Sie saßen und tranken am Teetisch Und sprachen von Liebe viel. Die Herren, die waren ästhetisch, Die Damen von zartem Gefühl. Die Liebe muß sein platonisch, Der dürre Hofrat sprach. Die Hofrätin lächelt ironisch, und dennoch seufzte sie: Ach! Der Domherr öffnet den Mund weit: Die Liebe sei nicht zu roh, Sie schadet sonst der Gesundheit Das Fräulein lispelt: Wie so? Die Gräfin spricht wehmütig: Die Liebe ist ein Passion! Und präsentieret gütig Die Tasse dem Herrn Baron. Am Tische war noch ein Plätzchen, Mein Liebchen, da hast du gefehlt. Du hättest so hübsch, mein Schätzchen, Von deiner Liebe erzählt.
Von der Liebe am Teetisch : Heine-Zyklus
Song Cycle by Bernd Hänschke (b. 1948)
1. Von der Liebe am Teetisch  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 50
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Edgar Alfred Bowring) , no title, appears in The Poems of Heine Complete, first published 1861
- ENG English (Iain Sneddon) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 50, first published 1827
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 154.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Pierre Mathé [Guest Editor]
2. Aus meiner Erinnrung  [sung text not yet checked]
In meiner Erinnrung erblühen Die Bilder, die längst verwittert - Was ist in deiner Stimme, Das mich so tief erschüttert? Sag nicht, daß du mich liebst! Ich weiß, das Schönste auf Erden, Der Frühling und die Liebe, Es muß zuschanden werden. Sag nicht, daß du mich liebst! Und küsse nur und schweige, Und lächle, wenn ich dir morgen Die welken Rosen zeige.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 30
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "In my memory", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Schöner Süden  [sung text not yet checked]
Himmel grau und wochentäglich! Auch die Stadt ist noch dieselbe! Und noch immer blöd und kläglich Spiegelt sie sich in der Elbe. Lange Nasen, noch langweilig Werden sie wie sonst geschneuzet, Und das duckt sich noch scheinheilig, Oder bläht sich, stolz gespreizet. Schöner Süden! wie verehr ich Deinen Himmel, deine Götter, Seit ich diesen Menschenkehricht Wiederseh, und dieses Wetter!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 44
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Spätherbstnebel  [sung text not yet checked]
Spätherbstnebel, kalte Träume, überfloren Berg und Tal, Sturm entblättert schon die Bäume, und sie schaun gespenstig kahl. Nur ein einz'ger, traurig schweigsam einz'ger Baum steht unentlaubt, feucht von Wehmutstränen gleichsam, schüttelt er sein grünes Haupt. Ach, mein Herz gleicht dieser Wildnis, und der Baum, den ich dort schau' sommergrün, das ist dein Bildnis, vielgeliebte schöne Frau.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 43
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Late autumn fog, cold dreams", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
5. Die Flaschen sind leer  [sung text not yet checked]
Die Flaschen sind leer, das Frühstück war gut, Die Dämchen sind rosig erhitzet; Sie lüften das Mieder mit Übermut, Ich glaube sie sind bespitzet. Die Schulter wie weiß, die Brüstchen wie nett! Mein Herz erbebet vor Schrecken. Nun werfen sie lachend sich aufs Bett, Und hüllen sich ein mit den Decken. Sie ziehen nun gar die Gardinen vor, Und schnarchen am End um die Wette, Da steh ich im Zimmer, ein einsamer Tor, Betrachte verlegen das Bette.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Yolante und Marie, no. 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]