Unter der Linden, An der Haide, Wo ich mit meinem Trauten saß, Da mögt ihr finden, Wie wir beide Die Blumen brachen und das Gras. Vor dem Wald mit süßem Schall, Tandaradei! Sang im Thal die Nachtigall. Ich kam gegangen Zu der Aue, Mein Liebster kam vor mir dahin. Ich ward empfangen, Als hehre Fraue, Daß ich noch immer selig bin. Ob er mir auch Küsse bot? Tandaradei! Seht, wie ist mein Mund so roth! Da gieng er machen Uns ein Bette Aus süßen Blumen mancherlei, Des wird man lachen Noch, ich wette, So Jemand wandelt dort vorbei. Bei den Rosen er wohl mag, Tandaradei! Merken wo das Haupt mir lag. Wie ich da ruhte, Wüßt' es Einer, Behüte Gott, ich schämte mich. Wie mich der Gute Herzte, Keiner Erfahre das als er und ich. Und ein kleines Vögelein, Tandaradei! Das wird wohl verschwiegen sein.
Fünf Lieder für gemischten Chor , opus 7
by Robert Kahn (1865 - 1951)
1. Die verschwiegene Nachtigall  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Karl Joseph Simrock (1802 - 1876), "Die verschwiegene Nachtigall", first published 1857 [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Walther von der Vogelweide (1170? - 1228?), "Under der linden"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Peter Low) , "Under the lindens on the heath", copyright © 2002, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le rossignol secret", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Waldeinsamkeit  [sung text not yet checked]
Deine süßen, süßen Schauer, O Waldesruh', In meine Seele hauche Und träufle du! Laß mich träumen die Träume Der Jugendzeit! O Frieden, o Ruh'! komm' über mich! Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich, Waldeinsamkeit! Märzveilchen [blühen]1, [es treibt in den Bäumen]2, Der Frühling kam; Es zwitschern die [Vögel]3, [die Wipfel rauschen]2 So wundersam; [O Schöpfungsodem, der die Brust mir Bezaubert und feit! O Frieden, o Ruh', komm' über mich! Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich, Waldeinsamkeit!]2 [Feierlich sonntägliche Stille Und Frühlingszeit; Kein Laut, keine Seele]4 Weit und breit! [Nur ein leiser, leiser Kummer Ist mein Geleit; --]2 O Frieden, o Ruh'! komm' über mich! Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich, Waldeinsamkeit!
Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Waldeinsamkeit" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Solitude of the forest", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Solitude de la forêt", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Leuthold, Gedichte, Frauenfeld, Verlag von J.Huber: 1879. Note: there exists an earlier version of this poem.
1 Thuille: "blüh'n"2 omitted by Pache.
3 Pache: "Vöglein"
4 Pache: "Kein Laut sonst, Ruhe"
Research team for this text: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Frühzeitiger Frühling  [sung text not yet checked]
Tage der Wonne Kommt ihr so bald? Schenkt mir die Sonne, Hügel und Wald? Reichlicher fließen Bächlein zumal. Sind es die Wiesen Ist es das Thal? Blauliche Frische! Himmel und Höh! Goldene Fische Wimmeln im See. Buntes Gefieder Rauschet im Hain; Himmlische Lieder Schallen darein. Unter des Grünen Blühender Kraft, Naschen die Bienen Summend am Saft. Leise Bewegung Bebt in der Luft, Reizende Regung, Schläfernder Duft. Mächtiger rühret Bald sich ein Hauch, Doch er verlieret Gleich sich im Strauch. Aber zum Busen Kehrt er zurück. Helfet, ihr Musen, Tragen das Glück! Saget seit gestern Wie mir geschah? Liebliche Schwestern, Liebchen ist da!
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Frühzeitiger Frühling", written 1801, first published 1803 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Primavera precoç", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Vroege lente", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Early spring", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Printemps précoce", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRL Friulian (Ermes Culos) , "Buntìmp di primavera", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Πρώιμη άνοιξη", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 90-91, and with Taschenbuch auf das Jahr 1804, Herausgegeben von Wieland und Goethe, Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung, pages 107-109.
Research team for this text: Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
4. Ave Maria  [sung text not yet checked]
Mit ihren Wonneschauern naht sie sacht, Auf leichten Sohlen wandelt sie einher, Die sanfte Zauberkönigin, die Nacht, Und ihres Sternenmantels stille Pracht Ausspannt sie langsam über's Mittelmeer. - Vom Kirchlein, einsam auf dem Fels am Strand, Weht leises Läuten über Meer und Land; Sonst Alles still; - nur durch das Schilf spielt lind Der Abendwind. Ave Maria! Ich aber steure läßig meinen Kahn; Des Weltengeistes Odem lausch' ich stumm, Und meine Seele taucht, ein weißer Schwan, Sich in der Sehnsucht stillen Ozean; Die Liebe sei mein Evangelium ... Im Norden fern im engen Kämmerlein Weint jetzt ein blondes Kind und denket mein. - Die jedes Glück, die mir den Frieden lieh Und Poesie, O sei gegrüßt, Marie!
Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Ave Maria" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Harry Joelson5. Der Waldsee  [sung text not yet checked]
Wie bist du schön, du tiefer blauer See! Es zagt der laue West, dich anzuhauchen, Und nur der Wasserlilie reiner Schnee Wagt schüchtern aus der stillen Flut zu tauchen. Hier wirft kein Fischer seine Angelschnur, Kein Nachen wird auf deinem Spiegel gleiten; Wie Chorgesang der feiernden Natur Rauscht nur der Wald durch diese Einsamkeiten. Waldrosen streu'n dir ihren Weihrauch aus Und würz'ge Tannen, die dich rings umragen, Und die wie Säulen eines Tempelbaus Das wolkenlose Blau des Himmels tragen. Einst kannt' ich eine Seele, ernst, voll Ruh', Die sich der Welt verschloß mit sieben Siegeln; Die, rein und tief, geschaffen schien wie du, [Nur um]1 den Himmel in sich abzuspiegeln.
Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Der Waldsee" [author's text checked 1 time against a primary source]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Heinrich Leuthold, Frauenfeld, 1879.
1 Stöhr: "Um nur"Researcher for this text: Johann Winkler