Wie hast du mich so müde gemacht, O Tag, mit deiner leuchtenden Pracht, Mit deiner Farben buntem Schein, Mit deinen rauschenden Melodei'n. Willkommen, o Nacht, und decke du, Die Erde mit deinem Schleier zu. Laß schwinden die Farben, die Töne verweh'n, Laß alles Leben um mich vergehn, Und lasse mich träumen, allein mit dir, Vom leuchtenden Himmel, hoch über mir. [Willkommen, o Nacht, und decke du, Die Erde mit deinem Schleier zu.]1
12 Lieder für eine Altstimme , opus 111
by Ferdinand von Hiller (1811 - 1885)
1. Gruss an die Nacht  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Gruß an die Nacht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Greeting to the night", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Hiller.
Researcher for this page: Harry Joelson
2. Mutter und Kind  [sung text checked 1 time]
Lieb Mutter, was leuchtet so golden und klar Des Schwesterchens dunkles Augenpaar? So leuchten die goldnen Kugeln kaum In heiliger Christnacht am Tannenbaum. »Dass Schwesterchens Augen so leuchtend sind, »Das macht die Liebe, mein liebes Kind! »Sie blickt heraus, sie blickt hinein »Und giebt dem Auge den goldnen Schein.« Ich liebe dich, Mutter! O sieh doch schnell, Sind meine Augen jetzt auch so hell? »Ja, hell wie Gold!« Und die deinen gar, [Liebe]1 Mutter, die sind wie die Sonne so klar.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Mutter und Kind"
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View original text (without footnotes)1 Hiller: "Lieb' "
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Lied der Schnitterin  [sung text checked 1 time]
Lass deine Sichel rauschen, Wohl rauschen durch das Korn: hör' auf, hör' auf zu weinen, hast du dein Lieb' verlor'n -- lass rauschen, lass rauschen. Die Bäche und Flüsse rauschen, sie rauschen in's grosse Meer: es rauschen die Vögel und Wolken, die Sterne drüber her -- lass rauschen, lass rauschen! Es rauschen die Blumen und Blätter hernieder auf's breite Feld: und Lieb' und Freude rauschen und rauschen in alle Welt, lass rauschen, lass rauschen. Lass deine Sichel rauschen, lass rauschen, du armes Kind, denn was da blüht und glänzet verrauschet so im Wind, -- lass rauschen, lass rauschen!
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), no title, appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen, in Mädchenlieder, no. 12, first published 1869
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Frühlingsjubel  [sung text checked 1 time]
Strahlende Sonne,
Himmlisches Blau,
Säuselnde Winde,
Blühende Au,
Thauige Wiese,
Spielender Bach,
Jubelt, o jubelt, der Frühling ist wach!
Singender Vogel,
Sprossender Baum,
Tanzende Welle,
Perlender Schaum,
Bläuende Berge,
Grünender Wald,
Frühlingsjubel auf Erden [erschallt]1!
Wiegende Zweige,
Lieblicher Sang,
Glänzende Blicke,
Glühende Wang',
Hüpfende Kinder,
Fröhliches Spiel,
Frühling, du bringst uns der Freuden so viel.
[ ... ]
Duftende Linde,
Blühende Ros',
Schattende Buche,
Schwellendes Moos,
Purpurne [Wolke]3,
Lächelnder See,
Frühlingsjubel auf Berg und Höh!
Strömende Wärme,
Schwellender Saft,
Heimliches Walten,
Schaffende Kraft,
Werdendes Leben,
Göttliche Macht,
Schuf uns des Frühlings entzückende Pracht!
Authorship:
- by Margarethe Pilgram-Diehl (1817 - 1870), "Frühlingsjubel", appears in Gedichte, in Morgen
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View original text (without footnotes)Confirmed with Margarethe Pilgram-Diehl, Gedichte, Frankfurt am Main: J. D. Sauerländer, 1860, pages 21 - 22. Appears in Morgen.
1 Hiller: "schallt"2 Hiller: "Nelke"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Johann Winkler
5. Blumengruss  [sung text checked 1 time]
Der Strauß, den ich [gepflücket]1, [Grüße]2 dich viel tausendmal! Ich [habe]3 mich oft gebücket, Ach, wohl eintausendmal, Und ihn ans Herz gedrücket [Wie]4 hunderttausendmal!
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Blumengruß", written 1810
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The bouquet that I have picked", copyright ©
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Floral greeting", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Salutation des fleurs", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Catherine Beloin) , "Salut de fleurs", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Saluto floreale", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Blomsterhilsen", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Curschmann, Wolf, Zelter: "gepflückt"
2 Hiller: "Grüss' "
3 Graener, Hiller: "hab' "
4 Webern: "Viel"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Wenn ich ein Vöglein wär'  [sung text checked 1 time]
Wenn ich ein Vöglein wär', Und auch zwey [Flüglein]1 hätt', Flög' ich zu dir; [Weil es]2 aber nicht kann seyn, Bleib' ich allhier. Bin [ich gleich]3 weit von dir, [Bin ich doch]4 im Schlaf bey dir, Und red' mit dir: Wenn ich erwachen thu', Bin ich allein. [Es vergeht keine Stund']5 in der Nacht, [Da mein Herze nicht erwacht, Und an dich gedenkt]6, Daß du mir [viel tausendmal]7 Dein [Herz]8 geschenkt.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Der Flug der Liebe", Rheinisch
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Als ik een vogel was", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David K. Smythe) , "If I were a little bird", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Si j'étais un petit oiseau", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Giulio Cesare Barozzi) , "Foss'io un uccellino", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Se eu fosse um passarinho", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Stimmen der Völker in Liedern. Gesammelt, geordnet, zum Theilübersezt durch Johann Gottfried von Herder, Tübingen, in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1807, page 482.
Modern spelling would change "zwey" to "zwei", "seyn" to "sein", "bey" to "bei", "thu" to "tu", etc.
Note: the first stanza is quoted by Treitschke in a text set by Beethoven, Ruf vom Berge, WoO. 147
1 Greith: "Flügel"; further changes may exist not shown above.2 Abt, Brahms, Henschel, Hiller, Hölzel, Jensen, Schumann, von Weber: "Weil's"
3 Hölzel: "ich auch gleich"
4 Hiller, von Weber: "Bin doch"
5 Hiller: "Kein Stunde"; Brahms, Henschel, Jensen, Schumann, von Weber: "Es vergeht kein' Stund' "
6 Hiller: "Da nicht mein Herz erwacht,/ An dich gedenkt"; Hölzel: "Wo mein Herz nicht in Liebe dein gedacht!"
7 Hiller: "tausendmal, viel tausendmal"
8 von Weber: "Herze"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Auditorium du Louvre , Lau Kanen [Guest Editor]
7. Lieb und Leid  [sung text checked 1 time]
Wie flüchtig [rinnt]1 die Stunde, Da in verschwieg'ner Glut Sich neiget Mund zu Munde, Und Herz am Herzen ruht! Der Mond hört auf zu scheinen, Kühl geht des Morgens Hauch - Kurz Lachen, langes Weinen, Das ist der Liebe Brauch. Und doch, wiewohl sie Leiden Allzeit zum Lohne gibt, Nie mag von Liebe scheiden, Wer einmal recht geliebt. Er trägt die heißen Schmerzen Viel lieber in der Brust, Als dass er nie im Herzen Von solchem Glück gewusst.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Lieb und Leid", appears in Neue Gedichte, in Lieder zu Volksweisen, no. 3
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View original text (without footnotes)1 Reiter: "eilt"; further changes may exist not noted.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
8. Am Spinnrad  [sung text checked 1 time]
Ich sitze am Fenster und träume, Streu' Flocken in den Wind, Die blauen Schwalben fliegen Geschäftig und geschwind. Die weissen Flocken haschen Sie eilig auf im Flug, Jed' Schwälblein seine Beute Zum stillen Neste trug. Glück zu ihr blauen Schwalben, Geschäftig und geschwind. Ich sitze am Fenster und träume, Streu' Flocken in den Wind!
Authorship:
- by Carl Siebel (1836 - 1868)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. O du lieber Schatz  [sung text checked 1 time]
O, du [lieber, lieber]1 Schatz! wir müssen scheiden, Keine Hoffnung ist auf Erden mehr. [Drum]2 zerspringet schier [das Herz, das Herz]3 uns beiden -- [Lieber]4 Schatz! ach weine nicht so sehr! Gib mir einen Kuß! Eh' ich [dich lassen]5 muß. [O wie]6 trägt mein Herz an seiner Lieb' so schwer! [Ach! das Bächlein rauscht und rauscht]7 zu deinen Füßen, Schwälblein baut an deinem Fensterlein. [Ach! sie Alle, Alle dürfen]8 dich begrüßen, [Und von dannen muß nur ich]9 allein. Von der Rose brich [Einen]10 Strauß für mich! Daß ich Etwas hab' von dir, darauf ich wein'. Mond und Sonne will [nach dir, nach dir]11 ich fragen, Die dich sehen über'm fernen Meer. Alle Nacht will ich [Gutnacht, Gutnacht]12 dir sagen, Als ob ich noch immer bei dir wär'. [Nimm]13 den letzten Kuß! [Weh! dich]14 lassen muß, B'hüt' dich Gott, mein Schatz, ich seh' dich nimmermehr!
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), appears in Gedichte [1847], in 3. Lieder und Stimmen, in Burschenlieder, no. 11
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Separation", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludwig Pfau, Zweite Auflage, Stuttgart, Franckh'sche Verlagshandlung, 1858, page 136.
1 Schnorr von Carolsfeld: "lieber"2 Marschner, Schnorr von Carolsfeld: "Drob"
3 Schnorr von Carolsfeld: "das Herz"
4 Marschner, Schnorr von Carolsfeld: "Liebster"
5 Schnorr von Carolsfeld: "scheiden"
6 Marschner, Schnorr von Carolsfeld: "Ach! Wie"
7 Marschner, Schnorr von Carolsfeld: "Sieh, das Bächlein rauscht"
8 Marschner, Schnorr von Carolsfeld: "Alle dürfen zärtlich"
9 Marschner: "Und von hinnen muß ich nur"; Schnorr von Carolsfeld: "Ach, von hinnen muß nur ich"
10 Marschner, Schnorr von Carolsfeld: "Noch den"
11 Schnorr von Carolsfeld: "nach dir"
12 Schnorr von Carolsfeld: "Gutnacht"
13 Marschner, Schnorr von Carolsfeld: "Gib"
14 Hiller: "Eh' dich"; Marschner, Schnorr von Carolsfeld: "Eh' ich dich"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John H. Campbell , Johann Winkler
10. Die Verlassene  [sung text checked 1 time]
Am Brunnen hab' ich gestanden Und wusste nicht wie mir war, Das Wasser rann über den Eimer, Und ich ward's nicht gewahr. Ich sah in die dunkle Tiefe, Es fielen die Thränen hinab. Was weiss der tiefe Brunnen, Daß ich geweinet hab'? Er hat mir Lieb' versprochen, Und kommt doch nimmermehr. Ich trag' die Eimer zu heime, Die Last ist gar zu schwer.
Authorship:
- by Carl Siebel (1836 - 1868)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Der Kinderengel  [sung text checked 1 time]
Einen Engel, liebes Kind, Hat dir Gott gegeben, Der, wenn du recht fromm gesinnt, Stets dich wird umschweben. Wenn du bei des Morgen Schein Nicht versäumst zu beten, Dann wird in dein Kämmerlein Still der Engel treten; Bleibt bei dir den ganzen Tag, Wird dich treu bewahren, Daß kein Leid und Ungemach Dir kann widerfahren; Hält dir alles Böse fern, Daß du nicht mußt weinen, Bis der goldne Abendstern Ruft zu Bett die Kleinen. Sprichst du dann vor'm Schlafengehn Fromm den Abendsegen, Wird der Engel bei dir stehn, Wiegen dich und pflegen; Wird auch einen bunten Traum Dir, mein Kindchen, schicken, Läßt wohl gar den Weihnachtsbaum Dich im Traum erblicken. Wie der Engel angethan, Soll ich dir verkünden? Weiße Kleider hat er an, Weil er rein von Sünden; Auch zwei goldne Flügel sind Ihm vom Herrn verliehen, Daß er von dem bösen Kind Eilig könne fliehen.1
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Der Kindesengel"
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View original text (without footnotes)1 Hiller here repeats the first stanza, changing the first word to "Solchen"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
12. Abend  [sung text checked 1 time]
Nun ist es stiller Abend wieder; Den Tag singt Glockenklang zu Grab; Die Sonne sank im Westen nieder, Und linde Dämmrung steigt herab. Mir ist, ich hört' wie Schlaf und Träume Die Schöpfung küßten neben mir; Es weht ein Hauch durch Flur und Bäume Und lispelt: "Friede sei mit dir!"
Authorship:
- by Carl Siebel (1836 - 1868), "Stiller Abend"
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