Wir sollen hohen Mut empfahn Beide Frauen un de Mann. Trauern, du sollst von mir gahn, Seit daß ich gesehen han Des viel lichten Maien Schein! Man hört in den Auen singen Die viel kleinen Vögelein. Es ist mir wie den kleinen Waldvöglein zu Mut, Die sehn die Bäume blühen und freuen sich der Blut. Und unter grünen Ästen ruhn sie im kühlen Mai, Und Baum und Blüt' ertönen von ihren Melodien. Die freun sich der spielenden Sonne Wenn sie vor dem Berg aufgeht. Was gleicht sich der Wonne, Da ein Ros' im Taue steht? Niemand denn ein schönes Weib, Die mit rechter Weibesgüte Wohl kann zieren ihren Leib!
Deutsches Liederspiel
Song Cycle by (Leopold) Heinrich (Picot de Peccaduc), Freiherr von Herzogenberg (1843 - 1900)
1.
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Der Sommer und der Sonnenschein Ganz lieblich mir das Herze mein Erquicken und erfreuen, Daß ich mit Lust im grünen Gras Mag springen an den Reigen! Da lacht die Allerliebste mein, Wollt' Gott, ich sollt' heut bei ihr sein In Züchten und in Ehren! Das wär' mein Herzens größte Freud', Darauf darf ich wohl schwören! Demselben wackeren Maidelein Schickt' ich neulich ein Kränzelein, Mit rotem Gold bewunden; Dabei sie mein gedenken soll In hunderttausend Stunden! Ich ritt durch einen grünen Wald, Da sangen die Vöglein wohlgestalt, Frau Nachtigall mit ihnen. Nun singt, ihr kleinen Waldvöglein, Um meines Buhlen willen!
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Du bist mein! Ich bin dein! Des sollst du gewiß sein. Du bist beschlossen in meinem Herzen, Verloren ist das Schlüsselein - Du mußt immer darinnen sein!
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It is based on
- a text in Mittelhochdeutsch by Wernher[r] von Tegernsee (flourished 1172)
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- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist)
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
4.
Zwei Herzen im Leben Gar schön sich ergeben, Wenn sie es verstehn Und recht zusammengehn! So kann ja auf Erden Aus zwei Herzen eins werden. Sie sagen, es sei Nichts Schön'res als Treu: Frag alle Bekannte, Frag alle Verwandte, Frag alle Verliebte, Frag alle Betrübte, Frag Himmel und Erde, Frag Sonne und Sterne: Sie sagen, es sei Nichts Schön'res als Treu!
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"Morgen muß ich weg von hier Und muß Abschied nehmen. O, du allerhöchste Zier! Scheiden, das bringt Grämen. Da ich dich so treu geliebt Über alle Maßen, Soll ich dich verlassen." "Fährst du dahin und läßt mich hier, Was läßt du dann zur Letze mir, Daß ich mich Leids ergötze?" "Die rechte Lieb und Stätigkeit! Meinst, ich sollte dich verlassen? Du gefällst mir gar so wohl!" "Morgen willst du weg von mir, Abschied nehmen mit Gewalt? O, du allerhöchste Zier! Scheiden, das bringt Grämen." Draußen sangen schon die Vögel In dem Walde mannigfalt. Saßen da zwei Turteltäublein, Saßen wohl auf grünem Ast. Wo sich zwei Verliebte scheiden, Da vergehet Laub und Gras! Laub und Gras, das mag verwelken, Aber treue Liebe nicht! Kommst mir wohl aus meinen Augen, Doch aus meinem Herzen nicht. Wenn zwei gute Freunde sind, Die einander kennen, Sonn' und Mond bewegen sich, Eh' sie sich trennen! Noch viel größer ist der Schmerz, Wenn ein treu verliebtes Herz In die Fremde zieht!
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6.
Sind wir geschieden, Und ich muß leben ohne dich, Gib dich zufrieden, Du bist mein einzig Licht. Bleib' mir beständig, Treu, unabwendig: Mein letzter Tropfen Blut Sei dir, mein Engel, gut. Ich will indessen, Mein Engel und mein Kind, Dein nicht vergessen, Du liegst mir in dem Sinn. Die Zeit wird's fügen, Dass mein Vergnügen Nach überstand'ner Pein Wird desto größer sein. Weht, weht, ihr Winde, Und bringt mir einen Gruß Von meinem schönsten Kinde, Darum ich trauern muß. Küßt ihr die Wangen, Sagt mein Verlangen, Bringt ihr die Botschaft mein: Ich leb' und sterbe dein. Flieht, flieht ihr Lerchen Über Berg und über Tal! Grüßt meine Schönste Viel hunderttausendmal! Flieht in den Garten, Tut meiner warten, Allwo die Treue blüht, Ich leb' und sterb' vergnügt.
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- from Volkslieder (Folksongs) , "Sind wir geschieden", written c1800
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Si nous sommes séparés", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
7.
"O, ihr Wolken, gebet Wasser Daß ich weinen, weinen kann! Meine Augen, die sind nasser Als der Donaufluß! Ach, in Trauern muß ich leben, Ach, wie hab' ich's denn verschuldet? Weil mir's hat mein Schatz aufgeben, Muß ich's leiden mit Geduld. Wenn ich zwei Taubenflügel hätt', Wollt' fliegen über die ganze Welt, Wollt' fliegen über Berg und Tal, Hin wo mein Herzallerliebster wär'!" Ach, Scheiden, ach, Scheiden! Wer hat doch das Scheiden erdacht? ... Der hat ihr jung frisch Herze So frühzeitig traurig gemacht!
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Researcher for this page: Claus-Christian Schuster [Guest Editor]8.
"Wenn du zu meinem Schätzchen kommst, Sag', ich laß sie grüßen! Wenn sie fraget, wie mir's geht, Sag', auf beiden Füßen! Wenn sie fraget, ob ich krank, Sag', ich sei gestorben! Wenn sie an zu weinen fängt, Sag', ich käme morgen!" Da kam er vor ein Goldschmiedhaus, Der Goldschmied schaut zum Fenster raus. "Ach Goldschmied, liebster Goldschmied mein, Schmied' mir ein schönes Ringelein! Schmied's nicht zu groß, schmied's nicht zu klein, Schmied's für ein schönes Fingerlein! Auch schmied' mir meinen Namen dran, Es soll's meine Herzallerliebste han!"
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- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
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Der Knabe kehrt zurücke, Kehrt zum Garten ein, Trägt in der Hand ein Strauß von Rosen Und ein Goldringelein. "Nun sei's beschlossen, Ganz treu und unverdrossen! Und den du wirst fragen, Der kann dir's gleich sagen, Daß Schön'res nicht sei Als bleiben getreu! Dir will ich mein Leben Ganz treu untergeben!" Sie brachen sich der Röslein Zu einem schönen Kranz, Sie g'lobten einander Treu' und Ehr', Das macht ihr' Lieb' erst ganz!
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Researcher for this page: Claus-Christian Schuster [Guest Editor]10.
In dem lüfte-süssen Mayen Wann der Wald gekleidet staht, So sieht man sich schöne zweien Alles das, was Liebe hat, Und ist mitsammen froh, Das ist recht, die Zeit will so. Wo sich Liebe zu Liebe zweiet, Liebe hohen Muth verleihet, In der beider Herze mayet Es mit Freuden alle Zeit, Trauerns will die Liebe nicht, Wo man Lieb bei Liebe sicht. Wo zwei Lieb einander meinen Herz-innig und ohne Wank, Und sich beide so vereinen, Daß ihr Lieb ist ohne Krank, Die hat Gott zusammen geben Auf ein wunnigliches Leben.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Eine Tanz-Weise"
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Ulrich von Lichtenstein (1200? - 1275?), "Ein Tanzwîse, diu niunzehende"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission