Lustwandelnd [schritt]1 ein [Mädchen]2 In kühlem Waldesgrund, Und als sie dort sich bückte, Zum Strauß [sich]3 Blumen pflückte, Da kam ein bunter Falter Und küßte [ihren]4 Mund. "Verzeih' mir," sprach der Falter, "Verzeih' mir mein Vergeh'n, Ich wollte Honig nippen Und [hatte]5 deine Lippen, Dein rothes, rothes Mündchen Für Rosen angeseh'n." Da sprach zu ihm das Mädchen: "Für diesmal, kleines Ding, Will ich dir gern vergeben; Doch merke dir daneben: Nicht blühen diese Rosen Für jeden Schmetterling."
Liederspiel. Zehn Terzette für Frauenstimmen, Chor oder Solo mit Klavierbegleitung
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Das Mädchen und der Schmetterling  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Rhingulf Eduard Wegener (b. 1821), "Das Mädchen und der Schmetterling"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "The maiden and the butterfly"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Mme. Picamal Carcanade) , "La jeune fille et le papillon"
Confirmed with Iris, Pariser & Wiener Damen-Moden-Zeitung, XI. Jahrgang, IV. Band, 4. Lieferung (23. Oktober 1859), page 157
1 Rittershaus, Spielter: "ging"; further changes may exist not noted above.2 Meyer-Helmund: "Mägdelein"; further changes may exist not noted above.
3 Wallnöfer: "die"
4 Wallnöfer: "ihr den"
5 Wallnöfer: "habe"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
2. Seliger Ausgang  [sung text checked 1 time]
Das höchste Glück hat keine Lieder, Der tiefste Schmerz hat keinen Laut, Sie spiegeln beide still sich wieder Im Tropfen, der vom Auge thaut. So einen sich in stummen Zähren Das höchste Glück, das tiefste Leid, Bis sie in Liebe sich verklären, Anbetend in Gottseligkeit.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Seliger Ausgang", appears in Fromme Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "My song"
3. Rosen  [sung text checked 1 time]
Im abendlichen Garten Stehn die Rosen so still, Als ob sie wen erwarten, Der nicht kommen will. Und durch ihr süßes weiches Stilles [Duften]1 geht Leise ein erstes bleiches Mondlicht [übers]2 Beet.
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Rosen", appears in Neue Fahrt
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- GER German (Deutsch) (Joost van der Linden) , "Rozen", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Wallnöfer: "Düften"
2 Wallnöfer: "über das"
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Johann Winkler
4. Die gefangene Nachtigall  [sung text checked 1 time]
Nachtigall singt lieblich Dort im grünen Wäldchen; Dort im grünen Wäldchen, Auf den schlanken Ästchen. Kamen her drei Jäger, Nachtigall zu schießen. Bittet sie die Jäger: „Schießt mich nicht, ihr Jäger! Schießt mich nicht, ihr Jäger! Will euch Lieder singen In dem grünen Gärtchen, Auf dem rothen Röslein.” Fingen sie die Jäger, Trugen fort das Vöglein, Sperrten es im [Haus ein, Liebchen zu erfreuen]1. [Nachtigall]2 will nicht singen, Schweigt und hängt das Köpfchen; Nehmen sie die Jäger, Tragen in den Hain sie. [Nachtigall]3 beginnet: „Wehe, dreifach Wehe, [Ohne Freund dem Freunde, Ohne Hain der Nachtigall]4!”
Authorship:
- by Therese Albertine Luise von Jacob (1797 - 1870), as Talvj, "Die gefangene Nachtigall", appears in Volkslieder der Serben, in Frauenlieder
Based on:
- a text in Serbian (Српски) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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View original text (without footnotes)Confirmed with Volkslieder der Serben. Metrisch übersetzt und historisch eingeleitet von Talvj, Neue umgearbeitete und vermehrte Auflage, Zweiter Theil, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1853, page 48.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ästchen" becomes "Aestchen", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ästchen".
1 Wallnöfer: "Hause ein,/ Um Liebchen zu erfreu'n"2 Wallnöfer: "Vöglein"
3 Wallnöfer: "Und die Nachtigall"
4 Wallnöfer: "Fort sind alle Freunde, / Klagend weint mein trauernd Herz"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
5. Schlimm für Männer  [sung text checked 1 time]
Sprachen Königin und König einstens: "Was für Arbeit geb' ich unsern Sklaven?" -- "Feines Stickwerk soll'n die Mädchen sticken, Dünnes Garn von Flachs die [Witwen spinnen]1, Ungefurchtes Land die Männer graben." -- Sprachen Königin und König wieder: "Was zum Abendmahl geb' ich den Sklaven?" -- "[Süßen]2 Honigkuchen gib den Mädchen, Weiße Weizenbrötlein gib den Witwen, Ungesiebtes Maismehlbrot den Männern." Sprachen Königin und König wieder: "Nachts wo sollen liegen unsre Sklaven?" -- "In dem oberen [Gemach]3 die Mädchen, Auf dem weichen Polsterbett die Witwen, Unter Nesseln unter'm Zaun die Männer."
Authorship:
- by Therese Albertine Luise von Jacob (1797 - 1870), as Talvj, "Schlimm für die Männer", appears in Volkslieder der Serben
Based on:
- a text in Serbian (Српски) from Volkslieder (Folksongs) , "Зло по јунаке", appears in Српске народне пјесме - скупио ис и на свијет издао Вук Стеф. Караџић (Srpske narodne pjesme), p. 487 (Poem 662)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "A sorry lot for men", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Triste sort pour les hommes", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Wallnöfer: "Witwen"
2 Reger: "Süß"
3 Wallnöfer: "Gemache"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
6. Zur Ruhe  [sung text checked 1 time]
Lebe wohl, du stiller Tag! Rein und fromm bist du gekommen, rein und fromm bist du verglommen, ruhig ging des Herzens Schlag. Fried' und Segen war mein Tun, gabst mir Stille, Tiefe, Klarheit, gabst mir Milde, gabst mir Wahrheit. Dank, o Dank! Nun darf ich ruh'n.
Authorship:
- by (André Jules) Ferdinand Hérold (1865 - 1940)
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Researcher for this page: Johann Winkler7. Wandern im Frühling  [sung text checked 1 time]
Hinaus in die Wälder, die Berge hinan, durch Seen und Felder zu Ross und zu Kahn, mit rüstigem Fuße landab und bergauf, bald einsam hinwandernd, bald fröhlich zu Hauf! O Wandern im Frühling, o goldene Zeit, wie herrlich die Welt, und die Brust wie so weit! Hinaus aus den Städten, aus Stube und Haus, aus Gassen und Höfen hinaus, ach, hinaus, durch sonniger Triften helleuchtende Pracht, durch rauschende Tannen im Schatten der Nacht! O Wandern im Frühling etc. Möcht' fassen die Erde, die Ströme, die Luft, möcht' fassen die Strahlen, die Töne, den Duft! Allmutter Natur, ach so halte mich hier am Herzen, nur dein ja und eins nur mit dir! O Wandern im Frühling etc.
8. Der Storch ist da  [sung text checked 1 time]
Juchheirassa, Der Storch ist da! Er steht vergnügt im Neste Und klappert auf das beste; Er bückt sich vor der Störchin sein Und dreht sich auf dem langen Bein. Juchheirassa, Der Storch ist da! Was er im Wickelkissen Mitbringt, wer kann es wissen? Ein Schwesterlein? Ein Brüderlein? Es wird doch nicht ein Pärchen sein?
Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif, "Der Storch ist da"
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Researcher for this page: Johann Winkler9. Frau Holles Umzug  [sung text checked 1 time]
Neujahr ist heut, Neujahr, das alte Jahr ist um. Ihr Mägdlein, macht das Haar! Frau Holle geht herum. Sieht sie zerzaust wo einen Kopf, Macht draus sie einen Weichselzopf. Ob kurz die Flechten oder lang, Es macht nichts aus bei ihrem Fang. Drum seht euch vor und laßt euch Weile, Daß sie euch nicht ertappt in Eile: Das alte Jahr ist um, Frau Holle geht herum.
Authorship:
- by Friedrich Hermann Frey (1839 - 1911), as Martin Greif
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Researcher for this page: Johann Winkler10. Ehstand der Freude  [sung text checked 1 time]
Lasset uns scherzen Blühende Herzen, Lasset uns lieben Ohne Verschieben, Lauten und Geigen Sollen nicht schweigen, Kommet zum Tanze, Pflücket vom Kranze. [Drücket]1 die Hände, Legt euch zum Ende, Gebet Euch Küsse, Tretet die Füße, Machet euch fröhlich, Machet euch ehlich, Lasset die Narren Einsam verharren. Ehlich zu werden Dienet der Erden, Ledige Leute Mangeln der Freude; Jeder muß sterben, Machet euch Erben Euerem Gute, Namen und Blute. Lasset der Grauen Murren und Schauen, Raten und Wissen, Wenig erspriessen; Eben sie selber Waren auch Kälber, Blühende Herzen Lasset uns scherzen.
Authorship:
- by Abraham a Sancta Clara (1644 - 1709)
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View original text (without footnotes)1 Wallnöfer: "Drückt euch"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler