Im [Felde]1 [schleich']2 ich still und wild, Gespannt mein Feuerrohr. Da schwebt so licht dein liebes Bild Dein süßes Bild mir vor. Du wandelst jetzt wohl still und mild Durch Feld und liebes Thal, Und ach mein schnell verrauschend Bild Stellt [sich dir's]3 nicht einmal? Des Menschen, der die Welt durchstreift Voll Unmuth und Verdruß, Nach Osten und nach Westen schweift, Weil er dich lassen muß. Mir ist es, denk' ich nur an dich, Als in den Mond zu sehn; Ein stiller Friede kommt auf mich, Weiß nicht wie mir geschehn.
Sieben Gesänge , opus 5
by Leopold Lenz (1803 - 1862)
1. Jägers Abendlied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Jägers Abendlied", written 1775-6, first published 1776
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondlied van de jager", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "In the fields/forests I creep, silent and wild", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant vespéral du chasseur", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 110.
First anonymously published in Christoph Martin Wieland's Der Teutsche Merkur vom Jahr 1776. Erstes Vierteljahr. Weimar, pages 8-9, with the title Jägers Nachtlied, see below.
1 Franke, Weber: "Walde"; further changes may exist for Franke not shown above2 Andersch: "schweif' " ; Gompertz: "streich' " ; further changes may exist not shown above.
3 Hensel: "sich's dir"
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2. Die Vollendung  [sung text checked 1 time]
Wenn ich einst das Ziel errungen habe, In den Lichtgefilden jener Welt, Heil! der Thräne dann an meinem Grabe, Die auf hingestreute Rosen fällt. Sehnsuchtsvoll, mit [hoher]1 Ahnungswonne, Ruhig, wie der mondbeglänzte Hain, Lächelnd, wie beim Niedergang die Sonne, Harr' ich, göttliche Vollendung, dein! Eil', o eile mich empor zu flügeln, Wo sich unter mir die Welten drehn, Wo im Lebensquell sich Palmen spiegeln, Wo die Liebenden sich wiedersehn! Sklavenketten sind der Erde Leiden; [Oefters, ach! zerreißt]2 sie nur der Tod! Blumenkränzen gleichen ihre Freuden, Die ein Westhauch zu entblättern droht!
Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Die Vollendung", written 1784-85, appears in Wanderjahre in Deutschland (1784-1787), first published 1785
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Voleinding", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Prichard) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Accomplissement", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, page 66; and with Gedichte von Friedrich Matthisson. Mannheim in der neuen Hof- und akademischen Buchhandlung. 1787, pages 12-13.
First published in Poetische Blumenlese auf das Jahr 1786. Göttingen, bey Joh. Christian Dieterich, page 218, with an additional stanza between stanzas 1 and 2; see below.
1 Schubert: "banger"2 Matthisson (Mannheim 1787 edition): "Oft, ach, öfters bricht"
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3. Totentanz  [sung text not yet checked]
Der Türmer, der schaut zu Mitten der Nacht Hinab auf die Gräber in Lage; Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht, Der Kirchhof, er liegt wie am Tage. Da regt sich ein Grab und ein anderes dann: Sie kommen hervor, ein Weib da, ein Mann In weißen und schleppenden Hemden. Das reckt nun, es will sich ergötzen sogleich, Die Knöchel zur Runde, zum Kranze, So arm und so jung und so alt und so reich; Doch hindern die Schleppen am Tanze: Und weil hier die Scham nun nicht weiter gebeut, So schütteln sich alle, da liegen zerstreut Die Hemdelein über den Hügeln. Nun hebt sich der Schenkel, nun wackelt das Bein, Gebärden da gibt es vertrackte; dann klippert's und klappert's mitunter hinein, als schlüg' man die Hölzlein zum Takte. Das kommt nun dem Türmer so lächerlich vor; da raunt ihm der Schalk, der Versucher, ins Ohr: Geh! hole dir einen der Laken! Getan, wie gedacht! und er flüchtet sich schnell nun hinter geheiligte Türen. Der Mond und noch immer er scheinet so hell zum Tanz, den sie schauderlich führen. Doch endlich verlieret sich dieser und der, schleicht eins nach dem andern gekleidet einher, und husch! ist es unter dem Rasen. Nur Einer, der trippelt und stolpert zuletzt und tappet und grapst nach den Grüften; doch hat kein Geselle so schwer ihn verletzt; er wittert das Tuch in den Lüften. Er rüttelt die Turmtür, sie schlägt ihn zurück, geziert und gesegnet, dem Türmer zum Glück, sie blinkt von metallenen Kreuzen. Das Hemd muß er haben, da rastet er nicht, da gilt auch kein langes Besinnen, den gotischen Zierrat ergreift nun der Wicht und klettert von Zinne zu Zinnen. Nun ist's um den Armen, den Türmer, getan, es ruckt sich von Schnörkel zu Schnörkel hinan, langbeinigen Spinnen vergleichbar. Der Türmer erbleicht, der Türmer erbebt, Gern gäb' er ihn wieder, den Laken. Da häckelt jetzt hat er am längsten gelebt Den Zipfel ein eiserner Zacken. Schon trübet der Mond sich verschwindenden Scheins, Die Glocke, sie donnert ein mächtiges Eins, Und unten zerschellt das Gerippe.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Totentanz"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Danse macabre", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Andrea Maffei) , "La danza dei morti"
4. Des Pförtners Morgenlied aus Shakespeares "Macbeth"  [sung text not yet checked]
Pförtner (kommt singend) Verschwunden ist die finstre Nacht, Die Lerche schlägt, der Tag erwacht, Die Sonne kommt mit Prangen Am Himmel aufgegangen. Sie scheint in Königs Prunkgemach, Sie scheinet durch des Bettlers Dach, Und was in Nacht verborgen war, Das macht sie kund und offenbar. (Stärkeres Klopfen.) Poch! Poch! Geduld da draußen, wer's auch ist! Den Pförtner laßt sein Morgenlied vollenden. Ein guter Tag fängt an mit Gottes Preis; 's ist kein Geschäft so eilig, als das Beten. (Singt weiter.) Lob sei dem Herrn und Dank gebracht, Der über diesem Haus gewacht, Mit seinen heiligen Schaaren Uns gnädig wollte bewahren. Wohl Mancher schloß die Augen schwer Und öffnet sie dem Licht nicht mehr; Drum freue sich, wer, neu belebt, den frischen Blick zur Sonn' erhebt.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Frühgesang" [an adaptation]
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in Macbeth, Act 2, Scene 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Gesang des Harfners aus Wilhelm Meisters Lehrjahre  [sung text not yet checked]
An die Thüren will ich schleichen, [Still]1 und sittsam will ich stehn; [Fromme]2 Hand wird Nahrung reichen; Und ich werde weiter gehn. Jeder wird sich glücklich scheinen, Wenn mein Bild vor ihm erscheint; Eine Thräne wird er weinen, Und ich weiß nicht was er weint.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Harfenspieler", written 1785, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Naar de deuren zal ik sluipen", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "I will creep from door to door", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je vais me glisser de porte en porte", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Alle porte voglio avvicinarmi", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 121; and with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Neunzehnter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1828, page 227.
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Dritter Band. Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1795, page 146. The poem appears in Book 5, Chapter 14 of Goethe's novel.
1 Schubert (first version): "Fromm"2 Goethe (1795 edition): "Frommer"
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6. An die Erwählte  [sung text not yet checked]
Hand in Hand! und Lipp' auf Lippe! Liebes Mädchen, bleibe treu! Lebe wohl! und manche Klippe Fährt dein Liebster noch vorbei; Aber wenn er einst den Hafen, Nach dem Sturme, wieder grüßt, Mögen ihn die Götter strafen, Wenn er ohne dich genießt. Frisch gewagt ist schon gewonnen, Halb ist schon mein Werk vollbracht; Sterne leuchten mir wie Sonnen, Nur dem Feigen ist es Nacht. Wär' ich müßig dir zur Seite, Drückte noch der Kummer mich; Doch in aller dieser Weite Wirk' ich rasch und nur für dich. Schon ist mir das Thal gefunden, Wo wir einst zusammen gehn, Und den Strom in Abendstunden Sanft hinunter gleiten sehn. Diese Pappeln auf den Wiesen, Diese Buchen in dem Hain! Ach, und hinter allen diesen Wird doch auch ein Hüttchen seyn.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "An die Erwählte", written 1770-1, first published 1800
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À l'élue", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 61-62; and with Göthe's neue Schriften. Siebenter Band. Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1800, pages 9-10.
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7. Wanderers Nachtlied  [sung text not yet checked]
Der1 du [von dem Himmel]2 bist, [Alles Leid]3 und Schmerzen [stillest]4, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit [Erquickung füllest]5, Ach ich bin des Treibens müde! [Was soll all der Schmerz und Lust?]6 Süßer Friede, Komm, ach komm in [meine]7 Brust!
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Wandrers Nachtlied", written 1776, first published 1780
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- AFR Afrikaans [singable] (Robert Schall) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Trekkers nachtlied", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Wanderer's night song", copyright ©
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , "The wanderer's night-song", appears in The Poems of Goethe, first published 1853
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "O thou who from heaven art", first published 1911
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chant de nuit du voyageur I", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRL Friulian (Ermes Culos) , "Tu ch'i ti vèns dal paradìs", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Canto notturno del viandante II", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Lewis Grenville) , "La cancion nocturna del caminante", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Erster Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 109.
First published in Christliches Magazin Herausgegeben von Joh. Konrad Pfenninger, Dritter Band, 1780, page 243, with the musical setting by Ph. Ch. Kayser.
1 Backer-Grøndahl’s score has a comma after this word (likely a typo)2 Kirchner: "von den Himmeln"; Hiller, Milcke: "vom Himmel" (further changes may exist not shown above)
3 Rust: "Kummer, Leid"
4 Schubert: "stillst"
5 Schubert: "Entzückung füllst"
6 Rust: "Bangen Schmerzes, wilder Lust,"; Arnim and J. Marx: "Was soll all der Schmerz, die Lust?"
7 Backer-Grøndahl: "meiner" (likely a typo)
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