Das war der süßeste der Laute! Sie sprach's, das erste Liebeswort; Im Herzen nun trag' ich das traute, Tiefselige Geheimnis fort. Allein wo berg' ich meine Wonne, Daß ich sie wohl behüten mag? Dein Licht verhülle, läst'ge Sonne! Verstumme, lärmbewegter Tag! Weltfern sei meines Glückes Fülle Begraben, wo sie nichts verräth Und nur durch Nacht und heil'ge Stille Des süßen Wortes Nachhall weht.
[Elf] Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte, Heft 4. Fünf Lieder für Bariton
Song Cycle by Carl (Friedrich Christian) Mettenheimer (1824 - 1898)
1. Das erste Liebeswort  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "Das erste Liebeswort"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le premier mot d'amour", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Ein getreues Herz zu wissen  [sung text not yet checked]
Ein getreues [Herze]1 wissen hat des höchsten Schatzes Preis. Der ist selig zu begrüßen, der ein treues Herze weiß. Mir ist wohl bei höchstem Schmerze; denn ich weiß ein treues Herze. Läuft das Glücke gleich zuzeiten anders, als man will und meint, ein getreues Herz hilft streiten wider alles, was ist feind. Mir ist wohl bei höchstem Schmerze; denn ich weiß ein treues Herze. Gunst, die kehrt sich nach dem Glücke, Geld und Reichtum, das zerstäubt, Schönheit läßt uns bald zurücke; ein getreues Herze bleibt. Mir ist wohl bei höchstem Schmerze; denn ich weiß ein treues Herze. Nichts ist Süßers als zwei Treue, wenn sie eines worden sein. Dies ist's, des ich mich erfreue, und sie gibt ihr Ja auch drein. Mir ist wohl bei höchstem Schmerze; denn ich weiß ein treues Herze.
Text Authorship:
- by Paul Fleming (1609 - 1640), "Ein getreues Herz"
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View original text (without footnotes)1 Girschner, Mettenheimer: "Herz zu"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Aus der Heimath  [sung text not yet checked]
Ein kalter, grauer Nebel hing In Falten nieder auf das Thal, Als wieder ich zum erstenmal Den Weg zur Wald-kapelle ging. Ich suchte den bekannten Pfad, Den, wenn die Glocke feiervoll Zum Frühgebete rufend scholl, Der Knabe Tag für Tag betrat. Doch nun war seine Spur verwischt, Von Nesseln ward mein Fuß gehemmt, Die Erde selber schien mir fremd, Mit vieler Herbste Laub gemischt. Dem Wandrer gleich, der unbekannt An unwirthbaren Küsten irrt, So stand ich zweifelnd und verwirrt, Ein Fremdling in den eignen Land. Stets matter glomm das Tageslicht, Verloren scholl ein Glockenklang, Ich irrte viel, ich suchte lang, Doch die Kapelle fand ich nicht.
Text Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), no title, appears in Gedichte, in 1. Liebesgedichte und Lieder, in Aus der Heimat, no. 4
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Confirmed with Gesammelte Werke, zweite verbesserte und vermehrte Auflage, zweiter Band, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, 1884, page 180. Appears in Gedichte, in Liebesgedichte und Lieder, in Aus der Heimath, no. 4.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Schmerz, der keinen Namen kennt  [sung text not yet checked]
Schmerz, der keinen Namen kennt, Aber allempfunden Durch das Herz der Wesen brennt In Myriaden Wunden; Mächt'ger, welchem unbewußt Schon die zarten Kleinen, Saugend an der Mutter Brust, Ihre Thränen weinen; Den der Tag, der junge, haucht In den Morgenwinden, Und in den zurückgetaucht Seine Strahlen schwinden; Der in jedem Glockenschlag, Wie mit eh'rnem Hammer, Du das Herz, das schon zerbrach, Brichst durch neuen Jammer: O, wird ewig deine Macht, Wird sie ewig währen Und noch in der Grabesnacht Unsern Schlummer stören?
Text Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), no title, appears in Gedichte, in 1. Liebesgedichte und Lieder, in Lieder der Trauer, no. 6, first published 1866
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Abenddämmerung  [sung text not yet checked]
Sei willkommen, Zwielichtstunde! Dich vor allen lieb' ich längst, Die du, lindernd jede Wunde, Unsre Seele mild umfängst. Hin durch deine Dämmerhelle, In den Lüften, abendfeucht, Schweben Bilder, die der grelle Schein des lauten Tags gescheucht. Träume und Erinnerungen Nahen aus der Kinderzeit, Flüstern mit den Geisterzungen Von vergangner Seligkeit. Und zu Jugendlust-Genossen Kehren wir ins Vaterhaus; Arme, die uns einst umschlossen, Breiten neu sich nach uns aus. Nach dem Trennungsschmerz, dem langen, Dürfen wir noch einmal nun Denen, die dahingegangen, Am geliebten Herzen ruhn; Und indes zum Augenlide Sanft der Schlummer niederrint, Sinkt auf uns ein sel'ger Friede Aus dem Land, wo jene sind.
Text Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "Abenddämmerung", appears in Gedichte, in 4. Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Crepuscle", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondschemering", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Twilight", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Crépuscule du soir", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission