Auf Matrosen, die Anker gelichtet, Segel gespannt, den Compaß gerichtet! Liebchen, Ade! Scheiden thut weh, Morgen geht's in die wogende See. Dort draußen auf tobenden Wellen, Schwankende Schiffe an Klippen zerschellen. In Sturm und Schnee Wird mir so weh, Daß ich auf immer vom Liebchen geh'. Einen Kuß noch von rosigen Lippen, Und ich fürchte nicht Sturm und nicht Klippen, Brause, du See! Sturmwind, o weh'! Wenn ich mein Liebchen nur wieder seh'! Und seh' ich die Heimath nicht wieder, Reißen die Fluthen mich nieder Tief in die See: Liebchen, Ade! Wenn ich dich droben nur wieder seh'!
Gesänge mit Begleitung des Pianoforte , opus 4
by (Christian) August Pohlenz (1790 - 1843)
1. Der Matrose
Text Authorship:
- by Wilhelm Christoph Leonhard Gerhard (1780 - 1858), "Seemannslied", written 1817
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
2. Was ich nur weiß  [sung text not yet checked]
Was ich liebe, weiß nur ich. Ob er blond sei, oder bräunlich? Ob er scherzhaft, oder peinlich? Fragt umsonst die Neugier mich, Was ich liebe, weiß nur ich. Wo ich liebe, weiß nur ich. Ob in Hütten, ob in Lauben Wir uns Küss' auf Küsse rauben? Fragt umsonst die Neugier mich. Wo ich liebe, weiß nur ich. Wie ich liebe, weiß nur ich. Ob ich ihn zum Sclaven bilde? Ob die Fessel ich vergülde? Fragt umsonst die Neugier mich. Wo ich liebe, weiß nur ich. Wann ich liebe, weiß nur ich. Ob am Abend, ob am Morgen? Ob die Nacht uns hält verborgen? Fragt umsonst die Neugier mich. Wann ich liebe, weiß nur ich. Schweigen, das ist Liebespflicht. Was mit immer regem Triebe, Wo, und wie, und wann ich's liebe? Sag' ich oft mir selber nicht! Schweigen, das ist Liebespflicht.
Text Authorship:
- by Klamer Eberhard Karl Schmidt (1746 - 1824), "Was nur ich weiß", appears in Lieder, no. 4
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Confirmed with Klamer Eberhard Karl Schmidt's Leben und auserlesene Werke, erster Band, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1826, pages 316 - 317.
3. Wann, o Schicksal, wann wird endlich  [sung text not yet checked]
Wann, o Schicksal, wann wird endlich Mir mein letzter Wunsch gewährt? Nur ein Hüttchen, still und ländlich, Nur ein kleiner, eigner Herd. Und ein Freund, bewährt und weise, Freiheit, Heiterkeit und Ruh. Ach! und sie!, das seufz' ich leise, Zur Gefährtin sie dazu. Wenn ich noch ein Gärtchen hätte, Bauten wir's mit eig'ner Hand, Statt geschorener Boskette Und der Hagenbuchenwand Dämmert uns ein Dach von Latten, Dicht mit Rebengrün bedeckt, Tief im Silbertannenschatten Vor des Neides Blick versteckt. Statt Kanäl' und Gartenteiche Nur ein Röhrenbrunnentrog. Statt [Alleen]1 und Taxussträuche Früchte, die ich selbst erzog. Durch ein Gatter, nur von Pfählen, Durch den Vorhof, eng und klein, Eilt ich, statt nach Marmorsälen, In ihr trautes Kämmerlein. Bei [des heitern Morgens Frische]2 Hörten wir im Buchenhain Dort am Wasser im Gebüsche Nachtigallenmelodein. Auch begänne sie Gesänge, Wäre Philomel' entflohn, Und in meine Seele dränge Tiefer noch ihr [süßer]3 Ton. Unterm Strauch voll Hagerosen, Auf dem rotbeblümten Klee Könnten wir so traulich kosen, Wie auf seid'nem Kanapee. In dem Duft entblühter Bohnen Unter Pappeln, hoch und schlank, Bauten wir, trotz gold'nen Thronen Eine kleine Bretterbank. Beeren, die ihr Finger drückte, Honig, der der Wab' entfloß, Kräuter, die vom Beet' sie pflückte, Milch, die sie in Schalen goß: Ha! bei solchem Göttermahle Säßen wir, wie froh, wie stolz! Wär' auch Löffel, Kelch und Schale, Nur aus weißem Buchenholz. Mit den holden Dörferinnen, Nach der Weidenpfeife Schall, Einen Maientanz beginnen, Gält' uns mehr als Maskenball. Lieber, als der Prunk der Bühnen Dem verwöhnten Städterschwarm, Wär' ein Pfänderspiel im Grünen Mir an meines Mädchens Arm. In gestirnten Sommernächten, Wenn der Mond die Schatten hellt, Wallte sie an meiner Rechten, Durch das thaubeträufte Feld. Oft zum mildern Abendsterne Hüb' ich den entzückten Blick; Öfter senkt' ich ihn, wie gerne! Auf ihr blaues Aug' zurürck. Vieles wünscht' ich sonst vergebens! Jetzo nur zum letztenmal, Für den Abend meines Lebens, Irgendwo ein Friedensthal, Edle Muß' in eigner Wohnung, Und ein Weib voll Zärtlichkeit, Das, der Treue zur Belohnung, Auf mein Grab ein Veilchen streut.
Text Authorship:
- by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834), "Letzter Wunsch"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis, Gedichte, zwölfte Auflage, ed. by Friedrich von Matthisson, Zürich: Orell, Füßli & Comp., 1831, pages 55 - 58. The epigraph to the poem reads "Hoc erat in votis. -- Hor."
1 Zumsteeg: "Altan"2 Zumsteeg: "der heitern Morgenfrische"
3 Zumsteeg: "sanfter"
4. Mignons Lied  [sung text not yet checked]
Kennst du das Land? wo die Citronen blühn, Im dunkeln Laub die [Gold-Orangen]1 glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man Dir, du armes Kind, gethan? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn. Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maulthier sucht im Nebel seinen Weg; In [Höhlen]2 wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut. Kennst du [ihn]3 wohl? Dahin! Dahin Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!4
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1784, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ken je het land?", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "Knowest thou where?", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Mignon", first published 1907
- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Mignon's song", first published 1911
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2016
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Connais-tu le pays où les citronniers fleurissent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- HUN Hungarian (Magyar) (Tamás Rédey) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Conosci tu il paese", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Conosci il paese", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 177. First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Zweyter Band. Frankfurt und Leipzig. 1795, pages 7-8. The poem appears in Book 3, Chapter 1 of Goethe's novel.
See also the following poems inspired by this poem: the French poem Mignon and the German poem Kennst du das Land, wo über Grabes Nächte.
Note: modern German would employ the following spellings: "gethan" -> "getan", "Maulthier" -> "Maultier", etc.
1 Lang: "Goldorangen"2 Schubert (autograph): "Höllen"
3 Schubert: "es"
4 Spontini adds:
Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Geliebter, ziehn, Dahin mit dir, möcht' ich mit dir, O mein Beschützer, ziehn, O Vater, dahin geht unser Weg, O Vater laß uns ziehn, Mit dir dahin, dahin mit dir!
5. Schäfer und Schäferin  [sung text not yet checked]
In den Schatten jener Bäume Zieht, ihr muntern Schäfchen, hin! Dort umgaukeln mich die Träume Von der holden Schäferin. Als sie neulich dort vorüber Mit der kleine Heerde zog, Und das Zauberwort: mein Lieber! Ihrem Rosenmund entflog; Wurde mir so wohl und bange, Stumm und sprachlos stand ich da, Und das Blut stieg mir die Wange, Wußte nicht, wie mir geschah. Und sie schlug die Augen nieder, Gab mir ein Vergißmeinnicht, Zupft' erröthend sich am Mieder, Und verwandte das Gesicht. Ach! seitdem ist alles öde, Still und einsam auf der Flur, Selbst die vielgeliebte Flöte Klagt von meiner Liebe nur. Darum weidet nur, ihr Schafe, Unter jenen Bäumen hin! Wenn ich wach' und wenn ich schlafe, Träum' ich von der Schäferin.
Text Authorship:
- by Wilhelm Christoph Leonhard Gerhard (1780 - 1858), "Schäfer", appears in Gedichte, in Euterpe: Lieder und Romanzen, in Monatslieder des Maskenkalendars, in Monat Juni
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Confirmed with W. Gerhard's Gedichte, erster Band, Leipzig: Joh. Ambr. Barth, 1826, pages 146 - 147.
6. Ist denn Lieben ein Verbrechen
Ist denn Lieben ein Verbrechen
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7. Einsam wandl' ich  [sung text not yet checked]
Einsam wandl' ich, und es rauschet Durch die Bäume Herbstes Luft, Wo kein Vogel zärtlich lauschet und die Gattin zu sich ruft. Ach, schon fallen welk die Blätter, Und die Blumen sind erbleicht, Und das holde Frühlings-wetter, Und die milde Wärme weicht. Traurend ruft mein Geist die Stunde der Vergangenheit zurück. Ach, wie ist so schnell entschwunden Eines kurzes Lebens Glück! Sag, was bist du, fliehend Leben, Das so fest uns an sich zieht? Unter Harren, unter Streben, Kommt des Tages Glück und flieht. Muß denn alles in der Welle Trüber Zeiten untergehn, Jede Blume an der Stelle, Wo sie blüht, ihr Grab auch sehn? Nein! es keimt im Heiligthume Unsres Herzens, zart verhüllt, Unzerstörbar, eine Blume, Süß mit Balsamduft erfüllt. Hoffnung heißt sie, die im Schoose Ewig-frisches Leben trägt, Schöner duftend als die Rose, Dem, der gläubig-treu sie pflegt. Hoffnung würzt die bittern Stunde, Wenn das Herz in Leiden bricht. Wem die Hoffnung nicht verschwunden, Dem stirbt Lust und Leben nicht.
Text Authorship:
- by Johann Christian August Heinroth (1773 - 1843), as Treumund Wellentreter, "Was da bleibt"
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Confirmed by Gesammelte Blätter von Treumund Wellentreter, erster Band: Poesien, Leipzig: J. F. Gleditsch, 1818, pages 117 - 118.
8. Wiegenlied
Schlafe, lieb' Kindlein, schlaf' ein! Vöglein, die heut' so schön sangen, Vöglein sind schlafen gegangen; Schlafe, lieb' Kindlein, schlaf' ein! Schlafe, lieb' Kindlein, schlaf' ein! Lämmlein vom Springen ermüden, Ruhen nun auch schon in Frieden; Schlafe, lieb' Kindlein, schlaf' ein! Schlafe, lieb' Kindlein, schlaf' ein! Morgen singt Vöglein dir Lieder, Lämmlein spielt auch mit dir wieder! Schlafe, lieb' Kindlein, schlaf' ein!
Text Authorship:
- possibly by Moritz Anton Friedrich Wießner (1786 - 1830), "Schlafe, lieb' Kindlein, schlaf' ein"
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1 Pohlenz: "vom Springen ermüden, / Ruhen nun auch schon in Frieden"