Mein Schatz ist auf der Wanderschaft So lange, Gott weiß, woher er nimmt die Kraft Zum Gange, 's wär' beßer, wollt' er endlich nun Sein' allerletzte Reise thun Und kehren mir zum Glücke Zurücke. Mein' Mutter hat den ganzen Tag Zu schelten, Zu Dank mach' ich ihr meine Sach' Nur selten. Ach Gott, ich thät' ja Alles gern, Wär' nur mein Schatz nicht gar so fern, Daß ich an ihn ohn' Kränken Könnt' denken. Ihr sprechet wohl: ,,Ich such' dir aus Ein'n Andern --`` Frau Mutter, da wird nie was draus: Vom Wandern Wird er zur rechten Stunde ruhn Und bald sein' letzte Reise thun Und kehren mir zum Glücke Zurücke!
Sechs Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 40
by Robert Franz (1815 - 1892)
1. Mein Schatz ist auf der Wanderschaft  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Mein Schatz ist auf der Wanderschaft", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 61
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Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 69.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Es ziehen die brausenden Wellen  [sung text checked 1 time]
Es ziehen die brausenden Wellen wohl nach dem Strand; sie schwellen und zerschellen wohl auf dem Sand. Sie kommen groß und kräftig, ohne Unterlaß; sie werden endlich heftig - was hilft uns das?
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 13
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
3. Unter'm weißen Baume sitzend  [sung text checked 1 time]
Unter'm weißen Baume sitzend, Hörst du fern die Winde schrillen, Siehst wie oben stumme Wolken Sich in Nebeldecken hüllen; Siehst, wie unten ausgestorben Wald und Flur, wie kahl geschoren; -- Um dich Winter, in dir Winter, Und dein Herz ist eingefroren. Plötzlich fallen auf dich nieder Weiße flocken, und verdrossen, Meinst du schon mit Schneegestöber Hab' der Baum dich übergossen. Doch es ist kein Schneegestöber, Merkst es bald mit freud'gem Schrecken; Duft'ge Frühlingsblüten sind es, Die dich necken und bedecken. Welch ein schauersüßer Zauber! Winter wandelt sich in Maie, Schnee verwandelt sich in Blüten, Und dein Herz es liebt aufs Neue.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , "Spring", appears in The Poems of Heine Complete, first published 1861
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Assis sous un arbre blanc", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Als trüg' man die Liebe zu Grab  [sung text checked 1 time]
Ich saß am einsamen Weiher, der Abend war schweigend und kühl; vom Himmel blickte hernieder der Mond so bleich und so still. Es hing die trauernden Zweige die Birke zur Erde herab, wie die weinende Mutter sich beuget wohl über des Kindes Grab. Es tönte unheimlich schaurig der Unken gespenstischer Sang, mir klang's so bang und so traurig wie Totenglockenklang. Und griff mir ins warme Herze so eisig kalt hinab, als wäre das Leben erstorben, als trüg man die Liebe zu Grab.
5. Die Verlassene  [sung text checked 1 time]
Ach, ihr Wälder, dunkle Wälder, Miletiner Wälder! Warum grünt ihr, wie im Sommer, Lustig fort im Winter? Gerne wollt' ich ja nicht weinen, Nicht mein Herz betrüben; Aber sagt ihr guten Leute, Wer mich Arme tröstet? Ach, wo ist mein lieber Vater? Längst im Grabe liegt er! Wo ist meine gute Mutter? [Gras wächst ihr zu Häupten.]3 Bruder hab' ich nicht, noch Schwester, Fort ist mein Herzliebster!
Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Böhmisches Lied", appears in Alte und neue Gedichte, in 6. Volksweisen als Intermezzo, no. 9
Based on:
- a text in Slovak (Slovenčina) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Bodenstedt, Alte und neue Gedichte, Erster Band, Berlin: Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R.v. Decker), 1867, page 144.
1 Franz (both op. 40 and op. 46): "Über ihr wächst Gras schon!"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Sie floh vor mir  [sung text checked 1 time]
Sie floh vor mir wie 'n Reh so scheu, Und wie ein Reh geschwinde! Sie kletterte von Klipp zu Klipp, Ihr Haar, das flog im Winde. Wo sich zum Meer der Felsen senkt, Da hab ich sie erreichet, Da hab ich sanft mit sanftem Wort Ihr sprödes Herz erweichet. Hier saßen wir so himmelhoch, Und auch so himmelselig; Tief unter uns, ins dunkle Meer, Die Sonne sank allmählich. Tief unter uns, ins dunkle Meer, Versank die schöne Sonne; Die Wogen rauschten drüber hin, Mit ungestümer Wonne. O weine nicht, die Sonne liegt Nicht tot in jenen Fluten; Sie hat sich in mein Herz versteckt Mit allen ihren Gluten.
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 6
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "She fled from me", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881