Jener Halde Heimlichkeit Hab' ich nicht vergessen Wo wir einst in alter Zeit Abends oft gesessen Haupt an Haupt in sel'gem Traum Frieden im Gemüte Über uns ein [Apfelbaum]1 Stand in [Erstlingsblüte]2. Als ich d'rauf in Herzenspein Schied von meinem Kinde Ritzt' ich unsere Namen fein In die zarte Rinde Breite froh dem Himmel zu Deine Knospentriebe Junger Baum, so frisch wie du Grünet unsre Liebe Heute nach dem trauten Ort Ging ich voll Erwarten Doch der Baum ist lange fort Blüht in fremdem Garten Unbekannt verwächst daran Unser Liebeszeichen Schöner Baum, du wirst fortan Unsrem Glücke gleichen Denn ein Ort ist uns bereit Irgendwo auf Erden Wo wir nach so vielem Leid Sollen glücklich werden Wo sich unsre Wege dicht Ewiglich verbinden Doch, Herzlieb, wir wissen nicht Wo der Ort zu finden
6 Lieder , opus 38
by Robert Emmerich (1836 - 1891)
1. Der Apfelbaum  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Der verpflanzte Baum", from the collection Ein Münchner Dichterbuch (many poets), first published 1862
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View original text (without footnotes)1 Rheinberger: "Pfirsichbaum"
2 Rheinberger: "Stand in voller Blüte"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Waldesnacht  [sung text not yet checked]
Waldesnacht, du [wunderkühle]1, Die ich tausend Male grüß', Nach dem lauten Weltgewühle, O wie ist dein Rauschen süß! Träumerisch die müden Glieder Berg' ich weich [ins]2 Moos, Und mir ist, als würd' ich wieder All der irren Qualen los. Fernes Flötenlied, vertöne, Das ein weites Sehnen rührt, Die Gedanken in die schöne, Ach! mißgönnte Ferne führt. Laß die Waldesnacht mich wiegen, Stillen jede Pein! Und ein seliges Genügen Saug' ich mit den Düften ein. In den heimlich engen Kreisen, Wird dir wohl, du wildes Herz, Und ein Friede schwebt mit leisen Flügelschlägen niederwärts. Singet, holde [Vögellieder]3, Mich in Schlummer sacht! Irre Qualen, löst euch wieder; Wildes Herz, nun gute Nacht!
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Der Jungbrunnen: Neue Märchen von einem fahrenden Schüler, in Glückspilzchen, Chapter 3, first published 1850
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Wondrously cool woodland night", copyright ©
- ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "Woodland night", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , "Forested night", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Nuit de la forêt", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with [Paul Heyse], Der Jungbrunnen: Neue Märchen von einem fahrenden Schüler, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler, 1850, page 35.
1 Frommer: "wundersüsse"; further changes may exist not shown above.2 Kahn "in"
3 Kahn "Vogellieder"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Vom Berg [hinabgestiegen]1 Ist nun des Tages Rest; Mein Kind liegt in der Wiegen, Die [Vöglein]2 all' im Nest; Nur ein ganz klein Singvögelein Ruft weit daher im Dämmerschein: "Gut' Nacht! gut' Nacht! Lieb' Kindlein, gute Nacht!" Das Spielzeug ruht im Schreine, Die Kleider auf der Bank, Ein [Mäuschen]3 ganz alleine Es raschelt noch im Schrank, Und draußen steht der Abendstern Und winkt dem Kind aus weiter Fern': "Gut' Nacht! gut' Nacht! Lieb' Kindlein, gute Nacht!" Die Wiege geht im Gleise, Die Uhr [pickt]4 hin und her, Die Fliegen nur ganz leise [Sie]5 summen noch daher. Ihr Fliegen, laßt mein Kind in Ruh'! Was [summt]6 ihr ihm so heimlich zu? "Gut' Nacht! gut' Nacht! Lieb' Kindlein, gute Nacht!" Der Vogel und die Sterne, [Die Fliegen]7 rings umher, Sie haben mein Kind [schon]8 gerne, Die Engel noch viel mehr. Sie decken's mit den Flügeln zu Und singen leise: "Schlaf in Ruh! Gut' Nacht! gut' Nacht! Lieb' Kindlein, gute Nacht!"
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Im Sommer", appears in Vier Wiegenlieder, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Anderson) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Addie Funk) , "Cradle Song"
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Slumbersong in Summertime"
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "In estate", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Blech, Wolf, Wurm: "hinab gestiegen"; Emmerich and Mittmann: "herabgestiegen" (and further changes may exist not noted)
2 Taubert, Wolf: "Vögel"
3 Blech: "Mäuslein"
4 Wolf: "tickt"
5 Blech: "Die"
6 Wurm: "summet"
7 Wolf "Und alle"
8 Wolf "so"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Die Nachtigall  [sung text not yet checked]
[Das]1 macht, es hat die Nachtigall Die ganze [Nacht]2 gesungen; Da sind von ihrem süssen Schall, Da sind in Hall und Widerhall Die [Rosen]3 aufgesprungen. Sie war doch sonst ein wildes [Kind]4, [Nun]5 geht sie [tief]6 in Sinnen, Trägt in der Hand den Sommerhut Und duldet [still]7 der Sonne Glut Und weiß nicht, was beginnen. Das macht, es hat die Nachtigall Die ganze Nacht gesungen; Da sind von ihrem süssen Schall, Da sind in Hall und Widerhall Die [Rosen]3 aufgesprungen.
Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Die Nachtigall"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El rossinyol", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "The nightingale", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "L'usignolo", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "O rouxinol", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Lourdes Leon) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Watkinson: "Es"; further changes may exist not noted above.
2 Hasse: "Tag" (from Hofmeister); further changes may exist not noted above.
3 Greger: "Knospen"
4 Berg: "Blut"
5 Wolff: "Jetzt"
6 Greger: "still"
7 Wolff: "stumm"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
5. Kalt und schneidend  [sung text not yet checked]
Kalt und schneidend Weht der Wind, Und mein Herz ist bang und leidend Deinetwegen süßes Kind! Deinetwegen, Süße Macht, Ist mein Tagwerk ohne Segen Und ist schaflos meine Nacht. Stürme tosen Winterlich, Aber blühten auch schon Rosen, Was sind Rosen ohne dich?
Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Lied"
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Researcher for this page: John Versmoren6. Bei Dir  [sung text not yet checked]
Die Nächte stürmen, doch die Seele singt Du bist doch mein Ich habe dich erworben Und aller Jahre herbe Pein In diesem Herbst ist sie dahin gestorben Die Stürme brausen, doch die Sehnsucht schweigt An deine Brust Ist selig Ruhn und Bleiben Die Rosen wilder Jugendlust Sie mögen welk in diesen Stürmen treiben, Die Tage fliehen, doch die Treue bleibt Still steht die Zeit Wie auf sich selbst besonnen, Bei dir erlöst von allem Leid Ath´m ich die Ewigkeit und ihre Wonnen.
Authorship:
- by Julius Waldemar Grosse (1828 - 1902)
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]