Die blauen Frühlingsaugen Schau'n aus dem Gras [hervor]1; Das sind die [lieben]2 Veilchen, Die ich zum Strauß erkor. Ich pflücke sie und denke, Und die Gedanken all, Die mir im Herzen seufzen, Singt laut die Nachtigall. [Ja,]3 was ich denke, singt sie [Lautschmetternd]4, daß es schallt; Mein zärtliches Geheimnis Weiß schon der ganze Wald.
Sechs Gesänge , opus 20
by Robert Franz (1815 - 1892)
1. Die blauen Frühlingsaugen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 13
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les yeux bleus du printemps", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Gli occhi azzurri della primavera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], page 243
1 Decker: "empor"2 Methfessel: "blauen"
3 Decker: "Und"
4 Methfessel, Thuille: "Und schmettert"
2. Die letzte Rose
Da welkt am Fenster die letzte Rose! Leb wohl, leb wohl, du armes Kind! Es grüßet dich, die thränenlose, der Wind des Nordens, der kalte Wind. Vom Norden der Wind - er klopft an die Scheiben, Er klopft mit den starren Fingern an! Er will an das weinende Fenster schreiben, Was die böse Welt, was sie uns angethan. Kein rettender Thau wird dir erscheinen! O Rose, dein Kelch ist ein Kelch der Passion! Wir haben Beide verlernt zu weinen; Wir sind so jung noch, und welken schon!
Text Authorship:
- by Rudolph von Gottschall (1823 - 1909), "Die letzte Rose"
See other settings of this text.
From Blüthenkranz neuer deutscher Dichtung: herausgegeben von Rudolph Gottschall, 18583. Verfehlte Liebe, verfehltes Leben!  [sung text not yet checked]
"Zuweilen dünkt es [mich]1, als trübe Geheime Sehnsucht deinen Blick - Ich kenn es wohl, dein Mißgeschick: Verfehltes Leben, verfehlte Liebe! Du nickst so traurig! Wiedergeben Kann ich dir nicht die Jugendzeit - Unheilbar ist dein Herzeleid: Verfehlte Liebe, verfehltes Leben!"
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Romanzen, in Unterwelt, no. 5
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emma Lazarus) , "In the Underworld V", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, pages 224-225, first published 1887
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Amour manqué", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Markhof: "mir"; further changes may exist not shown above.
4. Abends
Der Tag beginnt zu dunkeln, Die Sonne geht zur Ruh, Die bleichen Sterne funkeln Den Scheidegruß ihr zu. Der Mond wirft mir ins Zimmer Ein lächelnd Licht hinein, Als früg' er: "Bist du immer, Geselle, so allein?" Und ein geheimes Klagen Mein Herz zu Ruh beschwört, Als hätte es zu schlagen Schon lange aufgehort. - Da klingen Frühlingslieder, Da, Mädchen, denk' ich dein, Und lebe selig wieder, Und bin nicht mehr allein.
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Nicht mehr allein", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 32, first published 1848
See other settings of this text.
5. Das macht das dunkelgrüne Laub
Das macht das dunkelgrüne Laub, Daß der Wald so schattig ist, Das macht die liebe Maienzeit, Daß so rot das Röslein ist. Meines Schatzes Lieb war das Röslein rot, Das blüht am Waldesrain, Und das grüne Laub, und das grüne Laub, Wie all' die Gedanken mein. Nun ging die liebe Maienzeit, Und die schöne Liebe zur Ruh', Nun fallen die Blättlein all' herab Und decken das Röslein zu.
Text Authorship:
- sometimes misattributed to Oscar von Redwitz-Schmölz (1823 - 1891)
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Das macht das dunkelgrüne Laub", appears in Liederbuch, first published 1852
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The dark green foliage is the cause", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Otto Roquette, Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag, 1852, pages 169.
6. Im Herbst  [sung text not yet checked]
Es rauscht das rote Laub zu meinen Füßen, Doch [wenn es wieder grünt, wo weil' ich dann]1? Wo werden mich die ersten Schwalben grüßen? Ach ferne, [fern]2 der Süßen, Und nimmer [bin ich mehr ein froher Mann]3. Sonst sang ich [stets]4 durch Flur und Bergeshalde Im braunen Herbst, in flock'ger [Winterszeit]5: O [schöner Frühling]6, komm zu deinem Walde, [Komme]7 balde, balde, balde! Nun sing' ich: Schöner Frühling, bleibe weit! Umsonst! Wie jetzt sich Heid' und Forst entkleiden, So blühn sie neu; was kümmert sie mein [Gram]8? Das Veilchen kommt, ich muß es eben leiden, Muß wandern und muß scheiden, Doch [o]9! [wie leb' ich, wenn ich Abschied nahm!]10
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 40
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibel, Gesammelte Werke in acht Bänden, Erster Band. Jugendgedichte-Zeitstimmen-Sonette, Dritte Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schn Buchhandlung Nachfolger, 1893, page 55.
1 Oechsner: "sprich, wo weil' ich, wenn es wieder blüht"2 Hensel: "ferne"
3 Oechsner: "steht in Freuden mein Gemüt"
4 Oechsner: "wohl"
5 Oechsner: "Winterzeit"
6 Oechsner: "Frühling, schöner"
7 Hensel, Oechsner: "Komm'"
8 Hensel: "Lied"
9 Hensel, Oechsner: "ach"
10 Hensel: "wie soll ich leben, wenn ich schied?"