Die Welt verstummt, dein Blut erklingt; in seinen hellen Abgrund sinkt der ferne Tag, er schaudert nicht; die Glut umschlingt das höchste Land, im Meere ringt die ferne Nacht, sie zaudert nicht; der Flut entspringt ein Sternchen, deine Seele trinkt das ewige Licht.
Fünf Gesänge , opus 95
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Am Ufer  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Am Ufer", appears in Weib und Welt, first published 1896
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Al ribatge", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) [singable] (Marie Fantová) , "Na břehu"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan de kust", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Joel Ayau) , "On the shore", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "At the shore", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sur le rivage", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Sulla spiaggia", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Oscar Aquite) , "En la orilla", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Weib und Welt. Gedichte von Richard Dehmel mit einem Sinnbild, Berlin: Verlag von Schuster u. Loeffler, 1896, page 25
Note: in stanza 2, line 2, word 4 is "um" in Štěpán's score, probably a misprint.
Research team for this page: Jeroen Scholten , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Es blühen die Linden  [sung text checked 1 time]
Es blühen die Linden, es duften die Rosen, es säuseln die Winde, die Vögel, sie kosen, die Falter, sie flattern von Blüte zu Blüte, und sonnig und wonnig wird mir's im Gemüte. Ich liebte dich innig, du gabst es mir wieder, doch traurig erklangen zuweilen die Lieder; sie kamen vom Herzen so trostlos zum Sterben, sie tönen nun wieder von glücklichem Werben.
3. Einen Sommer lang  [sung text checked 1 time]
Zwischen Roggenfeld und Hecken Führt ein schmaler Gang, Süßes, seliges Verstecken Einen Sommer lang. Wenn wir uns von ferne sehen Zögert sie den Schritt, Rupft ein Hälmchen sich im Gehen, Nimmt ein Blättchen mit. Hat mit Ähren sich das Mieder Unschuldig geschmückt, Sich den Hut verlegen nieder In die Stirn [gerückt]1. Finster kommt sie langsam näher, Färbt sich rot wie Mohn, Doch ich bin ein feiner Späher, Kenn die Schelmin schon. Noch ein Blick in Weg und Weite, Ruhig liegt die Welt, Und es hat an ihre Seite Mich der Sturm gesellt. Zwischen Roggenfeld und Hecken Führt ein schmaler Gang, Süßes, seliges Verstecken Einen Sommer lang.
Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Einen Sommer lang", appears in Nebel und Sonne, first published 1900
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View original text (without footnotes)1 Wallnöfer: "gedrückt"
Research team for this page: Claus-Christian Schuster [Guest Editor] , Johann Winkler
4. Kirschenballade  [sung text checked 1 time]
Ein Kirschenbaum und ein Sommertraum; mein Herz, was willst du nicht schweigen? Ein purpurner Schimmer umschleiert den Baum, ein Mädchen sitzt in den Zweigen. Die Sonne so jung und der Sommer so heiß, die Kirschen so rot und das Mädchen so weiß, süß alle beide; ein Knabe denkt es mit Leide. Ein Knabe steht und entscheidet sich nicht; mein Herz, was willst du nicht schweigen? Da fliegt ihm ein Kirschlein ins Gesicht, ein Mädchen lacht in den Zweigen. Er blickt hinauf, sie blickt herab, er nickt hinauf, sie nickt herab, süß alle beide; da steigt er zur Kirschenweide. O Wunder des Sommers, o Kirschenbaum; mein Herz, was willst du nicht schweigen? Du hüllst mit purpurnem Schimmer den Raum, du hüllst das Paar in den Zweigen. Da wird mit flinken Armen gehascht, da werden zwei rote Kirschen genascht, süß alle beide; da scheiden zwei Herzen vom Leide.
5. Wenn du, mein Liebster  [sung text checked 1 time]
Wenn du, mein Liebster, steigst zum Himmel auf, Trag' ich mein Herz dir in der Hand entgegen. So liebevoll umarmst du mich darauf, Dann woll'n wir uns dem Herrn zu Füßen legen. Und sieht der Herrgott unsre Liebesschmerzen, Macht er Ein Herz aus zwei verliebten Herzen, Zu Einem Herzen fügt er zwei zusammen, Im Paradies, umglänzt von Himmelsflammen.
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Italienisches Liederbuch, in Rispetti, in Toscanisch, no. 47, first published 1860
Based on:
- a text in Italian (Italiano) from Volkslieder (Folksongs) , appears in Canti popolari toscani. Raccolti e annotati da Giuseppe Tigri, Firenze, Barbera, first published 1856
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Donna (Bareket) Breitzer) , "When you, my dearest, ascend to heaven", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Paul Heyse, Italienisches Liederbuch, Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1860, page 23.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]