German (Deutsch) translations of Sechs Lieder, opus 1
by Adolf Jensen (1837 - 1879)
Lehn deine Wang' an meine Wang', Dann fliessen die Tränen zusammen; Und an mein Herz drück fest dein Herz, Dann schlagen zusammen die Flammen! Und wenn in die große Flamme fliesst Der Strom von unsern Tränen, Und wenn mein Arm dich gewaltig umschließt - Sterb' ich vor Liebessehnen!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 6
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Subtitle: Hohes Lied vom Weibe
Marie, am Fenster sitzest du, Du liebes, süßes Kind, Und siehst dem Spiel der Blüthen zu, Verweht im Abendwind. Der Wandrer, der vorüber geht, Er lüftet fromm den Hut. Du bist ja selbst, wie ein Gebet, So fromm, so schön, so gut. Die Blumenaugen seh'n empor Zu deiner Augen Licht! Die schönste Blum' im Fensterflor Ist doch dein Angesicht. Ihr Abendglocken, grüßet sie Mit süßer Melodie! O brech' der Sturm die Blume nie, Und nie dein Herz, Marie!
Text Authorship:
- by Rudolph von Gottschall (1823 - 1909), "Marie", appears in Die Göttin. Ein Hoheslied vom Weibe, in Das Weib. Eine Dithyrambe, in Die Göttin, in Liebesstudien
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Wohl [ist]1 [im]2 Busch und [Rasen]3 Kein Plätzchen so still und klein, Wo nicht zusammen wir sassen, -- Ich sitze jetzt hier allein; Wohl haben wir Kränze gewunden, Wohl manchen duftigen Strauss Aus Blumen des Walds gebunden, -- Dies Alles, Alles ist aus; Die Blätter sie sind gefallen, Die Blumen sie sind verdorrt, Sie war die Schönste von Allen, Sie hielt nicht Treue, nicht Wort; Ihr Nam' in die Birke geschnitten Verwittert im Windeswehn, Doch was ich gekämpft und gelitten, Das will nicht und kann nicht vergehn.
Text Authorship:
- by Gustav Pfarrius (1800 - 1884), "Sie war die Schönste von Allen"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Rheinische Musik-Zeitung für Kunstfreunde und Künstler, 1. Jahrgang, Nro. 39 (29. März 1851), page 311
1 Jensen, F. Jansen, Siebmann: "war", more changes may exist, not noted2 A. Horn, Sieber, Siebmann, Vagedes: "in", more changes may exist, not noted
3 F. Jansen: "Bau", more changes may exist, not noted
In dem Schatten meiner Locken Schlief mir mein Geliebter ein. Weck' ich ihn nun auf? -- Ach nein! Sorglich strählt' ich meine krausen Locken täglich in der Frühe, Doch umsonst ist meine Mühe, Weil die Winde sie zerzausen. Lockenschatten, Windessausen Schläferten den Liebsten ein. Weck' ich ihn nun auf? -- Ach nein! Hören muß ich, wie ihn gräme, Daß er schmachtet schon so lange, Daß ihm Leben [geb' und nehme]1 Diese meine braune Wange, Und er nennt mich seine Schlange, Und doch schlief er bei mir ein. Weck' ich ihn nun auf? -- Ach nein!
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Spanisches Liederbuch, in 2. Weltliche Lieder, no. 25
Based on:
- a text in Spanish (Español) possibly by Anonymous/Unidentified Artist and possibly by Pedro Arias Pérez (flourished 17th century)
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View original text (without footnotes)Confirmed with Spanisches Liederbuch von Emanuel Geibel und Paul Heyse, Berlin, Verlag von Wilhelm Herz, 1852, p. 57.
1 Brahms: "gäb und nähme"
Wenn ich ein Vöglein wär', Und auch zwey Flüglein hätt', Flög' ich zu dir; Weil's aber nicht kann seyn, Bleib' ich allhier. Bin ich gleich weit von dir, Bin ich doch im Schlaf bey dir, Und red' mit dir: Wenn ich erwachen thu', Bin ich allein. Es vergeht kein' Stund' in der Nacht, Da mein Herze nicht erwacht, Und an dich gedenkt, Daß du mir viel tausendmal Dein Herz geschenkt.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Der Flug der Liebe", Rheinisch
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Modern spelling would change "zwey" to "zwei", "seyn" to "sein", "bey" to "bei", "thu" to "tu", etc.
Note: the first stanza is quoted by Treitschke in a text set by Beethoven, Ruf vom Berge, WoO. 147
Übern Garten durch die Lüfte Hört' ich Wandervögel ziehn, Das bedeutet Frühlingsdüfte, Unten fängt's schon an zu blühn. Jauchzen möcht' ich, möchte weinen, Ist mir's doch, als könnt's nicht sein! Alte Wunder wieder scheinen Mit dem Mondenglanz herein. Und der Mond, die Sterne sagen's, Und im Traume rauscht's der Hain, Und die Nachtigallen schlagen's: Sie ist deine, sie ist dein!
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Frühlingsnacht", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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Note: the Dover score for Schumann's song has "Alle" instead of "Alte" in stanza 2, line 3, word 1.