Sie haben mich geheißen Nach Heidelbeeren gehn: Ich habe nach den Beeren Im Walde nicht gesehn. Ich bin hinaus gegangen Zu meiner Mutter Grab, Worauf ich mich gesetzet Und viel geweinet hab. -- "Wer sitzt auf meinem Hügel, Von der die Tränen sind?" -- Ich bin's, o liebe Mutter, Ich, dein verwaistes Kind. Wer wird hinfort mich kleiden Und flechten mir das Haar? Mit Liebeswort mir schmeicheln, Wie's deine Weise war? "Geh hin, o liebe Tochter, Und finde dich darein, Es wird dir eine zweite, Statt meiner, Mutter sein. Sie wird das Haar dir flechten Und kleiden dich hinfort, Ein Jüngling wird dir schmeicheln Mit zartem Liebeswort."
Seks Digte af H. Heine, L. Uhland og A. von Chamisso , opus 4
by Edvard Grieg (1843 - 1907)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Die Waise
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Die Waise", subtitle: "(Litauisch)", written 1828, appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The orphan girl", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'orpheline", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Morgentau
Wir wollten mit Kosen und Lieben Geniessen der köstlichen Nacht. Wo sind doch die Stunden geblieben? Es ist ja der Hahn schon erwacht. Die Sonne, die bringt viel Leiden, Es weinet die scheidende Nacht; Ich also muß weinen und scheiden, Es ist ja die Welt schon erwacht. Ich wollt' es gäb' keine Sonne, Als eben dein Auge so klar. Wir weilten in Tag und in Wonne, Und schliefe die Welt immerdar.
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Morgenthau", written 1822, appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning dew", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Rosée du matin", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
3. Abschied
Das gelbe Laub erzittert, Es fallen die Blätter herab; Ach, alles, was hold und lieblich, Verwelkt und sinkt ins Grab. Die Wipfel des Waldes umflimmert Ein schmerzlicher Sonnenschein; Das mögen die letzten Küsse Des scheidenden Sommers sein. Mir ist, als müsst ich weinen Aus tiefstem Herzensgrund; Dies Bild erinnert mich wieder An unsre Abschiedsstund'. Ich musste dich verlassen, Und wusste, du stürbest bald; Ich war der scheidende Sommer, Du warst der sterbende Wald.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1828-1844 , no. 8
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- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Campbell) , "The yellow foliage trembles", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Parting"
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
4. Jägerlied
Kein' bess're Lust in dieser Zeit, Als durch den Wald zu dringen, Wo Drossel singt und Habicht schreit, Wo Hirsch' und Rehe springen. O säss' mein Lieb' im Wipfel grün, Tät' wie 'ne Drossel schlagen! O spräng' es, wie ein Reh' dahin, Daß ich es könnte jagen!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Jägerlied", written 1812, appears in Lieder
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- ENG English (John H. Campbell) , "Hunter's song", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant du chasseur", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Kreutzer's score, there is a typo that is repeated: stanza 2, line 1 word 4 is "Leib" instead of "Lieb".
5. Das alte Lied
Es war ein alter König, sein Herz war schwer, sein Haupt war grau; der arme alte König, er nahm eine junge Frau. Es war ein schöner Page, blond war sein Haupt, leicht war sein Sinn; er trug die seid'ne Schleppe der jungen Königin. Kennst du das alte Liedchen? Es klingt so süß, es klingt so trüb! Sie mußten beide sterben, sie hatten sich viel zu lieb.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1830, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 29
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "There was an old king", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Il était un vieux roi", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- GER German (Deutsch) (Joost van der Linden) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
6. Wo sind sie hin?
Es ragt ins Meer der Runenstein, da sitz' ich mit meinen Träumen. Es pfeift der Wind, die Möwen schrein, die Wellen, die wandern und schäumen. Ich habe geliebt manch schönes Kind und manchen guten Gesellen - Wo sind sie hin? Es pfeift der Wind, es schäumen und wandern die Wellen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Seraphine, no. 14
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- ENG English (Emily Ezust) , "The runestone juts into the sea", copyright ©
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881