[Und]1 wo noch kein Wandrer gegangen, Hoch über Jäger und Roß Die Felsen [im Abendrot]2 hangen Als wie ein Wolkenschloß. Dort zwischen [den]3 Zinnen und Spitzen Von wilden Nelken umblüht Die schönen Waldfrauen sitzen Und singen im [Wind]4 ihr Lied. Der Jäger schaut nach dem Schlosse; "Die droben, das ist mein Lieb". Er [sprang]5 [von dem scheuenden]6 Rosse - Weiß keiner, wo er blieb.
Sechs Lieder für dreistimmigen Frauenchor ohne Begleitung , opus 22
by Ernst (Friedrich Karl) Rudorff (1840 - 1916)
1. Wo noch kein Wandrer gegangen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der Kühne", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Jakob Kellner) , "Where no wanderer has ever walked", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Franz
2 Mendelssohn: "abendrot"
3 omitted by Mendelssohn
4 Pfitzner: "Winde"
5 Pfitzner: "sprengt"
6 Mendelssohn: "vom schäumenden"
Researcher for this page: Jakob Kellner
2. Ländliches Lied  [sung text not yet checked]
Aus dem tiefen stillen Grund Klingen die Schalmeien. Sie tanzen wohl auf grünem Rund Im Schatten der kühlen Maien. Alle Weisen kenn' ich ja, Kann sie pfeifen und singen; Schon ist es mir, als war' ich da, Wo sie hüpfen und schweben und springen. Meine Sohlen heben sich, Und mein Herz wird munter. Ach, liebes Kind, und säh' ich dich, Ich spränge von oben hinunter. Wenn ein andrer Bursch' dich dreht, Laß dich nicht verdrehen! Dein Köpfchen wenn das fest nicht steht, Wie soll mein Wort denn stehen? Und wenn eine Nadel dir Abfällt aus dem Mieder, Das gibt ins Herz zehn Stiche mir, Die heilt kein Balsam wieder.
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Tanzlied"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Die Schnitterin  [sung text not yet checked]
Schnitterin.
Ich hab' manch Herz gefangen
Wohl in dem Erntetanz:
All' Jahr' ein frisches Herzchen,
All' Jahr' ein frischer Kranz!
[ ... ]
Und wem das nicht behaget,
Der seh' dem Tanze zu;
So mag er 's Herz behalten,
Dazu auch ganze Schuh'.
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Ländlicher Reigen", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Ländliche Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Wilhelm Müller Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten, Dessau: Bei Christian Georg Ackermann, 1821, pages 123-125.
1 Hildach, G. Schumann: "mein"2 Hildach, G. Schumann: "wenn"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Malcolm Wren [Guest Editor] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Der Hirt  [sung text checked 1 time]
Jüngst sah ich einen Hirten
Im stillen Wiesenthal,
Wo klare Bächlein irrten
Am hellen Sonnenstral.
Er lag am schatt'gen Baume,
Und blies als wie im Traume
Ein Lied auf einem Blättlein schmal.
[ ... ]
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Das eine Lied"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Grün war die Weide  [sung text not yet checked]
Grün war die Weide, Der Himmel blau, Wir saßen beide Auf glänzender Au. Sind's Nachtigallen Wieder, was ruft, Lerchen, die schallen Aus warmer Luft? Ich hör die Lieder, Fern, ohne dich, Lenz ist's wohl wieder, Doch nicht für mich.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder, in Der verliebte Reisende, no. 5
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Kinderlust  [sung text not yet checked]
Nun feget aus den alten Staub Und macht die Laube blank! Laßt ja kein schwarzes Winterlaub Mir liegen auf der Bank! Die erste weiße Blüthe flog Mir heut' in's Angesicht. Willkommen, Lenz! Ich lebe noch Und weiß von Leide nicht. Und schaue hell, wie du, hinein In Gottes schöne Welt, Und möcht' ein kleiner Bube sein Und kollern durch das Feld. O seht, da plätschern schon am See Die lieben Kindelein, Und ziehn die Hemdchen in die Höh', Und wollen gern hinein. Wie lockt der warme Sonnenschein, Der auf dem Spiegel ruht! Da ist kein Fuß zu weich, zu klein, Er probt, wie 's Wasser thut. Ich sitz' und seh' dem Spiele zu, Und spiel' im Herzen auch. Du lieber Lenz, ein Kind bist du, Und übest Kinderbrauch. Wie viel du hast, du weißt es kaum, Und schüttest Alles aus. Nehmt, Kinder, nehmt! Es ist kein Traum! Es kommt aus Gottes Haus. Und wenn du nun ganz fertig bist, Hast keine Blume mehr, Dann gehst du wieder ohne Frist, Kein Abschied wird dir schwer. Und rufst dem Bruder Sommer zu: Bringst du die Früchte her? Was ich versprach, das halte du! Ei, ei, dein Korb ist schwer!
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Kinderlust", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Frühlingskranz
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