Im Fliederbusch ein Vöglein saß In der stillen, schönen Maiennacht, Darunter ein Mägdlein im hohen Gras In der stillen, schönen Maiennacht. Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh', Sang Vöglein, hört' das Mägdlein zu, Und weithin klang Der Zwiegesang Das mondbeglänzte Thal entlang. Was sang das Vöglein im Gezweig Durch die stille, schöne Maiennacht? Was sang doch wohl das Mägdlein [gleich]1 Durch die stille, schöne Maiennacht? Von Frühlingssonne das Vögelein, Von Liebeswonne das Mägdelein. Wie der Gesang Zum Herzen [drang]2, [Vergess']3 ich nimmer mein [Lebelang]4!
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 43
by Heinrich Weiß (1836 - 1914)
1. Zwiegesang  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Zwiegesang", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1837
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Duet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Duetto", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canto a dois", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, neu herausgegeben von Adolf Bothe, München: Verlag Rösl u. Cie., 1919, page 4. First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, p. 217.
1 omitted by Mangold2 Berger, Mangold: "klang"
3 Dresel: "Vergeß'"
4 Berger, Mangold: "Leben lang"
2. Sonntag, Sonntag! horch, der Glocken  [sung text not yet checked]
Sonntag, Sonntag! horch, der Glocken Lieblich lockernder Ton erschallt! Wie sie dich zur Kirche locken, Locken sie mich zum grünen Wald, Wie verschieden die Wege scheinen, Einem Ziel doch streben sie zu; Denn den Ewigen, Einzig-Einen Suchen wir beide, ich und du. Gar verschiedene Wege sind es, Doch sie führen zu einem Ziel: Mir erscheint es im Säuseln des Windes, Dir im wogenden Orgelspiel.
3. Sonntags am Rhein  [sung text not yet checked]
Des Sonntags in der Morgenstund', Wie wandert's sich so schön Am Rhein, wenn rings in weiter Rund' Die Morgenglocken gehn! Ein Schifflein zieht auf blauer Flut, Da singt's [und]1 jubelt's drein; Du Schifflein, gelt, das fährt sich gut In all die Lust hinein? Vom Dorfe hallet Orgelton, Es tönt ein frommes Lied, Andächtig dort die Prozession Aus der Kapelle zieht. Und ernst in [all die]2 Herrlichkeit Die Burg herniederschaut Und spricht von alter, guter Zeit, Die auf den Fels gebaut. Das Alles beut der prächt'ge Rhein An seinem Rebenstrand, Und spiegelt recht im hellsten Schein Das ganze Vaterland, Das fromme, treue Vaterland In seiner vollen Pracht, Mit Lust und Liedern allerhand Vom lieben Gott bedacht.
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Sonntags am Rhein", appears in Lieder, in Stimmungen und Gestalten, first published 1844
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zondags aan de Rijn", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Sundays on the Rhine", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Dimanches sur le Rhin", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Lachner: "da"
1 Lachner: "diese"
4. An eine junge Sängerin  [sung text not yet checked]
Ach, noch einmal diese Töne, Die mir Flügel in das schöne Zauberland der Jugend sind! Laß sie schwellen voll und leise! Diese Weise Sang einst deine Mutter, Kind. Am Klavier dort in der Nische Saß sie, wenn des Abends Frische Klar ins offne Fenster drang; Golden wob's um ihre Locken, Und wie Glocken Schwebte wogend ihr Gesang. Ach, das war vor langen Jahren, Eh' ich in die Welt gefahren, Hoch im Sturm noch trieb mein Herz; Aber stets bei ihrem Liede Kam ein Friede In des Jünglings Lust und Schmerz. Grau jetzt, mit gedämpftem Feuer, Einsam kehr' ich; die mir teuer, Gingen alle fast zur Ruh'; Sie auch schläft, die süße Rose, Unterm Moose, Doch ihr Ebenbild bist du. Singe, Kind, und in die blauen Augen laß mich tief dir schauen! Jugendheimwärts träumt mein Sinn, Und von längst entschwundnen Lenzen Zieht ein Glänzen Durch die müde Brust dahin.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "An eine junge Sängerin", appears in Spätherbstblätter, in Vermischte Gedichte
Go to the general single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À une jeune chanteuse", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
5. An eine Nachtigall  [sung text not yet checked]
O, singe weiter deinen Sang. Ich säh' dich Vöglein gern noch lang Auf jenem schwanken Zweige. O jenen Schlag nur noch einmal, O lehre den mich, Nachtigall', Damit der Holden ich gefall, Ihr Sinn sich zu mir neige. Sag, war dein Liebchen lieblos auch? War ihre Flamme eitel Rauch, Entlocket doch solch süßen Hauch Nur tiefer Liebe Schmerz. Du sprichst von Tagen freudeleer, Verzweiflungsvoll und kummerschwer. Erbarmen, Vöglein, sing' nicht mehr, Sonst bricht mein armes Herz.
Text Authorship:
- by L. G. Silbergleit , "An eine Nachtigall"
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796), "Address to the woodlark", written 1795
See other settings of this text.
Confirmed with Robert Burns' Lieder und Balladen für deutsche Leser ausgewählt und frei bearbeitet von L.G. Silbergleit, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 62.
6. Abschied  [sung text not yet checked]
O weine nicht, o freue dich, Bin ich auch fern von dir, Ob nah', ob fern -- ich denke dein, Die Liebe zieht mit mir. Sie schickt den Traum mir in der Nacht, Ist mir am Tag Geleit, Sie flüstert: Bleibe treu, o Herz, Bleib' treu in Freud und Leid! [In]1 Freud' und Leid ich bleibe treu, Ich liebe dich allein, Ich finde ja kein' lieber Lieb, Wie könnt’ ich untreu seyn!
Text Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Zum Abschied"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Theobald Kerner, Stuttgart: Hallberger’sche Verlagsbuchhandlung, 1852, page 127.
1 Evers: "Ja"