Der Himmel hat eine Thräne geweint, Die hat sich in's Meer [zu verlieren]1 gemeint. Die Muschel kam und schloß sie ein: Du sollst nun meine Perle sein. Du sollst nicht vor den Wogen zagen, Ich will hindurch dich ruhig tragen. O du mein Schmerz, du meine Lust, Du Himmelsthrän' in meiner Brust! Gieb, Himmel, daß ich in reinem Gemüthe Den reinsten deiner Tropfen hüte.
6 Lieder , opus 11
by Carl Lührss (1824 - 1882)
1. Die Himmelsthräne  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 4 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De hemel had eens een traantje geschreid", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le ciel a versé une larme", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Il cielo ha versato una lacrima", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Note: modern German spelling would use "Träne" instead of "Thräne", "Gib" instead of "Gieb", and "Gemüte" instead of "Gemüthe".
Confirmed with Deutsche Lyrik, Selected and Arranged with Notes and a Literary Introduction by C.A. Buchheim, London: MacMillan & Co., 1875, page 165.
1 Schumann: "verlieren"Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Liebesfrühling  [sung text not yet checked]
Ich hab' in mich gesogen Den Frühling treu und lieb, Daß er, der Welt entflogen, Hier in der Brust mir blieb. Hier sind die blauen Lüfte, Hier sind die grünen Aun, Die Blumen hier, die Düfte, Der blühnde Rosenzaun. [Und hier am Busen lehnet Mit süßem Liebesach, Die Liebste, die sich sehnet Den Frühlingswonnen nach.]1 Sie lehnt sich an, zu lauschen, Und hört in stiller Lust Die Frühlingsströme rauschen In ihres Dichters Brust. Da quellen auf die Lieder Und strömen über sie Den [vollen]2 Frühling nieder, Den mir der Gott verlieh. Und wie sie, davon trunken, Umblicket rings im Raum, [Blüht auch]3 von ihren Funken Die Welt, ein Frühlingstraum.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, written 1821, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 2, first published 1823 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ik heb mij ingezogen", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "I have drunk in", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je me suis tant abreuvé", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Gedichte von Friedrich Rückert. Mit Königl. Würtembergischem Privilegium gegen den Nachdruck. Erlangen Verlag von Carl Heyder. 1834, page 191; and with Urania. Taschenbuch auf das Jahr 1823. Neue Folge, fünfter Jahrgang. Leipzig: F. A. Brockhaus. 1823, pages 301-302.
1 Rückert (Urania 1823):Die Liebste, die sich sehnet, Den Frühlingswonnen nach, An meinem Busen lehnet Mit süßem Liebesach.2 Schumann: "vollsten"
3 Rückert (Urania 1823): "Erblüht"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
3. Der Liebsten Herz ist aufgewacht  [sung text not yet checked]
Der Liebsten Herz ist aufgewacht Aus einer Nacht voll Sorgen; Ich hab' ihm einen Gruß gebracht, Zu neuem Freudenmorgen. Der Liebsten Herz ist aufgewacht Aus einem Zauberschlummer, Ein Wunder hat zunicht gemacht Den Bann von Gram und Kummer. Der Liebsten Herz ist aufgewacht Als wie aus tiefem Traume, Es sieht erstaunt die Frühlingspracht Um sich im Weltenraume. Der Liebsten Herz ist aufgewacht Zu einem neuen Leben; Ein Himmel hat es angelacht, Darein es will verschweben. Der Liebsten Herz ist aufgewacht Als wie die Ros' am Strauche; Die Liebe hat es angefacht Mit einem frischen Hauche. Der Liebsten Herz ist aufgewacht, Es ringt und springt in Freuden, Und will nun seine reiche Macht Der Lust an mich vergeuden. Der Liebsten Herz ist aufgewacht, Ich hab' es aufgewecket, Und wache, daß es keiner Nacht Des Grames wieder decket.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 37 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Confirmed with Gedichte von Friedrich Rückert, Neue Auswahl, Zwei und zwanzigste Auflage, Frankfurt am Main, J. D. Sauerländer's Verlag, 1886, page 229.
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
4. Du wunderholde Maid  [sung text not yet checked]
Du wunderholde Maid, ich bin mit meinem Leben so herzlich dir ergeben in alle Ewigkeit. Wenn nur ein einzig Mal es dir gefallen wollte, daß ich dir dienen sollte, Lust würde jede Qual. Du wunderholde Maid. Wie wollt' ich doch dem Tod so gern ins Antlitz sehen, Könnt' es für dich geschehen, ich litte gern die Noth. Doch wenn mich dein Begehr, Geliebte, leben hieße, o glaube mir, ich ließe das Leben nimmermehr! Du wunderholde Maid.
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887) [author's text not yet checked against a primary source]
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- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Thou maiden, wondrous fair"
5. Was will die einsame Träne  [sung text not yet checked]
Was will die einsame Träne? Sie trübt mir ja den Blick. Sie blieb aus alten Zeiten In meinem Auge zurück. Sie hatte viel leuchtende Schwestern, Die alle zerflossen sind, Mit meinen Qualen und Freuden Zerflossen in Nacht und Wind. Wie Nebel sind auch zerflossen Die blauen Sternelein, Die mir [jene]1 Freuden und Qualen Gelächelt ins Herz hinein. Ach, meine Liebe selber Zerfloß wie eitel Hauch! Du alte, einsame Träne, Zerfließe jetzunder auch!
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 27 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Marta Garcia Cadena) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Jos. Van de Vijver) , "Eenzame traan"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wat wil het eenzame traantje?", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "What does this solitary tear mean?", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Que veut cette larme solitaire", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Cosa vuole questa lacrima solitaria?", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Cornelius: "die"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Frühlingseinzug  [sung text not yet checked]
Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Der alte Winter will heraus, Er trippelt ängstlich durch das Haus, Er windet bang sich in der Brust Und kramt zusammen seinen Wust. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Er spürt den Frühling vor dem Thor, Der will ihn zupfen bei dem Ohr, Ihn zausen an dem weißen Bart Nach solcher wilden Buben Art. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Der Frühling pocht und klopft ja schon, Horcht, horcht, es ist sein lieber Ton! Er pocht und klopfet, was er kann Mit kleinen Blumenknospen an. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Es kommt der Junker Morgenwind, Ein bausebackig rothes Kind, Und blast, daß alles klingt und klirrt, Bis seinem Herrn geöffnet wird. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Es kommt der Ritter Sonnenschein, Der bricht mit goldnen Lanzen ein, Der sanfte Schmeichler Blüthenhauch Schleicht durch die engsten Ritzen auch. Geschwinde! Geschwinde! Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Zum Angriff schlägt die Nachtigal, Und horch, und horch, ein Wiederhall, Ein Wiederhall aus meiner Brust! Herein, herein, du Frühlingslust! Geschwinde! Geschwinde!
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Frühlingseinzug", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Frühlingskranz [author's text not yet checked against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Francis L. Soper) , "Spring Song. To the woods away" [an adaptation]
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Entrée du printemps", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission