Als ich zum erstenmal dich sah, Verstummten meine Worte, Es löste all' mein Denken sich In schwellende Akkorde. Drum steh ich arm Trompeterlein Musicierend auf dem Rasen, Kann dir nicht sagen, was ich will, Kann meine Lieb nur blasen.
Lieder Jung Werner's aus Scheffel's Trompeter von Säkkingen. Zwölf Gesänge für Bariton (oder Bass) mit Pianoforte
Song Cycle by Richard Metzdorff (1844 - 1919)
1. Als ich zum erstenmal dich sah, verstummten meine Worte  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 1
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, page 212.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Als ich zum erstenmal dich sah, es war am sechsten Märze  [sung text not yet checked]
Als ich zum erstenmal dich sah, Es war am sechsten Märze, Da fuhr ein Blitz aus blauer Luft Versengend in mein Herze. Hat All' verbrannt, was drinnen stand, Es ist mir Nichts geblieben, Doch [epheugleich]1 wächst aus dem Schutt Der Name meiner Lieben.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 2
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- ENG English (Sharon Krebs) , "When I saw you for the first time", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Quando per la prima volta ti ho vista", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, page 212.
1 Lang: "Epheu gleich"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. O wende nicht den scheuen Blick  [sung text not yet checked]
O wende nicht den scheuen Blick Und fleuch nicht zag und bange, Kehr zum Balkone keck zurück Und lausche meinem Sange. Vergeblich Mühn, mir zu entfliehn, Ich blase ruhig weiter, Da werden meine Melodien Zur wundersamen Leiter. Auf der Akkorde Sprossen schwingt Die Lieb' empor sich leise, Durch Schloß und Riegel zu dir klingt Dann wiederum die Weise: O wende nicht den scheuen Blick Und fleuch nicht zag und bange, Kehr zum Balkone keck zurück Und lausche meinem Sange.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 3
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- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Young Werner"
4. Am Ufer blies ich ein lustig Stück  [sung text not yet checked]
Am Ufer blies ich ein lustig Stück, Wie klang die alte Trompete Hell in den Sturm, der das Getön Zum Herrenschloß verwehte! Die Wasserfrau im tiefen Grund Hört Sturm und Töne rauschen, Sie steigt herauf, neugierig will Die Klänge sie erlauschen. Und als sie wieder [hinabgetaucht]1, Erzählt sie den Fischen mit Lachen: "O Rheineskinder, man erlebt Doch sonderbarliche Sachen: Sitzt oben Einer im Regensturm, Was glaubt Ihr, daß er triebe? -- Bläst immerzu dasselbe Lied, Das Lied von seiner Liebe."
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 4
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- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "Song of young Werner", subtitle: "(On the riverbank I played a merry piece)", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, pages 213-214.
1 Lang: "hinab getaucht"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Frau Musica, o habet Dank  [sung text not yet checked]
Frau Musika, o habet Dank Und seid mir hoch gepriesen, Daß Ihr in Sang und Spielmannskunst Mich löblich unterwiesen. Die Sprache ist ein edel Ding, Doch hat sie ihre Schranken; Ich glaub', noch immer fehlt's am Wort Für die feinsten und tiefsten Gedanken. Schad't nichts, wenn auch ob Dem und Dem Die Reden all verstummen, Es hebt sich dann im Herzensgrund Ein wunderbares Summen. Es summt und brummt, es tönt und weht, -- Schier wird's dem Herz zu enge, Bis daß vollendet draus entschwebt Der Geisterschwarm der Klänge. Und vor der Liebsten ständ' ich oft Als wie der dümmste Geselle, Hätt' ich nicht gleich ein frisches Lied Und die Trompet' zur Stelle. Drum habet Dank, Frau Musika, Und seid mir hoch gepriesen, Daß Ihr in Sang und Spielmannskunst Mich löblich unterwiesen.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 5
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Die Raben und die Lerchen  [sung text not yet checked]
Die Raben und die Lerchen Sind gar verschiedner Art, Ich kann mein' Freud' nicht bergen, Daß ich kein Schreiber ward. Die Welt ist nicht von Leder, Im Tannwald wächst kein Stroh, Als lustiger Trompeter Blas ich halli, hallo! Das jubelt, schallt und lärmet, Das ist ein hell' Getön: Wer sich des Klanges härmet, Der mag ins Kloster gehn. Und regnet's einmal Tinte, Und schneit's mit Streusand drein, Dann reut mich meine Sünde, Dann laß ich's Blasen sein.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 6
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Wo an der Brück' die Woge schäumt  [sung text not yet checked]
Wo an der Brück' die Woge schäumt, Da schwamm die Frau Forelle, Sie schwamm zum Vetter Lachs hinab: »Wie geht's Euch, Stromgeselle?« »'s geht gut,« sprach er, »doch denk' ich g'rad: Wen nur das Donnerwetter Erschlüg' den Musikanten, den Gelbschnäbligen Trompeter! Den ganzen Tag am Ufer geht Der junge Herr spazieren! Rheinab, Rheinauf hört nimmer auf Sein leidig Musizieren.« Vergnügt die Frau Forelle sagt: »Herr Vetter, Ihr seid grobe! Erlaubt, daß ich im Gegenteil Den Herrn Trompeter lobe: Wär' Euch, wie dem, in Lieb' geneigt Die schöne Margareta, Ihr lerntet in alten Tagen noch Höchstselber die Trompeta!«
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 7
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. O wolle nicht den Rosenstrauss  [sung text not yet checked]
O wolle nicht den Rosenstrauß Huldvoll als Gruß mir reichen, Ein immergrünes Stechpalmreis Sei unsrer Liebe Zeichen. Der Blätter Kranz im stillen Glanz Die reifende Frucht beschützet, Und fremde Hand, die ohn' Verstand Dran tastet, wird geritzet. Die Rose prangt, doch kommt der Herbst, Steht sie verwelkt und trauert, Des Stechpalmblatts bescheiden Grün Den Winter überdauert.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 8
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Lindduftig hält die Maiennacht  [sung text not yet checked]
Lind duftig hält die Maiennacht Jetzt Berg und Thal umfangen, Da komm' ich durch die Büsche sacht Zum Herrenschloß gegangen. Im Garten rauscht der Lindenbaum, Ich steig' in seine Äste, Und singe aus dem grünen Raum Hinauf zur hohen Feste: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden! Doch Wer sein Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten; Das sagt er nur mit Hei Juchhei, -- Wie wunderschön ist doch der Mai, Feinslieb, ich thu dich grüßen!" Im Wipfel hoch die Nachtigall Stimmt ein mit [süßem]1 Schlagen, Durch Berg und Thal wird weit der Schall, Der Schall des Lieds getragen. Drob schauen rings die Vögel auf, Der Sang thät sie erwecken; Bald schmettert laut der helle Hauf Aus Busch und Zweig und Hecken: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden! Doch Wer sein Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten; Das sagt er nur mit Hei Juchhei, -- Wie wunderschön ist doch der Mai, Feinslieb, ich thu dich grüßen!" Die Welle hört's, die Welle bringt's Stromabwärts an die Häuser, Aus nebelgrauer Ferne klingt's Zurück mir leis und leiser. Und oben hoch im Morgenduft Seh' ich zwei Engel fliegen, Wie Harfenton kommt durch die Luft Ihr Sang herabgestiegen: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden! Doch Wer sein Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten; Das sagt er nur mit Hei Juchhei, -- Wie wunderschön ist doch der Mai, Feinslieb, ich thu dich grüßen!"
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 9
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, pages 217-218.
1 Bruch: "hellem"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
10. Wer klappert von dem Thurme  [sung text not yet checked]
Wer klappert von dem Turme Seltsamen Gruß mir? horch! Das ist in seinem Neste Mein alter Freund, der Storch. Er rüstet sich zur Reise Weit über Land und See, Der Herbst kommt angezogen, Drum sagt er uns Ade! Hast recht, daß du verreisest, Bei uns wird's kahl und still, Grüß mir das Land Italien Und auch den Vater Nil. Es werde dir im Süden Ein besser Mahl zuteil, Als deutsche Frösch' und Kröten, Maikäfer und Langweil'! Behüt' dich Gott, du Alter, Mein Segen mit dir zieht, Du hast in stillen Nächten Oftmals gehört mein Lied. Und wenn du nicht zufällig Im Nest verschlafen bist, So hast du auch gesehen, Wie sie mich einst geküßt. Doch schwatz nicht aus der Schule, Schweig still, alter Kumpan! Was geht die Afrikaner Die Lieb' am Rheine an?
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- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 10
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Ein' festen Sitz hab' ich veracht't  [sung text not yet checked]
Ein' festen Sitz hab' ich veracht't, Fuhr unstät durch's Revier, Da fand ich sonder Vorbedacht Ein lobesam Quartier. Doch wie ich in der Ruhe Schoss Sänftlich zu sitzen wähn', Da bricht ein Donnerwetter los, Muß wieder wandern geh'n. [Alljahr]1 wächst eine and're Pflanz' Im Garten, als vorher; Das Leben wär' ein Narrentanz, Wenn's nicht so ernsthaft wär'.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 11
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "I disdained a firm abode", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, page 220.
1 Lang: "All' Jahr' "Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
12. Das ist im Leben hässlich eingerichtet  [sung text not yet checked]
Das ist im Leben [häßlich]1 eingerichtet, Daß bei den Rosen gleich die Dornen steh'n, Und was das [arme Herz]2 auch sehnt und dichtet, [Zum Schlusse]3 kommt das Voneinandergeh'n. In deinen Augen hab' ich einst gelesen, Es blitzte drin von Lieb' und Glück ein Schein: Behüet dich Gott! es wär' zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden, Ein sturmgeprüfter müder Wandersmann. Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden, Da führte mich der Weg zu dir hinan. In deinen Armen wollt' ich ganz genesen, Zum Danke dir mein junges Leben weih'n: Behüet dich Gott! Es wär' zu schön gewesen! Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- [Die Wolken flieh'n]4, der Wind [saust]5 durch die Blätter, Ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld, Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter, Grau wie der Himmel steht vor mir die Welt. Doch wend' es sich zum Guten oder Bösen, [Du schlanke Maid, in]6 Treuen denk' ich dein! Behüet dich Gott, es wär zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! --
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 12
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of Young Werner (It was not to be)", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Virginia Woods) , "Young Werner"
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , from Il trombettiere di Säckingen, copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, pages 220-221.
Note to the last two lines of each stanza: Most settings use the more common spelling of the word "Behüt."
1 Hamma: "schmerzlich"; further changes may exist not shown above.2 Pfitzner: "Menschenhertz"
3 Meyer-Helmund: "Am Ende"
4 Abt, Meyer-Helmund, Pfitzner: "Wolken entfliehn"
5 Pfitzner: "rauscht"
6 Abt, Meyer-Helmund, Pfitzner: "Mein Leben lang in"
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