Lustwandelnd [schritt]1 ein [Mädchen]2 In kühlem Waldesgrund, Und als sie dort sich bückte, Zum Strauß [sich]3 Blumen pflückte, Da kam ein bunter Falter Und küßte [ihren]4 Mund. "Verzeih' mir," sprach der Falter, "Verzeih' mir mein Vergeh'n, Ich wollte Honig nippen Und [hatte]5 deine Lippen, Dein rothes, rothes Mündchen Für Rosen angeseh'n." Da sprach zu ihm das Mädchen: "Für diesmal, kleines Ding, Will ich dir gern vergeben; Doch merke dir daneben: Nicht blühen diese Rosen Für jeden Schmetterling."
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 50
by Julius Neugebauer
1. Das Mädchen und der Schmetterling  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Rhingulf Eduard Wegener (b. 1821), "Das Mädchen und der Schmetterling"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "The maiden and the butterfly"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Mme. Picamal Carcanade) , "La jeune fille et le papillon"
Confirmed with Iris, Pariser & Wiener Damen-Moden-Zeitung, XI. Jahrgang, IV. Band, 4. Lieferung (23. Oktober 1859), page 157
1 Rittershaus, Spielter: "ging"; further changes may exist not noted above.2 Meyer-Helmund: "Mägdelein"; further changes may exist not noted above.
3 Wallnöfer: "die"
4 Wallnöfer: "ihr den"
5 Wallnöfer: "habe"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
2. Ich hab' in stiller Nacht  [sung text not yet checked]
Ich hab' in stiller Nacht dem Mond An Dich, mein Lieb', mein süßes Leben, Daran ich Tag und Nacht gedenk', Viel tausend Grüße mitgegeben. Ich ging am Morgen durch den Wald, Da hört' ich's flüstern in den Zweigen, Die Vögel lachten, Blum' und Blatt Sah mich so schelmisch an, so eigen. Die Rose hielt mit ihrem Dorn Mich fest, als wollt' sie mir was sagen. Ob wohl der Mond geplaudert hat, Daß ich ihm Grüße aufgetragen?
Authorship:
- by Mathilde Beckmann-Raven (1817 - 1902), "Ob wohl der Mond geplaudert hat?", appears in Aus vergangener Zeit
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Researcher for this page: Melanie Trumbull3. Das erste, Lied  [sung text not yet checked]
Wer hat das erste Lied erdacht, Das in die Lüfte scholl? Der Frühling fand's in lauer Nacht, Das Herz [von]1 Wonne voll; Er sang es früh im Fliederbaum Und schlug den [Tact]2 dazu: "O Maienzeit, o Liebestraum, Was ist so süß wie Du?" Da kamen Mück' und Käferlein, Waldvöglein [sonder]3 Zahl; [Die]4 übten [sich die Weise]5 ein, Wohl an die tausend Mal. Sie trugen's durch den Himmelsraum Und durch die Waldesruh: "O Maienzeit, o Liebestraum, Was ist so süß wie Du?" Mir sang's am Bach die Nachtigall, Da ward mir wonnig weh; Nun folgt das Lied mir überall Durch [Duft]6 und Blütenschnee. Ich pflück' den Zweig vom Fliederbaum Und sing' es immerzu: "O Maienzeit, o Liebestraum, Was ist so süß wie Du?"
Authorship:
- by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920), "Das erste Lied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Who invented the first song", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, Band XXVII, Nr. 23 (1879), page 386.
1 Weidt: "vor"2 Abt, Busoni: "Takt"
3 Abt: "ohne"
4 Busoni: "Sie"
5 Weidt: "ihre Weisen"
6 Busoni: "Luft"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John H. Campbell , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
4. Grüss Gott du lieber Frühlingswind  [sung text not yet checked]
Grüß Gott du lieber Frühlingswind! Doch darfst bei mir nicht säumen! Flieg' fort, flieg' fort in den Wald geschwind, Da liegt noch Alles in Träumen. Die Blätter in den Knospen weck', Sie sollen säuselnd sprießen! Und hilf den Veilchen im Dornenversteck, Die Äuglein aufzuschließen! Und sag' den Vöglein im ganzen Wald, Der Winter sei zerronnen, Daß jeder Busch und Wipfel schallt! Und heiße rieseln die Bronnen! Und wo ein trauerndes Herze sinnt, Das sollst du in's Freie locken, Und wo eine stille Thräne rinnt, Da weil' und küsse sie trocken! Bei mir, bei mir hat's keine Roth, Den Frühling anzusagen; Ich kann ja die Veilchen und Röslein roth Kaum all' vom Winter tragen. Du kennst ja doch mein lenzig Kind, Und wird's nun Mai auf Erden -- Ja, sag' nur selber du Frühlingswind, Was soll das all noch werden?
Authorship:
- by Oscar von Redwitz-Schmölz (1823 - 1891), no title, appears in Gedichte, in Minnelieder, no. 17
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Nun, da so warm der Sonnenschein  [sung text not yet checked]
Nun, da so warm der Sonnenschein, Und da so mild die Lüfte wehn, [Nun mußt du aus dem]1 Kämmerlein Auch fein zum grünen Walde gehn. Und hörst in wunderhellem Schlag Frohlocken du ein Vögelein, So lausch' ihm recht, daß er dir sag', Warum es mag so fröhlich sein. Und siehst du wo im Dornenreis Ein einsam Blümlein aufgethaut, Um dessen Glanz der Herr nur weiß, [Da]2 mach' dich recht mit ihm vertraut! Und was dir sagt das Vögelein, Und [wie das Blümlein mit dir]3 spricht: [Trag's heim,]4 und leg's in deinen Schrein! Und, liebes Kind, verlier' es nicht!
Authorship:
- by Oscar von Redwitz-Schmölz (1823 - 1891), no title, appears in Gedichte, in Minnelieder, no. 19
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Oscar von Redwitz, Mainz, Verlag von Kirschheim und Schott, 1852, pages 32-33.
1 Kistler: "Musst du aus deinem"2 Kistler, Pfitzner: "So"
3 Kistler: "was das Blümlein"; Pfitzner: "was das Blümlein mit dir"
4 Pfitzner: "Geh hin"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
6. Das Geheimniss  [sung text not yet checked]
Du fragst mich, Mädchen, was flüsternd der West Vertraue den Blüthenglocken? Warum von Zweige zu Zweig im Geäst Die zwitschernden Vögel [sich]1 locken? Warum an Knospe die Knospe sich schmiegt, Und Wellen mit Wellen zerfließen, Und dem Mondstrahl, der auf den Kelchen sich wiegt, Die Violen der Nacht sich erschließen? O thörichtes Fragen! Wem Wissen frommt, Nicht kann ihm die Antwort fehlen; Drum warte, mein Kind, bis die Liebe kommt, Die wird dir Alles erzählen!
Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "Das Geheimniß"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le secret", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Il segreto", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke des Grafen Adolf Friedrich von Schack, Erster Band, Stuttgart: Velag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1883, page 386
1 omitted by StraussResearch team for this page: Alberto Pedrotti , Sharon Krebs [Guest Editor]