Verloren hab' ich all mein Geld, Mein Gut ist [gar]1 zerronnen. Mein Truchsess ist das Rübenfeld, Mein [Schenk der Röhrenbronnen]2. Wer hat gebaut zu meiner Pein Das Wirthshaus an den Strassenrain? Du goldner Leu im Schilde, Du schaust mich an so milde. Wirthstöchterlein im Thore stand Und thät mir freundlich winken. An ihrem braunen Gürtelband Drei Schlüssel sah ich blinken. Der erste führt zum Küchenschrank, Der zweite führt zum Lautertrank, Der dritte, winzig kleine Zu ihrem Kämmerleine. Und als ich sang ein Lied zum Gruss, Erklang der erste Schlüssel. Hei [fettes Schinkenbein im Muss]3, Wie lachst du in der Schüssel. Ein zweites Stücklein [hob]4 ich an, Ein zweites Schloss ward aufgethan. Was trug sie aus dem Keller? Ein Krüglein Muskateller. Wer hat denn dieses Lied erdacht? Ein Spielmann ist's gewesen, Der ist in einer einz'gen Nacht Von aller Noth genesen. (Ob er ein drittes Liedlein sang, Ob ihm der dritte Schlüssel klang -- [Wollt']5 einer ihn drum fragen, Er thät es doch nicht sagen.
Spielmannslieder für Singstimme und Gitarre
by Rudolf Leberl (1884 - 1952)
1. Drei Schlüssel  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Drei Schlüssel", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Three keys", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 21-22.
1 Leberl: "mir"2 Leberl: "Schutz der Röhrenbrunnen"
3 Leberl: "du, o fettes Schinckenbein"
4 Leberl: "hub"
5 Leberl: "Wollte"
Research team for this page: Bertram Kottmann , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Nelken  [sung text checked 1 time]
Ich wand ein [Sträußlein Morgens]1 früh, Das ich der Liebsten [schickte]2; Nicht ließ ich sagen ihr, von wem, Und wer die Blumen [pflückte]3. [Doch]4 als ich Abends kam zum Tanz Und that verstohlen und [sachte]5, Da trug sie die Nelken am Busenlatz Und schaute mich an und [lachte]6.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Nelken"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Carnations", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Œillets", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Theodor Storm, Achte Auflage, Berlin: Verlag von Gebrüder Paetel, 1889, page 232.
1 Leberl, Reger, Vretblad: "Sträußchen morgens"; Othegraven: "Sträusslein des Morgens"; further changes may exist not shown above.2 Leberl: "schickt"
3 Leberl: "pflückt"; Vretblad: "schickte"
4 Vretblad: "Und"
5 Leberl: "sacht"
6 Leberl: "lacht"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Spielmannslied  [sung text checked 1 time]
Drei Rosen gab sie mir, drei Küsse -- Sie sprach von Lieb' und [ew'ger]1 Treu, Es blühten Flieder und [Narcisse]2, Die Grillen sangen fern im Heu. Und eh' die Rosen [welk im Grase]3, Und eh' [verrauscht]4 die Junizeit, Da hatten Eltern und [Fraubase]5 [Dem reichen Manne sie]6 gefreit. Und Tags darauf lag mir zu Füßen Die [Heimatstadt]7 im Abendstrahl, Die Rosen [warf als]8 letztes Grüßen Hinunter [ich ins]9 tiefe Thal, Doch die drei Küsse gab ich weiter, Und ward ein Spielmann wohlbekannt, Der fideln geht, bald ernst, bald heiter, Von Thür zu Thür, von Land zu Land.
Authorship:
- by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908), "Spielmannslied"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of a minstrel", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Dichtungen von Prinz Emil von Schönaich-Carolath, G.J. Göschen'sche Verlagshandlung, Leipzig, 1903, page 232.
1 Leberl: "ewiger"2 Leberl: "Narzissen"
3 Leberl: "verwelkt im Gras"
4 Leberl: "zu Ende"; Marx: "vorbei"
5 Leberl: "Frau Bas"
6 Leberl, Marx: "sie einem reichen Mann"
7 Leberl: "traute Heimatstadt"
8 Leberl: "warf ich als"
9 Leberl: "in das"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Die Husarenbraut  [sung text checked 1 time]
Sie reiten am rosigen Morgen Zum schimmernden Tore hinaus, Da lausch ich am Fenster verborgen, In meines Vaters Haus. Und kommt nun auf feurigem Rosse Mein schöner, mein lustger Sergeant, Da lächelt der süße Genosse, Und grüßend bewegt er die Hand. Ein flammender Blick fliegt herüber, Kein anderer wird es gewahr, O Glück auf den Weg du mein lieber, Mein blühender, stolzer Husar. Vorbei! Und ich lächle und sinne: O wüßt es der strenge Obrist, Wie treu auch im Dienste der Minne Sein prächtigster Reiter ist.
Authorship:
- by Rudolf Liebisch (1861 - 1939)
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The bride of the hussar", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
5. Müde  [sung text checked 1 time]
Auf dem Wege vom Tanzsaal nach Haus Ruht [sich auf dem Steine]1 aus Die hübsche Margreth. Sie öffnet ein wenig das stramme Mieder, Daß kühl über die weißen Glieder Der Nachtwind weht. [Desselben Weges]2 kommt auch der Junker, Mit Troddeln am [Hut]3 und vielem Geflunker, Und sieht den Stein, Und auf dem [Steine das schmucke]4 Kind; Und wie der Blitz geschwind Fällt ihm was ein. Das liebe Mädchen hatte geschlafen, Doch [wie]5 sie des Junkers Augen trafen, [Ist]6 sie erwacht. Erst schreit [sie]7 und will feldein; Ich denke, wir lassen die beiden allein In der Sommernacht.
Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Müde", appears in Adjudantenritte
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Weary", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, pages 48-49.
1 Leberl: "auf dem Stein"2 Leberl: "Desselbigen Morgens"
3 Leberl: "Hute"
4 Leberl: "Stein das schmucke"; Pfitzner: "Stein das hübsche"
5 Pfitzner: "als"
6 Leberl: "Da ist"
7 Leberl: "sie auf"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Die Marketenderin  [sung text checked 1 time]
Es hat sich ein Mädchen in [Fähndrich]1 verliebt, Er spricht ihr von [Ehre]2 und heirath sie nicht; Wenn der Fähndrich, die Fahne thut [rühren]3, Thut [sich ihr Herzel vor Freuden florieen]4. [Wenn der Tambur die Trummel thut rühren]5, [ ... ] O [du wunderschön Mädel]8, mußt leiden groß Noth! Da heißt es: Soldaten, ins Feld müßt [marschieren]6! Bald haben wir kein Geld, [bald]7 haben wir kein Brot, [ ... ] [O du wunderschön Mädel]9, so geht es [im]10 Feld! [Und wenn]11 der Feind kommt und bringet uns um, Bleib bei der Armee und halt dich fein frumm.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Die Marketenderin", appears in Des Knaben Wunderhorn
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The canteen girl", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Des Knaben Wunderhorn, Alte deutsche Lieder gesammelt von L.A. v. Arnim und Clemens Brentano, Zweiter Band, Berlin: Expedition des v. Arnimschen Verlags, 1846, page 30.
1 Leberl: "ein Fähndrich"2 Leberl: "Ehe"
3 Leberl: "rührn"
4 Leberl: "sichs Herzchen vor Freuden floriern"
5 Leberl: "Der Tambur die Trommel im Wirbel schon rührt"
6 Leberl: "marschiern"
7 Leberl: "und bald"
8 Leberl: "wunderschön Mädchen"
9 Leberl: "Du wunderschön Mädchen"
10 Leberl: "ins"
11 Leberl: "Wenn"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
7. Ei wie scheint der Mond so hell  [sung text checked 1 time]
Ei Ei, wie [scheint]1 der Mond so hell, Wie scheint er in der Nacht. Hab ich am frühen Morgen [Meim]2 Schatz ein Lied gemacht. Ei Ei, wie [scheint]1 der Mond so hell, Ei Ei, wo [scheint]1 er hin. Mein Schatz hat alle Morgen Ein andern Schatz im Sinn. Ei Ei, wie [scheint]1der Mond so hell, Ei Ei, wie [scheint]1er hier. Er scheint ja alle Morgen Der Liebsten vor die Tür. Ei Ei, wie [scheint]1der Mond so hell, Ei Jungfer, wann ists Tag? [Es geht ihr]3 alle Morgen Ein andrer Freier nach.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Ei! Ei!", appears in Des Knaben Wunderhorn
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Des Knaben Wunderhorn, Alte deutsche Lieder gesammelt von L.A. v. Arnim und Clemens Brentano, Dritter Band, Berlin: Expedition des v. Arnimschen Verlags, 1846, page 24.
1 Leberl: "scheinet"2 Leberl, Weismann: "Mein"
3 Leberl: " 's Geht ihr ja"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
8. Guter Rat  [sung text checked 1 time]
Dass dir die Lieb versagt dein Schatz, Ist weder schön noch recht, Doch schimpfe nicht wie im Rohr der Spatz Darum auf's ganze Geschlecht. Und spring' auch nicht in einen See Vor lauter Gram und Pein. Viel besser ist für Liebesweh Als schnödes Wasser der Wein. Geschwind die [Kanne]1 herab vom Brett! Schau, golden rinnt's vom Spund. Dein Leid ist tiefer nicht, ich wett', Als deines Bechers Grund.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Guter Rath", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach Lieder eines fahrenden Gesellen, Sechszehntes Tausend, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1885, page 191.
1 Leberl: "Kann' "Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
9. Rosenschneien (Bergliederbüchlein 1730)  [sung text checked 1 time]
In meines bulen gärtelein, da lag ich da und schlief, da träumte mir ein [Trämelein, wie es]1 schneiet über mich. Und da ich nun erwachte und es war aber nicht; Es waren die roten röselein, die blüten über mich. Ich brach mir die röslein abe zu einem kranze, Ich schickte sie meinem feinen lieb zum lobetanze. So baut ich mir ein häuselein von petersilien; Womit es war bedecket? mit roten lilien. Und da das haus gebauet war, beschert mir gott ein weib, Ein mägdel von achtzehn jaren, der war gut wonen bei.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Blumenhaus (Rosenschneien)"
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Confirmed with Altdeutsches Liederbuch: Volkslieder der Deutschen nach Wort und Weise aus den 12. bis zum 17. Jahrhundert, gesammelt und erläutert von Franz M. Böhme, Leipzig: Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel, 1877, page 236.
Note: Leberl modernizes some of the spelling and capitalizes the nouns.1 Leberl: "Träumelein, / wie's"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]