Leiser tönt schon und will verklingen Wie Harfenklang der Segen der Nacht, Und leis und sacht Auf der Töne Schwingen, Horch, ist der Segen des Tags erwacht. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Matter blitzt schon und will verschwimmen Der letzte Stern im dämmernden Blau, Aus dunkelm Grau Will der Tag erglimmen, Nacht aber liegt noch auf Kluft und Au. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Jeder Gram noch hält sich verborgen Und jede Pein, als schlummerten sie Für immer hie, Wie am ewgen Morgen, Und kehrten wieder sie nie mehr, nie. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein!
Im Freien zu singen. Zehn Chor-Duette für Sopran- und Altstimme (5. Folge) ohne Begleitung, zum Gebrauch in höheren Töchterschulen und Gesangvereinen , opus 54
by Hans Michael Schletterer (1824 - 1893)
1. Morgenstille  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Morgenstille", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 60
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning stillness", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 53-54. Note: in an earlier publication of the text, Mancherlei Gaben und ein Geist, homiletische Vierteljahrschrift, dritter Jahrgang, Wiesbaden: Julius Riedner, 1863, page 24, the line-breaks were slightly different and there was an error on the first line of the poem ("verklingen" was incorrectly given as "erklingen").
2. Der Wald ist meine Kirche
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3. Nur ein Wandern ist das Leben  [sung text not yet checked]
Nur ein Wandern ist das Leben, Und wir wandern auf und ab, Und wir hoffen, sehnen, streben, Und das Ziel ist nur ein Grab -- Nur ein Grab für dich, o Herz, Deine Freud' und deinen Schmerz. Vieles Schöne was wir hatten, Sel'ger Stunden stilles Glück, Ging dahin wie Traum und Schatten, Und wir blieben nur zurück. Und so schwindet allgemach Alles hin und wir ihm nach. Mag dann Alles sein geschieden Um uns her auf unserm Pfad, Wenn uns Eins nur bleibt hienieden: Das Bewußtsein edler That; Dann, o Tod, mag's morgen sein, Ruhig, ruhig harr' ich dein.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), subtitle: "4. September 1850", written 1850, appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Reifere Mannesjahre
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- ENG English (Sharon Krebs) , subtitle: "September 4, 1850", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke, Herausgegeben von Dr. Heinrich Gerstenberg, Erster Band Lyrische Gedichte, Berlin: F. Fontane, 1890, page 138-139.
4. Der Mai ist da  [sung text not yet checked]
Der Mai ist da, der Mai ist da, So schön, wie ich noch nie ihn sah! Kein Zweiglein, das nicht kam [zum Blühn]1, Kein Fleckchen, das nicht schimmert grün, Kein Blümlein, das nicht duftet süß, Und fröhlich winkt: Gott grüß! Gott grüß! Der Mai ist da, der Mai ist da, So schön, wie ich noch nie ihn sah! Kein Lüftchen, das nicht Würzhauch bringt, Kein Vöglein, das nicht auf sich schwingt Und singt durch Flur und Wald und Feld: Willkomm, du schöne Gotteswelt! Der Mai ist da, der Mai ist da, So schön, wie ich noch nie ihn sah! Kein Wölkchen, das nicht tiefes Blau Verleihet hold der Himmelsau, Kein Sonnenstrahl, der freundlich nicht Ein neues Leben ruft an's Licht! Der Mai ist da, der Mai ist da, So schön, wie ich noch nie ihn sah! Wie wird das Herz [mir weit, mir weit] Bei all der Pracht und Herrlichkeit! Nur Freud' und [Lust allüberall]3, Nur Duft und Glanz und Jubelschall!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Der Mai ist da!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 37
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 35-36.
1 Heim: "zu blüh'n"2 Heim: "so groß, so weit,"
3 Heim: "Leben überall"
5. Hell ist ein Lied erklungen
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6. Abendwölkchen  [sung text not yet checked]
Gold'ne Wölkchen, weilt, o weilet Länger noch am Himmelsrand! Länger noch mit Lächeln theilet Euern Segen aus dem Land! Schimmernd kommt der Strom geronnen, Jede Welle grüßt zurück; Und die fernsten Auen sonnen Dankbar sich an euerm Blick. Weilt, o weilet! Ach, schon ziehet Her die Nachtluft durchs Gesträuch! In das Herz mir, eh' ihr fliehet, Senkt mit letztem Lächeln euch! Daß, wenn Berg und Thal im Dunkeln Euch vergessen ganz und gar, Euer Licht mag tröstlich funkeln Fort und fort mir hell und klar!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Abendwölkchen", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 125
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Confirmed with Deutsche Dichterhalle, erster Band, Leipzig: Selbst-Verlag, 1872. Appears in issue no. 8, dated 15 October 1872, page 59.
7. Die Waldfee  [sung text not yet checked]
Im Mondenschein, in der Waldesnacht, Da sitzt am Borne die Fee; Läßt flattern im Winde des Haares Pracht, Und zieht den Odem leis und sacht, Und lauscht, und lauscht, und harret still, Ob Keiner sie erlösen will Von ihrem Liebesweh. O Jäger, o Jäger! hab' Acht, hab' Acht, Tritt leis mit dem Hündlein herzu! Schon läßt sie funkeln die Augen mit Macht! Hat ein Mal sie dich angelacht, Kein Kraut im Walde mag heilen dich, Weh! hier und dort ist's ewiglich Geschehn um deine Ruh! O Jäger, o Jäger! stoß frisch in's Horn, Daß jäh sie erschrickt und erblaßt, Und wieder sich birgt im tiefen Born, Gehst sonst an Leib und Seel verlorn! -- Dank Gott, dank Gott! sie ist entflohn! Dank Gott, dank Gott mit hellem Ton, Daß sie dich nicht erfaßt!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Die Waldfee", appears in Liederbuch, in 6. Romanzen, no. 400
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The forest fairy", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 375-376.
8. Lied des Verbannten  [sung text not yet checked]
Ich geh' auf den sonnigen Hügel Und schau' in die grüne Welt. Es hat sich in Freud' und Hoffnung Gekleidet der Wald und das Feld. Ich steh' auf dem sonnigen Hügel Und schau' in die Ferne hinein: O könnt' ich bei meinen Lieben Dort hinter den Wäldern doch sein! O könnt' ich die Tage der Kindheit Erneuen in meiner Brust! Mit euch noch einmal träumen Des Frühlings selige Lust! O Nachtigall, trag die Botschaft Zu meinen Lieben hin! Sag allen, daß in der Ferne Ich immer bei ihnen noch bin[.] Trag meinen Sang hinüber Und grüße mein Heimatland! O Nachtigall, laß dich bitten -- Du bist ja nicht verbannt.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Frühlingslied eines Verbannten", written 1843, appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Jahre der politischen Kämpfe
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- ENG English (Sharon Krebs) , subtitle: "April 28, 1843", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke , Herausgegeben von Dr. Heinrich Gerstenberg, Erster Band Lyrische Gedichte, Berlin: F. Fontane, 1890, pages 59-60.
9. Lasst mich ruhen, lasst mich träumen  [sung text not yet checked]
Laßt mich ruhen, laßt mich träumen, Wo die Abendwinde linde Säuseln in den Blütenbäumen, Wo der Nachtigallen Lieder wieder In der Zweige Dämmrung schallen! Wie des Mondes Silberhelle Auf des Baches dunkler Welle, Spielt in dieser lichten Stunde Auf des [Weges]1 dunklem Grunde Der vergangnen Tage Freud' und Klage. Der Erinnrung Lust und Schmerzen Flimmern auf in meinem Herzen - Laßt mich ruhen, laßt mich träumen Bei der Nachtigallen Sange Unter vollen Blütenbäumen Lange -- lange!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Reifere Mannesjahre
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- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Let me linger", first published 1911
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke; Erster Band : Lyrische Gedichte: Dichterleben, Liebesleben, Berlin, F. Fontane, 1890, p. 77
1 Liszt: "Lebens"10. Bist du so recht in Gram versunken  [sung text not yet checked]
Bist du so recht in Gram versunken, Verschloß sich dir das Glück der Welt, Und fühlst du dich betrübt zum Sterben, So raff' dich auf, geh über Feld; Und laß die Stürme dich umsausen, Und trotze ihrer wilden Macht; Das bringt dir andere Gedanken, Du fühlst dich frei, eh du's gedacht. Der heiligen Natur vertraue, Was deine Brust so schwer bedrückt, Die hat schon manches Herz getröstet, Und tiefem Leide es entrückt. Wo in des Hochwalds Wipfel brauset Der Oreaden ew'ger Chor, Und aus dem schroffen Felsen sprudelt Der frisches Waldbach laut hervor, -- Da stimme an in vollen Tönen Ein frisches, frohes, freies Lied! Dann wird das Herz dir mut'ger schlagen Und Frieden zieht in dein Gemüt.
Text Authorship:
- by Theodor Souchay (1833 - 1903), "Bist du so recht in Gram versunken!", appears in Frisch vom Herzen! Lieder und Dichtungen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "If you are quite submerged in grief", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Mustrites Unterhaltungs-Blatt (Beilage zum Wolfratshauser Wochenblatt), Nro. 23 (1887), page 92.