Was tönt so süß aus hohem Blau Hinunter in die Blumenau, Es sind der Lerche Lieder. – Was singst du, kleine Sängerin, O, deute mir des Liedes Sinn? – »Den Frühling grüß' ich wieder!« O, wäre noch mein Frühling da! »Er ist dir nah! er ist dir nah!« O, täusche nicht das wunde Herz Mit unerfüllter Hoffnung Schmerz, Nichts kann mich noch beglücken! Der Liebe süßer Stern entwich, Der Jugend Rose auch erblich – »Sie wird der Thau erquicken!« Und wo ist Trost, wenn's Herz mir bricht, »Blick auf zum Licht, blick auf zum Licht!« Wie sanft du wogst im Aether hell, Und tränkst Dich an des Lichtes Quell, Mit leichtem Schwung erhoben, Wie strebt auf Flügeln reiner Luft Hinan zu dir der Blumen Duft – »Was schön ist, strebt nach Oben!« Ich aber seufze stets in Nacht – »Laß Erden Nacht, denk Himmelspracht!« Wie Freundes Worte, dein Gesang Mit sanftem Trost mein Herz durchdrang Und stillt der Sehnsucht Triebe, O sprich, warum dein einfach Lied Mit Ruhe meinen Sinn umzieht? »Ich singe Gottes Liebe!« Und kennt er, stillt er meine Pein? »Er denket dein, bist auch ja sein!«
6 Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by J. Berger
1. Lerchengesang  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Wilhelmina Christiane von Chézy, née Klencke (1783 - 1856), "Lerchengesang", written 1809
Go to the general single-text view
Confirmed with Helmina von Chézy, Erinnerungen aus meinem Leben bis 1811, In: Aurikeln. Eine Blumengabe von deutschen Händen. Berlin, 1818, pages 171-172.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. An Mignon  [sung text not yet checked]
Über [Thal und Fluß]1 getragen, Ziehet rein der Sonne Wagen. Ach, sie regt in ihrem Lauf, So wie deine, meine Schmerzen, Tief im Herzen, Immer morgens wieder auf. Kaum will mir die Nacht noch frommen, Denn die Träume selber kommen Nun in trauriger Gestalt, Und ich fühle dieser Schmerzen, Still im Herzen, Heimlich bildende Gewalt. Schon seit manchen schönen Jahren Seh' ich unten Schiffe fahren; Jedes kommt an seinen Ort; Aber ach, die steten Schmerzen, Fest im Herzen, Schwimmen nicht im Strome fort. Schön in Kleidern muß ich kommen, Aus dem Schrank sind sie genommen, Weil es heute Festtag ist; Niemand [ahnet]2, daß von Schmerzen Herz im Herzen Grimmig mir zerrissen ist. Heimlich muß ich immer weinen, Aber freundlich kann ich scheinen Und sogar gesund und roth; Wären tödtlich diese Schmerzen Meinem Herzen, Ach, schon lange wär ich todt.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "An Mignon", written 1796, first published 1798
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "A Mignon", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan Mignon", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "To Mignon", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À Mignon", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 101-102, and with Musen-Almanach für das Jahr 1798, herausgegeben von Schiller. Tübingen, in der J.G.Cottaischen Buchhandlung, pages 179-180.
1 Ore: "Fluß und Thal"; further changes may exist not shown above.2 Goethe (in all prints prior to 1812): "ahndet"
Research team for this page: Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor]
3. Der Junggesell und der Mühlbach  [sung text not yet checked]
Gesell: Wo willst du, klares Bächlein, hin So munter? Du eilst mit frohem, leichtem Sinn Hinunter. Was suchst du eilig in dem Tal? So höre doch und sprich einmal! Bach: Ich war ein Bächlein, Junggesell; Sie haben Mich so gefaßt, damit ich schnell Im Graben Zur Mühle dort hinunter soll, Und immer bin ich rasch und voll. Gesell: Du eilest mit gelaßnem Mut Zur Mühle, Und weißt nicht, was ich junges Blut Hier fühle. Es blickt die schöne Müllerin Wohl freundlich manchmal nach dir hin? Bach: Sie öffnet früh beim Morgenlicht Den Laden Und kommt, ihr liebes Angesicht Zu baden. Ihr Busen ist so voll und weiß; Es wird mir gleich zum Dampfen heiß. Gesell: Kann sie im Wasser Liebesglut Entzünden, Wie soll man Ruh mit Fleisch und Blut Wohl finden? Wenn man sie einmal nur gesehn; Ach! immer muß man nach ihr gehn. Bach: Dann stürz ich auf die Räder mich Mit Brausen, Und alle Schaufeln drehen sich Im Sausen. Seitdem das schöne Mädchen schafft, Hat auch das Wasser beßre Kraft. Gesell: Du Armer, fühlst du nicht den Schmerz, Wie andre? Sie lacht dich an und sagt im Scherz: Nun wandre! Sie hielte dich wohl selbst zurück Mit einem süßen Liebesblick? Bach: Mir wird so schwer, so schwer vom Ort Zu fließen: Ich krümme mich nur sachte fort Durch Wiesen; Und käm es erst auf mich nur an, Der Weg wär bald zurückgetan. Gesell: Quelle meiner Liebesqual, Ich scheide; Du murmelst mir vielleicht einmal Zur Freude. Geh, sag ihr gleich und sag ihr oft, Was still der Knabe wünscht und hofft.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Der Junggesell und der Mühlbach"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (William Edmondstoune Aytoun) , "The Youth and the Mill-Stream", first published 1859
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , "The Youth and the Millstream", appears in The Poems of Goethe, first published 1853
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le garçon et le ruisseau du moulin", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
4. Stille Liebe  [sung text not yet checked]
Stand ein Röslein hinterm Gitter, Frisch entblüht im holden Mai, Schaut es fern ein junger Ritter, Lockt' der Glanz ihn bald herbei. Sah's mit Sehnsucht und Entzücken, Durft' ihm doch nicht nahe seyn, Nicht an seine Brust es drücken, Daß es stille seine Pein! So mußt Du, Geliebte, blühen, Reizerfüllt, mit edelm Sinn. So muß ich in Sehnsucht glühen, Blicke bange auf Dich hin. Deine Reize mich berauschen, Sehnlich athm' ich süße Pein, Darf ich Herz um Herz nicht tauschen Ist doch meine Seele Dein!
Text Authorship:
- by Wilhelmina Christiane von Chézy, née Klencke (1783 - 1856), "Stille Liebe"
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Mailied  [sung text not yet checked]
Wie herrlich leuchtet Mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! Es dringen [Blühten]1 Aus jedem Zweig Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch, Und Freud und Wonne Aus jeder Brust. O Erd', o Sonne! O Glück, o Lust! O [Lieb']2, o Liebe! So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn! Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blütendampfe Die [volle]3 Welt. O [Mädchen, Mädchen]4, Wie lieb ich dich! Wie [blickt]5 dein Auge, Wie liebst du mich! So liebt die Lerche Gesang und Luft, Und Morgenblumen Den Himmelsduft. Wie ich dich liebe Mit [warmem]6 Blut, Die du mir Jugend Und [Freud]7 und Mut [Zu]8 neuen Liedern Und Tänzen gibst. Sey ewig glücklich, Wie du mich liebst!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Maylied", written 1771
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Meilied", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "How marvellously does Nature shine for me!", copyright ©
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Canzone di maggio", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (unknown or anonymous translator) , "Canción de mayo", written 2013
Confirmed with Goethe's Gedichte, Erster Theil, Neue Auflage, Stuttgart und Tübingen: in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1829, pages 46-47.
See also this placeholder for songs with the title "Mailied" that might or might not refer to this poem.
1 Bartók: "die Blüthen"2 Lorenz: "Liebe"
3 Zilcher: "weite"
4 Zilcher: "Liebster, Liebster"
5 Lorenz: "glänzt"; Bartók, Mendelssohn-Hensel, Pfitzner: "blinkt"
6 Bartók: "warmen" (a grammatical error)
7 Bartók: "Freund" (an error)
8 Gabler: "in"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
6. Schlummerlied
Deck' dich zu, deck' dich zu/ Schlummre nun zu guter Ruh
. . . . . . . . . .
— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —
Text Authorship:
- by Paul, Graf von Haugwitz (1791 - 1856), "Beim Schlafengehen", first published 1816
Go to the general single-text view