Es erklingen alle Bäume, Und es singen alle Nester - Wer ist der Kapellenmeister In dem grünen Waldorchester? Ist es dort der graue Kiebitz, Der beständig nickt so wichtig? Oder der Pedant, der dorten Immer kuckuckt, zeitmaßrichtig? Ist es jener Storch, der ernsthaft, Und als ob er dirigieret, Mit dem langen Streckbein klappert, Während alles musizieret? Nein, in meinem eignen Herzen Sitzt des Walds Kapellenmeister, Und ich fühl, wie er den Takt schlägt, Und ich glaube, Amor heißt er.
Gesänge und Lieder für Mezzo-Sopran (oder Bariton) mit Begleitung des Pianoforte, 23ste Liedersammlung , opus 101
by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. Amor  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 8
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Tous les arbres résonnent", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Das Kind schläft unter dem Rosenstrauch  [sung text not yet checked]
Das Kind schläft unter dem Rosenstrauch, Die Knospen schwellen im Maienhauch. Es ruht so selig, es träumt so süß, Es spielt mit Engeln im Paradies. Die Jahre vergehn. Die Jungfrau steht vor dem Rosenstrauch, Umspielt von der Blüten duftigen Hauch. Sie preßt die Hand auf die wogende Brust, Erglühend in wunderseliger Lust. Die Jahre vergehn. Die Mutter kniet vor dem Rosenstrauch, Die Blätter säuseln im Abendhauch, Sie denkt an vergangene Tage zurück, Es schwimmt in Thränen ihr trüber Blick, Die Jahre vergehn. Entblättert trauert der Rosenstrauch, Die Blüten verwehten im Herbsteshauch, Die Blätter welkten und fielen ab Und decken flüsternd ein stilles Grab. Die Jahre vergehn.
Text Authorship:
- by B. Eduard Schulz (1813 - 1842), as Edouard Ferrand, "Der Rosenstrauch"
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3. Im Windsgeräusch, in stiller Nacht  [sung text not yet checked]
Im Windsgeräusch, in stiller Nacht Geht dort ein Wandersmann, Er seufzt und weint und schleicht so sacht Und ruft die Sterne an: "Mein Busen pocht, mein Herz ist schwer, In stiller Einsamkeit, Mir unbekannt, wohin, woher, Durchwandl' ich Freud und Leid; Ihr kleinen goldnen Sterne, Ihr bleibt mir ewig ferne, Ferne, ferne, Und ach! ich vertraut' Euch so gerne!" Da klingt es plötzlich um ihn her, Und heller wird die Nacht, Schon fühlt er nicht sein Herz so schwer, Er dünkt sich neu erwacht: "O Mensch, Du bist uns fern und nah, Doch einsam bist Du nicht, Vertrau' uns nur, Dein Auge sah Oft unser stilles Licht. Wir kleinen goldnen Sterne [Sind Dir nicht]1 ewig ferne; Gerne, gerne, Gedenken ja Deiner die Sterne."
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Nacht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Hensel: "Sind nicht Dir"
4. Die linden Lüfte sind erwacht  [sung text not yet checked]
Die [linden]1 Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und [weben]2 Tag und Nacht, Sie [schaffen]3 an allen Enden. O [frischer]4 Duft, o neuer Klang! Nun armes Herze, sey nicht bang! Nun muß sich Alles, [Alles]5 wenden. Die Welt wird schöner [mit]5 jedem Tag, Man weiß nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Thal. Nun armes Herz, vergiß der Qual! Nun muß sich Alles, [Alles]5 wenden.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Frühlingsglaube", written 1812, appears in Lieder, in Frühlingslieder, no. 2, first published 1813
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David Gordon) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Credo printanier", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Fede di primavera", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutscher Dichterwald. von Justinus Kerner, Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Ludwig Uhland und Andern. Tübingen in der J. F. Heerbrandt'schen Buchhandlung. 1813, page 5; and with Gedichte von Ludwig Uhland. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1815, page 54.
1 Klein: "lauen"2 some editions have this typo, also found in Lachner: "wehen"
3 Hanslick: "schaff'n"
4 Unger: "süßer"
5 omitted by Hanslick
5. Die Blumen  [sung text checked 1 time]
Ach, wie der Himmel so tief und so blau, grünend die Hügel und duftend die Au'; könnt' ich wie Lüfte von Veilchen verweh'n und in dem Strom des Entückens vergeh'n! Blumen, o Blumen, was regt sich in euch? Fühl' ich beinah' doch euch zarten mich gleich. Himmlischer Balsam entquillt euch mit Lust, Balsam des Liedes entquillt meiner Brust. Blumen, o Blumen, so möcht' ich vergeh'n! Liederduft müsste dem Busen entweh'n, dann schlösse die Blume sich freundlich und sacht, duftend verschwebet der Geist in der Nacht.
6. Und die Sonne machte den weiten Ritt  [sung text not yet checked]
Und die [Sonne machte]1 den weiten [Ritt]2 [Um]3 die Welt, Und die Sternlein sprachen: wir reisen mit [Um]3 die Welt; Und die Sonne sie schalt sie: ihr bleibt zu Haus, Denn ich brenn' euch die goldnen Äuglein aus Bei dem feurigen Ritt um die Welt. Und die Sternlein gingen zum lieben Mond In der Nacht, Und sie sprachen: du, der auf Wolken thront In der Nacht, Laß uns [wandeln]4 mit dir, denn dein milder Schein Er verbrennet uns nimmer die Äugelein. Und er nahm sie, Gesellen der Nacht. Nun willkommen, Sternlein und lieber Mond, In der Nacht! Ihr verstehet, was still in dem Herzen wohnt In der Nacht. Kommt und zündet die himmlischen Lichter an, Daß ich lustig mitschwärmen und [spielen]5 kann In den freundlichen Spielen der Nacht.
Text Authorship:
- by Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), "Ballade", written 1809, first published 1818
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- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "The star's request"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Ernst Moritz Arndt, Gedichte, Vollständige Sammlung, Zweite Auflage, Berlin: Weidmannsche Buchhandlung, 1865, pages 151-152.
1 a later version of the poem titled "Die Sternlein" (1823) has "Sonne, sie machte" (used by Attenhofer, Banck, and Böie, according to the incipits in Hofmeister, and by Ochs); Blumenthal: "Sonne macht"; Blumner: "Sonne, die machte" (Musikalien-catalog von Heinrichshofen's Verlag)2 Attenhofer: "Weg"; further changes may exist not noted.
3 Ochs: "Durch"
4 Blumenthal: "wandern"
5 Ochs: "singen"
7. Ich lieb' eine Blume, doch weiß ich nicht welche  [sung text not yet checked]
Ich lieb' eine Blume, doch weiß ich nicht welche; Das macht mir Schmerz. Ich schau' in alle Blumenkelche Und such' ein Herz. Es duften die Blumen im Abendscheine, Die Nachtigall schlägt. Ich such' ein Herz, so schön wie das meine, So schön bewegt. Die Nachtigall schlägt, und ich verstehe Den süßen Gesang: Uns beiden ist so bang' und wehe, So weh und bang.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "I love a flower", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "J'aime une fleur, mais ne sais point laquelle", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission