Und legt ihr zwischen [mich]1 und sie Auch Strom und Thal und Hügel, Gestrenge Herrn, ihr trennt uns [nie]2, Das Lied, das Lied hat Flügel. Ich bin ein Spielmann wohlbekannt, [Ich mache]3 mich auf die Reise, Und sing' hinfort durchs [ganze]4 Land Nur noch die eine Weise: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal! Und wandr' ich durch den laubgen Wald, Wo Fink und Amsel schweifen: Mein Lied erlauscht das Völkchen bald, Und hebt es an zu pfeifen. Und auf der Heide hört's der Wind, Der spannt die Flügel heiter, Und trägt es [über den]5 Strom geschwind, Und über den Berg, und weiter: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal! Durch Stadt und Dorf, durch Wies' und Korn Spiel' ich's auf meinen Zügen, Da singen's bald zu Nacht am Born Die Mägde mit den Krügen, Der Jäger summt es vor sich her, Spürt er im Buchenhage; Der Fischer wirft sein Netz ins Meer Und singt's zum Ruderschlage: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal! Und frischer Wind und Waldvöglein, Und Fischer, Mägd' und Jäger, Die müssen alle Boten sein Und meiner Liebe Träger. So kommt's im Ernst, so kommt's im Scherz Zu deinem Ohr am Ende; Und wenn du's hörst, da pocht dein Herz, Du spürst es, wer es sende: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal!
Fünf Lieder , opus 2
by Gustav Heinrich Graben-Hoffmann (1820 - 1900)
1. Spielmannslied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Spielmanns Lied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Neununddreißigste Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1855, pages 33-34.
Note: the refrain of this poem is quoted by Hermann Grieben in his poem Fliederlied.
1 Nicolai: "mir"; further changes may exist not shown above.2 Hölzel: "nicht"
3 Hölzel: "Ich mach'"; Schachner: "Und mache"
4 Hölzel, Schachner: "weite"
5 Hölzel: "über'n"
2. Vergessen oder Sterben  [sung text not yet checked]
Wenn ein Blick sich von uns wendet, Welcher einst von Liebe sprach, Und der süße Traum geendet, Und der Hoffnung Anker brach, Alle Blüthen sich entfärben - Ach, was bleibt dem Armen dann, Als vergessen, oder sterben, Wenn er nicht vergessen kann. Du auch hast mir einst gesendet Deiner Blicke süßen Glanz, Und dich von mir dann gewendet, Und zerrissen meinen Kranz, Hold gelockt mich in's Verderben, Treulos mich verlassen dann, Und ich sehne mich zu sterben, Weil ich nicht vergessen kann. Was dein Mitleid mir auch spendet, Was dein Blick mir auch verspricht - Zwischen uns ist's nun geendet, Deine Freundschaft will ich nicht. - Eins nur wollt' ich mir erwerben, Doch ich konnt' es nicht - wohlan, Laß es sein denn und mich sterben, Da ich nicht vergessen kann.
Text Authorship:
- by Ida, Baronin von Reinsberg-Düringsfeld (1815 - 1876), "Weil ich nicht vergessen kann"
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3. Mein Reichthum  [sung text not yet checked]
In dem Herzen ein Bild, Das so lieb und so schön, Das so süß und so mild, Wie noch keins ich geseh'n. In dem Aug' eine Thrän', Die, von Sehnsucht geweint, Wie vom Himmel gesandt Mir als Tröst'rin erscheint. In dem Busen ein Lied, Das gefühlt meine Noth, Das noch nie mich verrieth, Das mir treu bis zum Tod. Habe nichts auf der Erd', Bin dem Bettler fast gleich, Doch die Thrän' halt' ich werth, Und das Lied macht mich reich. Doch noch reicher das Bild, Das, geliebt und geehrt, Mich mit Thränen erfüllt, Und das Lied mich gelehrt.
4. Das flotte Herz  [sung text not yet checked]
Wann's im Schilfe säuselt, Wann die Flut sich kräuselt, Wird mir flott das Herz, Möcht' aus der Brust mir fliegen, Möcht' auf den Wogen sich wiegen, Unter sich tauchen in Lust und [in Schmerz]1. Fischerin, du Kleine, [Schiffe]2 nicht alleine In das große Meer! Hinter dir [hergezogen]3 [Kommt schon mein]4 Herz durch die Wogen: Fischerin, sind deine Netze noch leer? Nimm's in deinen Nachen, 's wird nicht schwer ihn machen, 's ist ja Nichts darin, Als nur du selber alleine, Leichte, luftige Kleine, Du mit dem [windigen, flatternden Sinn]5!
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Das flotte Herz"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The quickened heart", copyright © 2012
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Müller, Zweiter Theil, Leipzig, F. A. Brockhaus, 1868, page 14.
1 Evers: "Schmerz"; Hofmann: "in Schmerz,/ Unter sich tauchen in Lust und Schmerz"2 Hofmann: "Rud're"
3 Marschner: "nach gezogen"
4 Hofmann: "Kommt mein"
5 Hofmann: "windigen, flatternden Sinn,/ Du mit dem flatternden, flatternden Sinn"; Marschner: "windigen, flatt'rigen Sinn"
5. Mein Herz und deine Stimme  [sung text not yet checked]
Laß tief in dir mich lesen, Verhehl' auch dies mir nicht, Was für ein Zauberwesen Aus deiner Stimme spricht! So viele Worte dringen [Ans]1 Ohr uns ohne Plan, Und während sie verklingen, Ist alles abgetan! Doch [drängt]2 auch nur von ferne Dein Ton zu mir sich her, [Behorch']3 ich ihn so gerne, Vergess' ich ihn so schwer. Ich bebe dann, [entglimme]4 Von allzu rascher Glut: Mein Herz und deine Stimme Verstehn sich gar zu gut!
Text Authorship:
- by August von Platen-Hallermünde (1796 - 1835), no title, appears in Gedichte, in Romanzen und Jugendlieder, no. 14
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Haar stem", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Kjerulf: "In's"
2 Kjerulf: "dringt"
3 André, Schnorr von Carolsfeld, Schumann: "Belausch'"
4 Schnorr von Carolsfeld: "und glimme"