Hab oft einen dummen düstern Sinn, Ein gar zu schweres Blut; Wenn ich bei meiner Christel bin Ist alles wieder gut. Ich seh sie dort, ich seh sie hier Und weiß nicht auf der Welt, Und wie und wo und wann sie mir, Warum sie mir gefällt. Das schwarze Schelmen Aug dadrein, Die schwarze Braue drauf! Seh ich ein einzig Mahl hinein, Die Seele geht mir auf. Ist Eine, die so lieben Mund Liebrunde Wänglein hat? Ach und es ist noch etwas rund, Da sieht kein Aug sich satt! Und wenn ich sie dann fassen darf Im lust'gen deutschen Tanz, Das geht herum, das geht so scharf, Da fühl ich mich so ganz. Und wenn's ihr taumlich wird und warm, Ich wiege sie sogleich; An meiner Brust, in meinem Arm Ist mir ein Königreich. Und wenn sie liebend nach mir blickt, Und alles rings vergißt, Und dann an meine Brust gedrückt Und weidlich eins geküßt; Das läuft mir durch das Rückenmark Bis in die große Zeh! Ich bin so schwach, ich bin so stark, Mir ist so wohl, so weh! Da möcht ich mehr und immermehr, Der Tag wird mir nicht lang; Wenn ich die Nacht auch bei ihr wär, Dafür war mir nicht bang. Ich denk' ich halte sie einmal, Und büße meine Lust; Und endigt sich nicht meine Qual, Sterb' ich an ihrer Brust!
Sechs Gesaenge
Song Cycle by Joseph Klein (1802 - 1862)
1. Christel  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Christel"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Christel", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
2. Wandrers Nachtlied  [sung text not yet checked]
Der1 du [von dem Himmel]2 bist, [Alles Leid]3 und Schmerzen [stillest]4, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit [Erquickung füllest]5, Ach ich bin des Treibens müde! [Was soll all der Schmerz und Lust?]6 Süßer Friede, Komm, ach komm in [meine]7 Brust!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Wandrers Nachtlied", written 1776, first published 1780
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- AFR Afrikaans [singable] (Robert Schall) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Trekkers nachtlied", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Wanderer's night song", copyright ©
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , "The wanderer's night-song", appears in The Poems of Goethe, first published 1853
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "O thou who from heaven art", first published 1911
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chant de nuit du voyageur I", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRL Friulian (Ermes Culos) , "Tu ch'i ti vèns dal paradìs", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Canto notturno del viandante II", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Lewis Grenville) , "La cancion nocturna del caminante", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Erster Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 109.
First published in Christliches Magazin Herausgegeben von Joh. Konrad Pfenninger, Dritter Band, 1780, page 243, with the musical setting by Ph. Ch. Kayser.
1 Backer-Grøndahl’s score has a comma after this word (likely a typo)2 Kirchner: "von den Himmeln"; Hiller, Milcke: "vom Himmel" (further changes may exist not shown above)
3 Rust: "Kummer, Leid"
4 Schubert: "stillst"
5 Schubert: "Entzückung füllst"
6 Rust: "Bangen Schmerzes, wilder Lust,"; Arnim and J. Marx: "Was soll all der Schmerz, die Lust?"
7 Backer-Grøndahl: "meiner" (likely a typo)
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
3. Der Scheidenden  [sung text not yet checked]
Hab' oft mit dir gesprochen, Dir manchen Gruß geschickt, Und eben ohne Pochen In's Auge dir geblickt. Hab' oft mit deinem Schmucke Gedankenlos gespielt, Hab' oft bei deinem Drucke Nichts, als den Druck gefühlt. Nun seit du fortgegangen, Hat sich das Blatt gewandt. Mich zieht ein süß Verlangen Nach deiner lieben Hand. Zehn Lieder wollt' ich wagen Für einen Laut von dir: Ein Ring, von dir getragen, Ein Kleinod schien' er mir. Nun ist dein Blick mir theuer, Nun dünkt er erst mich Glut: Er war ein schleichend Feuer [Das]1 zündet spät, doch gut. Der [Gruß]2 bei deinem Scheiden Durchfuhr mich wie ein Strahl, Mit niegekannten Freuden, Mit niegekannter Qual. Wo bist du hingeflogen? Du hast mir's nicht bekannt. Wo bist du hingezogen? O nenne mir das Land! Das Land so wahr ich lebe, Das Land ist mir bewußt, Und wenn's kein and'res gäbe -- So wär' es meine Brust!
Text Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "An die Scheidende", first published 1826
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View original text (without footnotes)Confirmed with Joh. Gabr. Seidl's Gesammelte Schriften, herausgegeben von Hans Max, Erster Band, Wien: Wilhelm Braumüller, 1877, pages 154-155.
1 Randhartinger: "Und"2 Randhartinger: "Kuß"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Bruch der Treue  [sung text not yet checked]
[In einem kühlen Grunde]1 da geht ein Mühlenrad, mein Liebchen ist verschwunden, [die]2 dort gewohnet hat. Sie hat mir Treue versprochen, gab mir einen Ring dabei, sie hat die Treue gebrochen, das Ringlein sprang entzwei. Ich möcht' als Spielmann reisen [weit]3 in die Welt hinaus, und singen meine Weisen und [gehn]4 von Haus zu Haus. Ich möcht' als Reiter fliegen wohl in die blut'ge Schlacht, [um stille]5 Feuer liegen [Im Feld bei dunkler]6 Nacht. [Hör' ich]7 das Mühlrad gehen, [Ich]8 weiß nicht, was ich will, Ich möcht' am liebsten sterben, Dann wär's auf einmal still.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Das zerbrochene Ringlein", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
- sometimes misattributed to Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "The mill wheel (The broken ringlet)", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Dans une froide vallée", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "La ruota del mulino", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: Kreutzer's version is sometimes credited to Uhland. The original poem is also sometimes titled "Untreue" and substitutes "Liebste" for "Liebchen" in line 1-3.
1 Kreutzer: "In jenem Tale dort unten" and sometimes "In jenem Thal dort unten"
2 Kreutzer "das"
3 Kreutzer: "wohl"
4 Kreutzer: "zieh'n"
5 Kreutzer: "an stillem"
6 Kreutzer: "einsam bei kühler"
7 Kreutzer: "Ich hör"
8 Kreutzer: "und"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Winterreise  [sung text not yet checked]
Bei diesem kalten Wehen Sind alle Strassen leer, Die Wasser stille stehen; Ich aber [schweif umher]1, Die Sonne scheint so trübe, Muss früh hinuntergehn, Erloschen ist die Liebe, Die Lust kann [nicht]2 bestehn. [ Nun geht der Wald zu Ende, Im Dorfe mach ich halt, Da wärm ich meine Hände,]3 Bleibt auch das Herze kalt.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Winterreise", written 1811, appears in Lieder, in Wanderlieder, no. 6, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Voyage d'hiver", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 R. Strauss: "schweif' einher"
2 R. Strauss: "nie"
3 R. Strauss: "Nun ist der Wald zu Ende, / Am Dorfe mach' ich Halt, / Und wärm' mir meine Hände"
Researcher for this page: Alberto Pedrotti
6. Nachtreise  [sung text not yet checked]
Ich reit' ins finstre Land hinein, Nicht Mond noch Sterne geben Schein, Die kalten Winde tosen. Oft hab' ich diesen Weg gemacht, Wann goldner Sonnenschein gelacht, [Bei]1 lauer Lüfte Kosen. Ich reit' am finstern Garten hin, Die dürren Bäume sausen drin, Die welken Blätter fallen. Hier pflegt' ich in der Rosenzeit, Wann alles sich der Liebe weiht, Mit meinem Lieb zu wallen. Erloschen ist der Sonne Strahl, Verwelkt die Rosen allzumal, Mein Lieb zu Grab' getragen. Ich reit' ins finstre Land hinein Im Wintersturm, ohn' allen Schein, Den Mantel umgeschlagen.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Nachtreise", written 1811, appears in Lieder, in Wanderlieder, no. 5, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Malcolm Wren) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Voyage de nuit", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Zenger: "Und"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]