heute noch mit dem ganzen Heer! Maienwind! Fort, fort! geschwind, geschwind!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "An den Maienwind", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 80
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "To the May wind", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 70-71.
1 Schletterer: "ja"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
5. Tief im Wald  [sung text not yet checked]
Unbeachtet, tief im Wald, wärest du verblühet bald, schöne Blume, so wunderlicht, wäre zu dir ich gekommen nicht. Ei, wie versteh'n wir uns, du und ich, grüßen wir uns herzinniglich. Unbekannt und vergessen gleich mir musstest du blühen, duften und glühen, sah die Welt auch nicht nach dir. Ungesehen, tief im Wald, wärest du entschwebet bald, Falter, hätt' in der grünen Nacht ich nicht erspäht deine Zauberpracht. Weiß wohl, warum du so nahe ganz zeigest mir deiner Flügel Glanz. Unbekannt und vergessen gleich mir musstest dein Leben hold du durchschweben, sah die Welt auch nicht nach dir. Ungehöret, tief im Wald, wärest du verflogen bald, hätt' ich nicht deines Lieds Getön', Vöglein, erlauscht - o wie schön, wie schön! Weiß wohl, warum dein wonniger Gruß so durch das Herz mir schallen muss! Unbekannt und vergessen gleich mir musstest du singen, ließest du's klingen, sah die Welt auch nicht nach dir.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Tief im Wald", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 93
See other settings of this text.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler6. Waldlied  [sung text not yet checked]
O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist es dein Grün? Ist es dein heimlich Dunkel? Dein buntes Blühn? Das irre Sonngefunkel? Daß ich auf's neu stets freudetrunken In deinen Zauber steh' versunken. Wer mag es sagen? [Wer's]1 [je]2 erfragen? [Nur singen]3 muß ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist es dein Duft? Ist's deiner Büsche Wallen? Die kühle Luft, Sind's deine hohen Hallen? Daß es mich immer, immer wieder Zu dir, Geliebter, zieht hernieder. Wer mag es sagen, Wer's [je]2 erfragen? [Nur singen]3 muß ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist's dein Gesang? Ist's deiner Tannen Sausen? Dein Klagen bang? Der alten Eichen Brausen? Daß Heimweh [gleich]3 mich will erfassen, Muß ich, o Trauter, dich verlassen. Wer mag es sagen Wer's [je]2 erfragen? [Nur singen]3 mich ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du! Ist's Majestät? Ist's heimisch trautes Wesen, Was dich durchweht, Dich macht so auserlesen? Daß jauchzend dich des Sängers Lieder Lobpreisen immer, immer wieder! Wer mag es sagen, Wer's [je]2 erfragen? [Nur singen]3 muß ich immerzu: O Wald, o Wald, Wie ewig schön bist du!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Waldlied", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 85
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 75-76.
1 Reinecke: "Wer"2 Rohde: "zu"
3 Rohde: "Nein, singen"
3 Rohde: "bald"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
7. Abendlied  [sung text not yet checked]
Nun schlafen die Vöglein im Neste, Nun schlummern die Blüthen am Strauch, Und unter dem Himmel die Weste, Horch, horch! sie ruhen nun auch. Nur droben, da wachen die Sterne Und singen ihr ewiges Lied, Das, hallend [aus]1 endloser Ferne, Leis über die Erde noch zieht. Und der da von Anbeginn lenket Das ganze [schimmernde]2 Heer, Auch deiner liebend gedenket, Du giltst ihm ja noch viel mehr. Der segnet die Vöglein und Blüthen, Und leitet der Winde Hauch, Der wird auch dich wohl behüten, So [ruh' im]3 Frieden nun auch!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Abendlied", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 118
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening song", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 105-106.
1 Kienzl: "in"2 Kienzl: "schlummernde"
3 Kienzl: "ruhe in"
Research team for this page: John Versmoren , Sharon Krebs [Guest Editor]
8. Abendruhe  [sung text not yet checked]
Über den Hügeln hin Ziehen die Wolken sacht, Um zu verschwimmen dort Sanft in des Abends Pracht, O wie so schön, so ruhig schön Ziehn sie dahin an des Himmels Höhn! Herz, mein Herz, flieg' auf auch du, Gebe Gott dir Ruh, [Und heiteren, himmlischen Frieden dazu]1! Über die Fluren sieh Schwirren die Vöglein, husch! Suchen des Nestes Flaum Tief in dem Blüthenbusch. O wie so schön den Wald entlang Hallet und schallet ihr Abendsang! Herz, mein Herz, flieg' auf auch du, Gebe Gott dir Ruh, [Und freudiges, stilles Vertrauen dazu]1! Droben am Himmel nun Blitzet ein Sternlein schon, Als hätt's gelauscht von fern, Horch, auf der Glocken Ton. O wie schön, so mild und schön Lacht es herab von den blauen Höhn! Herz, mein Herz, flieg' auf auch du, Gebe Gott dir Ruh, [Und seliges, fröhliges Hoffen dazu]3!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Abendruhe", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 116
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening rest", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, page 104.
Confirmed with "Mancherlei Gaben und ein Geist." Homiletische Vierteljahrsschrift für das evangelische Deutschland, Dritter Jahrgang, zweiter Heft. Wiesbaden: Julius Niedner, 1863. from Blüthenstrauß christlicher Dichtkunst. Page 25.
1 Randhartinger: "Und Frieden dazu"2 Randhartinger: "Und Vertrauen dazu"
3 Randhartinger: "Und Hoffen dazu"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull , Johann Winkler
9. Nun fangen die Weiden zu blühen an  [sung text not yet checked]
Nun fangen die Weiden zu blühen an, Jauchze, mein Herz! Schon zwitschert ein Vögelein dann und wann, Jauchze, mein Herz! Und ist's auch der holde Frühling noch nicht Mit dem schönen Grün und den Blüthen licht, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze nur, jauchze, jauchze mein Herz! Weiß rauschen die Bächlein hinab in's Thal, Jauchze, mein Herz! Viel muthiger lacht schon der Sonne Strahl, Jauchze, mein Herz! Und liegt auch noch in den Furchen der Schnee, Und thäte der Reif dem Frühling noch weh, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze, nur jauchze, jauchze mein Herz! Fürwahr, schon spürt' ich ein Lüftchen lau, Jauchze, mein Herz! Am Borde gar nicket ein Blümchen schlau, Jauchze, mein Herz! Und schwimmt auch noch auf den Seeen das Eis, Und wartet der Frühling noch kluger Weis, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze nur, jauchze, jauchze mein Herz!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Nun fangen die Weiden zu blühen an!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 12
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 13-14.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
10. O sag' es noch einmal  [sung text not yet checked]
O sag' es noch ein Mal, Noch tausend, tausend Mal Das eine wundersüße Wort! Wie Engelsang Tönt mir im Herzen fort Sein holder Klang, Ach, [wie genug hör' ich's]1 mein Leben lang! O sag' es noch ein Mal und küsse mich, Das eine traute Wort: "Ich lieb', ich liebe dich!" O sag' es noch ein Mal, Noch tausend, tausend Mal, Wie macht [dieß]2 Wort mich glücklich doch! So wonnig lacht, So schön wie niemals noch Im Nu entfacht, Ob seinem Klange mir des Frühlings Pracht! O sag' es noch ein Mal und küsse mich, Das eine traute Wort: "Ich lieb', ich liebe dich!" [O sag es noch ein Mal, Noch tausend, tausend Mal,]3 [Dieß]4 Wort, ich hör' es gar zu gern! Zu aller Stund' Ist es mein heller Stern, Spricht es dein Mund [So hold und süß]5 aus tiefstem Herzensgrund! O sag' es noch ein Mal und küsse mich, Das eine traute Wort: "Ich lieb', ich liebe dich!"
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "O sag' es noch ein Mal! ", appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 174
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, Basel: Benno Schwabe, 1875. Appears in Liebeslieder, no. 174, pages 154 - 155.
1 Abt: "nie hör' ich's genug"2 Abt: "dies"
3 omitted by Abt.
4 Abt: "Dies"
5 Abt: "so süß"
Researcher for this page: Melanie Trumbull
11. Ständchen  [sung text not yet checked]
Wie die Blüten träumen im Frühlingshauch, Träume, du Holde, träume du auch! Dunkel ist die laue Nacht, Doch heller meine Liebe lacht Heller, als alle Sterne dir, Träume, du Holde, träume von mir! Träume süß von mir! Wie der Mond jetzt flimmert durch Wolken mild, Lächle dich an des Liebsten Bild. Erd' und Himmel [verschwinden]1 sacht, Wie Traum und Leben, o Wunderpracht! Einst auch, Geliebte, sind ewig wir, Träume, du Holde, träume von mir! Träume süß von mir! Wie der Flieder rauscht an der Gartenwand, Rauschen die Engel durch's stille Land. Schlumm're sanft, sie halten Wacht, Schlumm're sanft die ganze Nacht! Bis das Frührot lacht in die Augen dir, Träume, du Holde, träume von mir! Träume süß von mir!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Ständchen", appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 195
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Randhartinger: "verschwimmen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
12. Und muss es wieder geschieden sein  [sung text not yet checked]
Und muß es schon wieder geschieden sein, Mit Gott, Herzbruder, denn zieh' ! Ist Er nur dein Schutz, ist Er nur dein Theil, Verlassen bist du ja nie! Und mag auch nichts bittrer denn Scheiden sein, Mit Gott verharschet die Wund', Weilst noch du so fern, führt her mir in Eil Die Liebe dich jegliche Stund'. Ja müßt es geschieden für immer sein, Mit Gott ertrügen wir's still, Ist Er nur im Tod das ewige Heil, Geschehe, geschehe sein Will'! Herzbruder, nun muß, ach nun muß es sein! "Mit Gott!" -- verhallt es noch fern: Er bleibe dein Schutz, Er bleibe dein Theil, Dein Fels, deine Burg und dein Stern!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Scheidelied", appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 209
See other settings of this text.
Confirmed with Deutscher Musen-Almanach für das Jahr 1855, ed. by Otto Friedrich Gruppe, Berlin: Verlag von Georg Reimer, 1855, pages 123 - 124.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
13. Wohin ich geh', gehst du mit mir  [sung text not yet checked]
Wohin ich geh', gehst du mit mir, Und ging' ich auch tausend Meilen von dir, Und ging' [ich auch fort]1 bis ans Ende der Welt, So weit noch sich wölbet das Himmelszelt! Denn kein Berg ist so hoch und kein Strom ist so breit, Treue Liebe fliegt d'rüber all' Stund' und Zeit. Wohin ich geh', hör' ich dein Wort, Das klinget im Herzen mir fort und fort, Wie du liebst mich so [heiss]2, wie du liebst mich so treu Und jegliche Stunde noch treuer auf's Neu! Denn kein Berg ist so hoch und kein Strom ist so breit, Treue Liebe fliegt d'rüber all' Stund' und Zeit. Wohin ich geh' , gehst du mit mir, Mein herziger Schatz, meine wonnige Zier! Dein Bildniss ich schau' , und dein Auge mir lacht, Wohin ich nur gehe, bei Tag und bei Nacht! Denn kein Berg ist so hoch und kein Strom ist so breit, Treue Liebe fliegt d'rüber all' Stund' und Zeit.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 201
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Randhartinger: "ich fort"
2 Randhartinger: "süß"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull , Johann Winkler
14. Frühlingsanfang  [sung text not yet checked]
Der Schnee ist vergangen, der Winter ist weg. Hervor, ihr Blumen, hervor! Märzglöckchen und Veilchen im Dornengeheg, Masliebchen und Primeln am Wiesensteg, Hervor, ihr Blumen, hervor! Der Himmel lächelt hernieder so blau, Heraus, ihr Knospen, heraus! Die Lüfte wehen so lieblich und lau, Und drunten am Bache grünet die Au, Heraus, ihr Knospen, heraus! Der Frühling will kommen gar bald, gar bald, Heran, ihr Vögel, heran! Kommt, singet ihm, daß es schallt und hallt, Und bauet das Nest im luftigen Wald, Heran, ihr Vögel, heran! Auf! freue dich mit, du Menschenkind, Hinweg, ihr Sorgen, hinweg! Heraus aus dem Haus geschwind, geschwind, Und sing mit dem fröhlichen Merzenwind: Hinweg, ihr Sorgen, hinweg!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frühlingsanfang", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 18
See other settings of this text.
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 19-20.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
15. Nun fliegen meine Gedanken  [sung text not yet checked]
Nun fliegen meine Gedanken durch die klare Nacht dir zu, ich kann sie nicht halten in Schranken, sind alle fort schon im Nu! Mit den lauen, lieblichen Winden wollen sie freundlich dir nah'n, sie werden gar leicht wohl finden zu dir, Herzliebste, die Bahn. Mit dem Scheine der blitzenden Sterne bringen sie meinen Gruß und sagen's, wie dein in der ferne treu ich gedenken muss. Und wie mir im Herzen geschrieben dein Name steht leuchtend und klar, und wie ich so innig muss lieben, o Traute, dich immerdar! Und wenn die Gedanken lachend nun kommen und grüßen dich, gewiss noch gedenkest wachend auch du, auch du an mich.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 214
See other settings of this text.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler16. Sonntagsfrühe  [sung text not yet checked]
[Sabbathsstille]1 fließt zur Erde Leise mit dem Morgenthau, Wie mit lächelnder Geberde Schaut der Himmel auf die Au. Von den lichten Blüthenzweigen Wehn die Düfte heilend lind, Thaugeschmückt die Halme neigen Wie zum Beten sich im Wind. Schüchtern nur die Vöglein tauschen Ihren ersten Frühgesang, Und so ernst die Bäume rauschen Zu der Morgenglocken Klang. Sieh auch mich, auch mich verlanget, Herr, nach deiner Sabbathsruh! Wie die Frühlingswelt erpranget, Prang' in meinem Herzen du! Und die Seligkeit, der Friede, Der die Seele mir durchweht, Steig' empor in meinem Liede, Dir ein angenehm Gebet!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Sonntagsfrühe", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 55
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Die poetische Nationalliteratur der deutschen Schweiz. Dritter Band, Glarus: J. Vogel, 1867. Pages 279 - 280.
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 49-50.
1 Wilm: "Sabbathsruhe"; further changes may exist not shown above.Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
17. Silbernes Bächlein im tiefen Thal  [sung text not yet checked]
Silbernes Bächlein im tiefen Thal, Grüße dich Gott viel tausendmal! Ei, was [soll]1 dein Blitzen mich fragen? Ei, was will dein Rauschen mir sagen? Willst du mich mahnen an sie? Weißt ja, nie [vergeß']2 ich sie, nie! Bächlein, und müßte versiegen dein Quell, Meine Liebe, meine Liebe bleibt frisch doch und hell! Leuchtendes Blümlein am Rande du, Lache mir nur so schelmisch zu! Ei, was will dein Schimmern mich fragen? Ei, was will dein Nicken mir sagen? Willst du mich mahnen an sie, an sie? Weißt ja, nie [vergeß']2 ich sie, nie! Blümlein, wie bald ist dein Schimmer dahin, Aber treu doch, aber treu doch bleibt ewig mein Sinn! Wallender Busch in dem kühlem Grund, Mach' mir mein frohes Herz nicht wund! Ei, was will dein Säuseln mich fragen? Ei, was will dein Grün wohl mir sagen? Willst du mich mahnen an sie, an sie? Weißt ja, nie [vergeß']2 ich sie, nie! Fallen, mein Busch, auch die Blätter dir ab, Meine [Liebe, sie grünt noch wohl über]3 dem Grab!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Silbernes Bächlein", appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 211
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Die poetische Nationalliteratur der deutsche Schweiz. Dritter Band, Glarus: J. Vogel, 1867, pages 285-286.
1 Randhartinger: "will"2 Randhartinger: "vergaß"
3 Randhartinger: "Liebe grünt über"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull , Johann Winkler
18. Herr, der du rufst dem Morgenroth  [sung text not yet checked]
Herr, der du rufst dem Morgenroth! Und riegelst zu das Thor der Nacht, Daß das Gewölk auf dein Gebot Brennt, wie von Andachtsgluth entfacht: O sende deiner Gnade Strahl Auch mir in’s Herz und mach’s bereit, Nach allem Jammer, aller Qual Zu preisen deine Gütigkeit! Herr, der den Aar du fliegen heißt Aus seinem Horst zur Sonne gleich: Entreiß’ auch mich durch deinen Geist Der finstern Nacht und ihrem Reich! Aus fernster Höh laß’ ohne Graun Mich blicken auf der Erde Noth, Und jauchzen dir im Niederschaun, Als wie dir jauchzt das Morgenroth!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Herr, der du rufst dem Morgenroth!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 61
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Lord, who calls forth the dawn of day!", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 54-55.
Note: modernized spelling would change "Morgenroth" to "Morgenrot", "Thor" to "Tor", "Andachtsgluth" to "Andachtsglut", and "Noth" to "Not".
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
19. Auf meinem Lager ruf' ich Herr zu dir
Auf meinem Lager ruf' ich Herr zu dir . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —
20. Hätt' ich Flügel wie Tauben  [sung text not yet checked]
Hätt' ich Flügel wie Tauben, flög' und eilt' ich von hier schneller als Sturm und Wetter, Herr, und ruhte bei dir! Ach, mein Herz ist geängstet, Furcht und Grau'n mich befällt; könnt' ich entrinnen und fliehen fern aus der Wüste der Welt! Hätt' ich Flügel wie Tauben, flög' und eilt' ich von hier schneller als Sturm und Wetter, Herr, und ruhte bei dir!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Hätt' ich Flügel wie Tauben!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 112
See other settings of this text.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler