Stark wie der Tod die Liebe, Fest wie Scheol ihr Wille, eine Flamme Gottes, jede Gewalt der Erde höhnend, ihre Glut. Nicht erlischt die Liebe durch gewaltiger Wogen brausende Wasserfülle; nicht hinweg geflutet wird sie durch empörter Ströme wilde Wut.
Töne der Liebe aus dem hohen Lied von G. Fr. Daumer, für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Gerrit Jan van Eijken (1832 - 1879)
1. Stark wie der Tod die Liebe
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 1, first published 1846 [an adaptation]
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- a text in Hebrew (עברית) by Bible or other Sacred Texts , Song of Songs Chapter 8
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Based on lines 6-7.Researcher for this page: John Versmoren
2. Auf meinem Lager wach' ich in der Nacht
Auf meinem Lager wach' ich in der Nacht und misse den, der mir den Frieden giebt; ich schlummer' ein und wache wieder auf und suche den, den meine Seele liebt. Doch greif' ich, ach, in eitle Leere nur und werde bang und stöhne tiefbetrübt: "Was hemmet ihm die Schritte durch die Nacht? was säumet er, den meine Seele liebt?" Aufsteh'n will ich, so wie die Sonne blickt und, sich zu regen, alle Wesen übt, und mich bemüh'n, auf Strasse und auf Markt zu finden ihn, den meine Seele liebt. Und find' ich ihn, so schmeichl' ich ihm so lang, bis er besiegt sich mir zu eigen giebt; denn, ach, wie sollte mir erträglich sein, zu missen ihn, den meine Seele liebt?
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 2, first published 1846
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Researcher for this page: John Versmoren3. Gebadet und gesalbt von Myrrhe troff ich
Gebadet und gesalbt von Myrrhe troff ich, von köstlicher, balsamischen Geruchs; ich harrte des Geliebten in der Nacht, ich harrete vergeblich und entschlief. Da pocht es, horch! des Freundes Stimme tönt: "Tu' auf, o meine traute Schwesterseele, tu' auf, o meine zarte Taube mir! feucht ist mein Haupt, es träuft die Locke mir vom Tau der Nacht; o säume nicht und öffne!" Beraubt der Sinne, bin ich vor Entzücken ob dieser Stimme Klang; es schlägt mein Herz, mit lautem Schlage seinem Glück entgegen; ich fliege, reisse den Riegel rasch zurück und späh' erschrocken in die leere Nacht. Entwichen ist, verschwunden ohne Spur mein süsses Heil. Ich rufe niemand hört! Ich hülle mich in meinen Mantel ein, ich walle manche dunkle Strasse hin, ich wage mich in's freie Gefild hinaus, ich suche meinen Freund und such' umsonst. Da finden mich die Wächter, die die Mauern der Stadt umwandeln; sie ergreifen mich, sie reissen mir den Mantel ab, sie schlagen mich weh und wund mit ihrer rauhen Faust, da wach' ich auf und merk', es ist ein Traum, ein böser Traum. O ich beschwör' euch, Töchter Jerusalems, begegnet euch mein Freund, sagt ihm, das ich vor Liebe matt und krank, tut ihm die Leiden meiner Seele kund, beschwöret ihn, so wie ich euch beschwöre: er eile, komme, küsse mich gesund!
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 3, first published 1846
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Researcher for this page: John Versmoren4. O hättest du, begrüssend
O hättest du, begrüssend des Lebens erste Sonnen, die selbe Brust gesogen, die meiner Kindheit Bronnen, o wärst du mir ein Bruder gesellig auferzogen, des Hausses süsser Sohn! Ich brauchte nicht mit Bangen an deinem Blick zu hangen; ich müsste nicht erröten, dir in das Ohr zu flöten der Liebe Schmeichelton, kein Lauscher würde flüstern, kein Auge würde düstern, kein Finger würde droh'n; mein Sehnen und Verlangen, man würd' es nicht verschwärzen; mein Küssen und Umfangen, mein Drücken und mein Herzen, es würde nicht vor aller Welt zum Hohn.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 4
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Researcher for this page: John Versmoren5. Komm, komm, o Freund, nicht länger lass uns weilen
Komm, komm, o Freund, nicht länger lass uns weilen; Verspotten wir der Feinde Macht; hinaus lass uns in freie Fluren eilen und bergen uns in ihrer Pracht! Dort auf den Hügeln, wo die Reben sprossen, die feurige Granate brennt, wird' ungescheut das traute Glück genossen, das uns die harte Welt missgönnt. Dort werden uns nicht Späher-Augen stören, nür holde Blüten Zeuge sein; dort soll dir Alles ohne Maass gehören, was von ersehnter Wonne mein.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 5, first published 1846
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Researcher for this page: John Versmoren6. Ein solcher ist mein freund
Ein solcher ist mein Freund, ein solcher ist mein Buhle, ein Einziger, erlesener aus sämmtlicher Männerschaar: wie ein Rabe, so schwarz sein Haar, und seine milden Augen ein Tauben-Augenpaar; sein Leib, wie Elfenbein, und wie gehau'n aus Marmor der Schenkel Prachtgebilde; Wie lüfte, die gelinde hinsäuseln über Rosen, sind seine Minnegrüsse; wie des Honiges Seim en Süsse die Küsse die er beut; sein ganzes Sein und Wesen nur Glück und Seligkeit.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 6, first published 1846
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Researcher for this page: John Versmoren7. Auf unsern Rebenhügel
Auf unsern Rebenhügel ward ich hinaus gesendet, auf dass ich hier die Blüte, Die labevolle hüte, die aus der Ende Schoosse, so lieblich aufgelacht. Ich hatte trefflich Acht; sie wurde nicht geschändet, es wurde nichts entwendet, von ihrer reichen Pracht. Doch ach das eigne Gütchen, das eigne junge Blütchen, das hab' ich nicht bewacht. Mir meiner Reize Trauben gefällig abzuklauben, bemühte sich ein Dieb. Und ihn hinweg zu jagen, und seinen Näschertrieb in ernste Flucht zu schlagen, hatt' ich ihn leider allzu lieb.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875)
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Researcher for this page: John Versmoren8. Mein Freund, er ist ein Myrrhenstrauss
Mein Freund, er ist ein Myrrhenstrauss, der zwischen meinen Brüsten ruht; da halt' ich ihn mit fester Hand in meiner heissen Haft. Mein Freund, er ist ein Brausekelch, gefüllt mit edler Traube blut; ich bin besiegt, ich bin berauscht, von seiner Flammenkraft. Mein Freund, er ist ein Blütenlenz; wie lacht die Welt in seinem Hauch! es sprosset unser Freudenbett von lauter Rosen auf. Mein Freund, er ist ein Wonnesee; ich stürze mich in seine Flut, in seine klare Flut hinein, und kühle meine Glut. Mein Freund, er ist ein Labebaum, der schwellend reife Früchte senkt; die süssen all' in meinen Schooss entschüttelt seine Huld.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 7, first published 1846
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Researcher for this page: John Versmoren9. Schön, wie Thirza, bist du
Schön, wie Thirza, bist du, wonnevollen Anblicks, wie die Pracht Jerusalems und wie kriegerische Heldenheere furchtbar. Wende, weh, sie töten, wende deine Blicke, ende meinem Herzen diesen Zauberbann! Aufgelöst in Sehnsucht, nimmermehr begnügter, schmacht' ich hin und sterbe, sterb' an einem Glücke, das die Brust, die schwache, menschliche, nicht fassen, nicht ertragen kann. Wende, weh, sie töten, wende deine Blicke, ende meinem Herzen diesen Zauberbann!
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 8, first published 1846
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Researcher for this page: John Versmoren10. Den König umwunden
Den König umwunden und hart gefangen, vom lieblichen Bande der Locke gebunden und nicht mehr prangen in alter Ehre den Herrscher sieh! Und will er wohl in's freie brechen und seine Schmach die süsse rächen am schönen Feind und strenge richten? Er will 's mit nichten er wind es nie.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 9, first published 1846
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Researcher for this page: John Versmoren11. Es sind der Königinnen
Es sind der Königinnen in ihrer Reize Strahl nicht weniger, den Sechszig, der Kebsinnen sind achtzig in meinem Freudensaal; Es eifern ausser ihnen, mich blühend zu bedienen ausbündig schöne Mädchen ohne Zahl. Alleine so feine, so blütenhold, wie keine in diesem Rosenhaine, ist eine, mein Täubchen ist, ja meine begehrte Wonn' ist eine von ihnen ailzumal. Die Königinnen schaun sie, die Kebsinnen, die Mädchen, und loben sie und preisen sie und nennen dreimal selig die glückliche Beglückende, die mir das Aug' entzückende, die mir den Geist berückende, die mir das Herz umstrickende, des Königes schönste Wahl.
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- by Georg Friedrich Daumer (1800 - 1875), no title, appears in Hafis - Eine Sammlung persischer Gedichte, in Poetische Zugaben aus verschiedenen Ländern und Völkern, in Hebräisch aus dem hohen Lied, no. 10, first published 1846
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