Du kömmst, o Schlacht! schon wogen die Jünglinge Hinab von ihren Hügeln, hinab ins Tal, Wo keck herauf die Würger dringen, Sicher der Kunst und des Arms, doch sichrer Kömmt über sie die Seele der Jünglinge, Denn die Gerechten schlagen, wie Zauberer, Und ihre Vaterlandsgesänge Lähmen die Kniee den Ehrelosen. O nimmt mich, nimmt mich mit in die Reihen auf, Damit ich einst nicht sterbe gemeinen Tods! Umsonst zu sterben, lieb ich nicht, doch Lieb ich, zu fallen am Opferhügel Fürs Vaterland, zu bluten des Herzens Blut Fürs Vaterland – und bald ists geschehn! Zu euch, Ihr Teuern! komm ich, die mich leben Lehrten und sterben, zu euch hinunter! Wie oft im Lichte dürstet ich euch zu sehn, Ihr Helden und ihr Dichter aus alter Zeit! Nun grüßt ihr freundlich den geringen Fremdling und brüderlich ists hier unten; Und Siegesboten kommen herab: Die Schlacht Ist unser! Lebe droben, o Vaterland, Und zähle nicht die Toten! Dir ist, Liebes! nicht Einer zu viel gefallen.
Wie Vögel…
Song Cycle by Olivier Greif (1950 - 2000)
Translated to:
French (Français) — Comme les oiseaux ... (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel)
1. Der Tod fürs Vaterland  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Tod fürs Vaterland"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "La mort pour la patrie", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
2. Sonnenuntergang  [sung text checked 1 time]
Wo bist du? [trunken]1 dämmert die Seele mir [Von all deiner]2 Wonne; denn eben ist's, Daß ich gelauscht, wie goldner Töne Voll der [entzückende]3 Sonnenjüngling Sein Abendlied auf himmlischer Leier spielt'; Es [tönten]4 rings die Wälder und Hügel nach. Doch fern ist er zu frommen Völkern, Die ihn noch ehren, hinweggegangen.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Sonnenuntergang", appears in Gedichte 1784-1800
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Where are you? Drunkenly my soul awakens", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Où es-tu ?", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Coucher de soleil", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Hölderlin, Sämtliche Gedichte und Hyperion, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1999, page 203.
1 Magnus: "Träumend"; further changes may exist not shown above.2 Cornelius: "nach allen deinen"; Apostel, Greif, Hauer, Stöhr: "Von aller deiner"
3 Stöhr: "strahlende"
4 Stöhr: "tönen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Die Kürze  [sung text checked 1 time]
«Warum bist du so kurz? liebst du, wie vormals, denn «Nun nicht mehr den Gesang? fandst du, als Jüngling, doch, «In den Tagen der Hoffnung, «Wenn du sangest, das Ende nie! Wie mein Glück, ist mein Lied. -- Willst du im Abendroth Froh dich baden? hinweg ists! und die Erd' ist kalt, Und der Vogel der Nacht schwirrt Unbequem vor das Auge dir.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "L'éphémère", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
4. Die Schönheit  [sung text checked 1 time]
Die Schönheit ist den Kindern eigen, Ist Gottes Ebenbild vielleicht; Ihr Eigentum ist Ruh und Schweigen, Das Engeln auch zum Lob gereicht.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Auf den Tod eines Kindes", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "On the death of a child", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "La beauté", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
5. Reif sind, in Feuer getaucht  [sung text checked 1 time]
Reif sind, in Feuer getaucht, gekochet
Die Frücht' und auf der Erde geprüfet und ein Gesetz ist,
Daß alles hineingeht, Schlangen gleich,
prophetisch träumend auf
Den Hügel des Himmels. Und vieles
Wie auf den Schultern eine
Last von Scheitern ist
Zu behalten. [Aber bös sind
Die Pfade.]1 Nämlich unrecht,
Wie Rosse, gehn die gefangenen
Element und alten
Gesetze der [Erd]2. Und immer
Ins Ungebundene [gehet]3 eine Sehnsucht. [Vieles aber ist
Zu behalten. Und not die Treue.]1
Vorwärts aber und rückwärts wollen wir
Nicht sehn. Uns wiegen lassen, wie
Auf schwankem Kahne der See.
[ ... ]
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Mnemosyne", Third Version
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , "Ripe, dipped in fire", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Ils ont mûri, les fruits", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Poems of Friedrich Hölderlin: The Fire of the Gods Drives Us to Set Forth by Day and by Night, selected and translated by James Mitchell, San Francisco, Ithuriel's Spear, 2007, pages 94, 96.
1 omitted by Gielen, Reutter.2 Greif: "Erde"
3 Reutter: "geht"
Researcher for this page: John Glenn Paton [Guest Editor]
6. Der Zeitgeist  [sung text checked 1 time]
Zu lang schon waltest über dem Haupte mir, Du in der dunkeln Wolke, du Gott der Zeit! Zu wild, zu bang ist's ringsum, und es Trümmert und wankt ja, wohin ich blicke. Ach! wie ein Knabe, seh' ich zu Boden oft, Such' in der Höhle Rettung von dir, und möcht', Ich Blöder, eine Stelle finden, Alleserschütt'rer! wo du nicht wärest. Laß endlich, Vater! offenen Aug's mich dir Begegnen! hast denn du nicht zuerst den Geist Mit deinem Strahl aus mir geweckt? mich Herrlich ans Leben gebracht, o Vater! - Wohl keimt aus jungen Reben uns heil'ge Kraft; In milder Luft begegnet den Sterblichen, Und wenn sie still im Haine wandeln, Heiternd ein Gott; doch allmächt'ger weckst du Die reine Seele Jünglingen auf, und lehrst Die Alten weise Künste; der Schlimme nur Wird schlimmer, daß er bälder ende, Wenn du, Erschütterer! ihn ergreifest.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Zeitgeist", written 1798-1800
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "L'esprit du temps", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
7. Abendphantasie [sung text checked 1 time]
Note: this is a multi-text setting
Silent, oh Moyle, be the roar of thy water, So loath we part from all we love, Break not, ye breezes, your chain of repose, From all the links that bind us; So turn our hearts, as on we rove, To those we've left behind us!
Go to the single-text view
These lines come from Thomas Moore's Silent, oh Moyle and As slow our ship.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd. Gastfreundlich tönt dem Wanderer im Friedlichen Dorfe die Abendglocke. Wohl kehren [jetzt]1 die Schiffer zum Hafen auch, In fernen Städten fröhlich verrauscht des Markts [Geschäftiger]2 Lärm; in stiller Laube Glänzt das gesellige Mahl den Freunden. Wohin denn ich? Es leben die Sterblichen Von Lohn und Arbeit; wechselnd in Müh und Ruh Ist alles freudig; warum schläft denn Nimmer nur mir in der Brust der Stachel? Am Abendhimmel blühet ein Frühling auf; Unzählig blühen die Rosen, und ruhig scheint Die goldene Welt; o dorthin nehmt mich, Purpurne Wolken! und möge droben In Licht und Luft zerrinnen mir Lieb und Leid'! Doch, wie verscheucht von törichter Bitte, flieht Der Zauber; dunkel wird's und einsam [ Unter dem Himmel, wie immer, bin ich - ]3 Komm du nun, sanfter Schlummer! zu viel begehrt Das Herz; doch endlich Jugend! verglühst du ja, Du ruhelose, träumerische! Friedlich und heiter ist dann das Alter.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Abendphantasie", appears in Gedichte 1784-1800
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Evening fantasy", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Fantaisie du soir", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Fantaisie pour le soir", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
1 in some editions of Hölderlin: "izt"
2 Greif: "Geschäft'ger"
3 omitted by Ligeti.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
8. Hälfte des Lebens  [sung text checked 1 time]
Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von Küssen [Tunkt]1 [ihr das Haupt Ins heilignüchterne Wasser.]2 Weh mir, wo nehm' ich, wenn Es Winter ist, die Blumen, und wo Den Sonnenschein, Und Schatten der Erde? Die Mauern [stehn]3 Sprachlos und kalt, im Winde Klirren die Fahnen.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Hälfte des Lebens", appears in Gedichte 1800-1804, in Nachtgesänge
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La meitat de la vida", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The middle of life", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le milieu de la vie", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Mi-temps de la vie", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , "Leath an tSaoil", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
1 Müller: "Taucht"; omitted by Ligeti
2 omitted by Ligeti
3 Cerha: "stehen"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]