Hast du von den Fischerkindern Das alte Mährchen vernommen, Die auf dem schwanken Kahne Allein ins Meer geschwommen? Sie pflückten sich Wasserrosen, Sie sangen sich Lieder viele, Sie herzten und küßten einander Im süßen Wechselspiele. Sie [haben]1 den Strand verloren, Als sich der Tag entschwungen, Sie kehrten nimmer wieder, Ihr Name ist verklungen.-- Und weißt du: wir sind die Kinder, [Die Maid du, ich der Knabe,] 2 Das Meer ist unsre Liebe, Die [wird uns wohl]3 zum Grabe!
Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 7
by Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949)
1. Hast du von den Fischerkindern das alte Märchen vernommen?  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), title 1: "Ahnung", title 2: "Von den Fischerkindern", appears in Dichtungen eines Rheinischen Poeten, in 1. Mein Herz ist am Rheine: Liederbuch, in 3. Melodien [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rheinisches Jahrbuch für Kunst und Poesie, herausgegeben von F. Freiligrath, C. Matzerath und K. Simrock, Erster Jahrgang, Köln: M. DuMont-Schauberg, 1840, pages 397-398, in which the poem is titled "Ahnung".
Confirmed also with a later edition, Wolfgang Müller von Königswinter, Dichtungen eines Rheinischen Poeten, Erster Band, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1871, page 82, in which the poem is titled "Von den Fischerkindern". 1 Kinkel: "hatten"2 Kinkel in the upper voice: "Die Maid bin ich, du der Knabe" and in the lower voice: "Die Maid bist du, ich der Knabe"
3 In later editions of the poem: "ward uns längst"
Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Nachtwanderer  [sung text checked 1 time]
Er reitet [nachts auf einem braunen]1 Roß, Er reitet vorüber an manchem Schloß: Schlaf droben, mein Kind, bis der Tag erscheint, Die finstre Nacht ist des Menschen Feind! Er reitet vorüber an einem Teich, Da stehet ein schönes Mädchen bleich Und singt, ihr Hemdlein flattert im Wind: Vorüber, vorüber, mir graut vor dem Kind! Er reitet vorüber an einem Fluß, Da ruft ihm der Wassermann seinen Gruß, Taucht wieder unter dann mit Gesaus, Und stille wird's über dem kühlen Haus. Wann Tag und Nacht im verworrnen Streit, Schon Hähne krähen im Dorfe weit, Da schauert sein Roß und wühlet hinab, Scharret ihm schnaubend sein eigenes Grab.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachtwanderer", appears in Gedichte, in 7. Romanzen [author's text not yet checked against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Laura Prichard) , "Rider in the night", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le voyageur de la nuit", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Banck: "zur Nacht auf schwarzem"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Jakob Kellner
3. Über ein Stündlein  [sung text checked 1 time]
Dulde, gedulde dich fein! Über ein [Stündlein]1 Ist dein Kammer voll Sonne. Über den First, wo die Glocken hangen, Ist schon lange der Schein gegangen, Ging in Thürmers Fenster ein. Wer am nächsten dem Sturm der Glocken, Einsam wohnt er, oft erschrocken, Doch am frühsten tröstet ihn Sonnenschein. Wer in tiefen Gassen gebaut, Hütt' an Hütt'lein [lehnt]2 sich traut, Glocken haben ihn nie erschüttert, [Wetterstrahl ihn nie umzittert]3, Aber spät sein Morgen graut. Höh' und Tiefe hat Lust und Leid. Sag' ihm ab, dem thörigen Neid: Andrer Gram birgt andre Wonne. Dulde, gedulde dich fein! Über ein [Stündlein]1 Ist deine Kammer voll Sonne.
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Über ein Stündlein", appears in Gedichte, in Jugendlieder [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "In a mere hour", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 1.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Note: modern German spelling would change "Thürmers" to "Türmers", "thörigen" to "törigen", etc.
1 Furtwängler, Pfitzner: "Stündelein"2 Furtwängler, Pfitzner: "lehnet"
3 Pfitzner: "Über ihm ist es, wenn es gewittert"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Donderwinkel
4. Lockung  [sung text checked 1 time]
Hörst du nicht die Bäume rauschen Draußen durch die stille Rund? Lockts dich nicht, hinabzulauschen Von dem Söller in den Grund, Wo die vielen Bäche gehen Wunderbar im Mondenschein Wo die stillen Schlösser sehen In den Fluß vom hohen Stein? Kennst du noch die irren Lieder Aus der alten, schönen Zeit? Sie erwachen alle wieder Nachts in Waldeseinsamkeit, Wenn die Bäume träumend lauschen Und der Flieder duftet schwül Und im Fluß die Nixen rauschen - Komm herab, hier ist's so kühl.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Lockung", appears in Gedichte, in 2. Sängerleben [author's text not yet checked against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "Can't you hear the forest rustle", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Henri Dupraz) , "N'entends-tu pas le murmure des arbres?", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Senti tu stormire gli alberi", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
5. Wie Frühlingsahnung weht es durch die Lande  [sung text checked 1 time]
Wie Frühlingsahnung weht es durch die Lande, Wie Frühlingsahnung weht es durch die Brust, Mein Herz zersprengt die winterlichen Bande In Heldenkraft, in sonn'ger Götterlust! Hinaus zu Bergeshöhen treibt es mich, Wo tief die Welt ich schau im goldnen Strahl, Dort, breitend aus die Arme, segne ich All', was da leuchtend webt in Lust und Qual.
Authorship:
- by James Grun (1868 - 1928) [author's text not yet checked against a primary source]