Veit Das Jagen ist mein' größte Lust, Ziehs allem andern für! Man ist so frisch Rennt durchs Gebüsch, Und springt, als wie ein Thier!
Lieder und Gedichte aus dem Siegwart
by Daniel Gottlob Türk (1750 - 1813)
1.
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- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), no title, appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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2. An Klopstock
Siegwart Heisser Dank ström' aus in Thränen! Ström dem Mann, von Gott gesandt, zu! Hör, o Mann, des Jünglings Stammeln! Seine Seele stammelts. Fern, in fremdem Lande hast Du Feuer in mein Herz gegossen! Hohe, himmelsvolle Andacht Wallt zum Thron des Mittlers. Daß ich Ihn nun heisser liebe, Den, für uns, dahin Gegebnen; Daß ich ganz sein Heil, nun kenne, Dank' ich dir, Du Edler; Nie wird dieses Aug' auf Erden Sehnsuchtsvoll an Deinem hangen; Nie wirst Du die Röthe sehen, Die mein Antlitz färbet! Aber, wann des Mittlers Stimme Mich auch aus dem Grabe rufet, Dann wirst Du, Gesandter Gottes, Meinen Dank auch hören.
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3. Was ist Lieb? Ein Tag des Mayen
Therese Was ist Lieb? Ein Tag des Mayen, Der im goldnem Glanz erwacht; Hell auf froher Schäfer Reihen Vom entwölkten Himmel lacht. Flöten locken zu den Tänzen Der vergnügten Mädchen Schaar; Blumen sammeln sie zu Kränzen, Schmücken ihrer Schäfer Haar. Schnell verdüstert über ihnen Sich der schwülen Sonne Blick; Schrecken blickt aus ihren Mienen, Schüchtern eilen sie zurück. Regengüsse strömen nieder; Blum' und Wiesen sind verheert; Und der Frommen Freudenlieder Sind in Trauerton verkehrt. -- Schau! der Friedensboge stralet Ins erschrockne Thal herab; Schau! der Hoffnung Freude malet Sich auf allen Wangen ab. -- Gib, o Gott der frommen Liebe, Uns ein ruhiges Gemüth, Das durch Wolken, schwarz und trübe, Ins Gefild der Hofnung sic sieht!
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4. Denk, o Lieber! Deines armen Freundes!
v. Kronhelm Denk, o Lieber! Deines armen Freundes! Stark, und heiß, und treu, wie Geßners Schäfer, Hat sein Herz geliebt; Aber weine, Freund! Ich werde sterben! Denn ich liebte stark, und heiß, und treu! Und zerrissen ist das Band der Liebe! Ach die Zeiten sind dahin, Da ich glücklich war, wie Geßners Schäfer! Weine, Freund! und denke meiner!
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5. Auf Kronhelms Abschied
Siegwart Die bange Scheidestunde naht Mit allen ihren Qualen; Der Mond beleuchtet ihren Pfad Mit blassen Todestralen. Wo nehm' ich Muth, zu scheiden, her, Daß nicht das Herz mir breche? Schau du, o Gott, vom Himmel her, Und blick auf meine Schwäche! Leb wohl, du Theurer! Ach ich kann Dir keinen Segen geben. Geh! Leb als Christ, und duld' als Mann, Und blick ins beßre Leben! Vielleicht, daß dir nach langer Nacht Noch hier ein Morgen glänzet; Vielleicht, daß Liebe noch dir lacht, Und dich mit Freuden kränzet. Jetzt scheiden unter Seufzern wir, Und treuen Herzenszähren; Jetzt muß ich ohne Trost von dir, Allein, zurücke kehren. Doch kurze Zeit, so werd ich dich, Geliebter neu umfangen; O möchtest du getröstet mich Und froher dann empfangen!
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6. Das Mädel lob ich mir allein
Kirner Das Mädel lob ich mir allein Das Leib und Seele kann erfreun: Dem Tag und Nacht zu jeder Frist Der Pursche fein willkommen ist!
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7. Sieh, o Gott der Liebe!
Siegwart
Sieh, o Gott der Liebe!
Wie ein armes Herz, das du erschufest,
Aus der Tiefe seiner Leiden
Sich zu dir hinaufschwingt!
Heut, an deinem Altar,
Sah ich sie, in Andacht hingegossen,
Die du auch, wie mich erschufest;
Ach, um die mein Herz bebt!
Kühn erhubs zu dir sich.
Auf den Flügeln ihrer reinen Andacht
Schwebt' es, wagte, minder zitternd,
Diesen Wunsch: -- Erhör ihn, ... ! --
Leg in deine Wagschaal
Meine Tage, die noch kommen sollen!
Laß, wenn sie mich liebt, sie sinken!
Steigen, wenn sie nicht liebt!
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- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), no title, appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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8. An den Mond
Siegwart Heiliger, keuscher Mond! Sieh herab auf meine Leiden! Habe Mitleid, und erbarm dich meiner! Weinend und todtenbleich Seh ich dich, du Kind des Himmels, Ringe meine Händ', und schmacht in Jammer. Heiliger, keuscher Mond! Ach, ich lieb', ich lieb' ein Mädchen, Und sie weis [sic] es nicht, daß ich sie liebe! Heilig und keusch wie du, Brennt ihr meine ganze Seele; Alle Heilige und Engel wissens! Aber Sie weiß es nicht! -- Gott im Himmel, laß mich sterben, Wenn du nicht für mich den Engel schufest!
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- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), "An den Mond", appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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- ENG English (Sharon Krebs) , "To the moon", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Martin Miller, Siegwart. Eine Klostergeschichte, Faksimiledruck nach der Ausgabe von 1776, mit einem Nachwort von Alain Faure, Zweiter Band, Stuttgart: J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 1971, pages 618-619
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
9. Alles schläft! Nur silbern schallet
Alles schläft! Nur silbern schallet Marianens Stimme noch! Gott! von welcher Regung wallet Mein gepreßter Busen hoch! Zwischen Wonn' und bangem Schmerz Schwimmt mein liebekrankes Herz. Schwind, o Erd'! und laß mich fliegen Zu des Hochgelobten Thron; Mich mit ihr im Staube liegen, Seufzen mit in ihren Ton: Gott, du hörst es, was sie fleht; Acht' auch mit auf mein Gebet! Daß ich lang um sie mich quäle, Ist der Holden unbewust; Send', o Gott, der frommen Seele, Lieb' und Mitleid in die Brust! Wär' ihr nur mein Leid bekannt, Wär' auch meine Qual verbannt. -- Gott! ich seh den Himmel offen! Freud und Leben winken mir! Daß mein Herz darf wieder hoffen, Dank ich Mariane, Dir. Sing, und zaubr', o Sängerin, Ganz ins Paradies mich hin!
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10. An Gutfrieds Begräbnis Tage
Würd' ich doch, wie du, begraben! Sänk' ich auch in Todesnacht! Zärtlichkeit und Jammer haben Mich dem Grab' auch reif gemacht. Deine Leiden sind vorüber, Ausgeweinet hat dein Blick; Aber trauriger und trüber Wird mir jeder Augenblick. Stimmet keine Trauerlieder Auf des Freundes Hügel an! Segnet sein Geschick, ihr Brüder! Er betrat des Lebens Bahn. Wißt: Der schönste Tag des Lebens Ist der nächste an der Gruft. Ach, daß doch mein Wunsch vergebens Ihn, herbeyzueilen, ruft!
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- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), "An Gutfrieds Begräbnistage", appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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- ENG English (Sharon Krebs) , "On Gutfried's Burial Day", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Johann Martin Miller, Siegwart. Eine Klostergeschichte, Faksimiledruck nach der Ausgabe von 1776, mit einem Nachwort von Alain Faure, Zweiter Band, Stuttgart: J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 1971, page 649
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11. Der Blick der Liebe
War das nicht ein Blick der Liebe, Der aus ihrem Auge sprach? Sah es nicht bethränt und trübe Mir mit stiller Sehnsucht nach? Ja, bey Gott! Sie muß es wissen, Daß ich so verwundet bin; Muß, von Mitleid hingerissen, Auch für mich im Stillen glühn! -- O ihr Liebesengel, rühret Euch das Flehn des Leidenden, O so steigt herab, und führet Mich zu meiner Heiligen! Daß ich ihr zu Füßen sinke, Meine Leiden ihr gesteh, Und durch Einen ihrer Winke Mich zu euch erhoben seh!
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- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), "Der Blick der Liebe", appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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12. Mein, o mein ist er, der Engel Gottes!
Mein, o mein ist er, der Engel Gottes! Banges Herz, wie kannst dus fassen? Brich nur! Schmilz in Thränen hin! denn dein ist, Dein ist die Erwählte! O, ich sink in Staub vor Dir, Du Geber! Alle Thränen hast du weggetrocknet! Freuden hast Du mir erschaffen. Ewig, wie mein Herz liebt! Rein und heilig ist die Auserwählte! Mach, o Gott, mein Herz, wie sie, so heilig! Daß ich werth sey dieses Kleinods, Das vor allen schimmert! O, Du Heilige! Sieh an dieß Streben, Das, Dir gleich zu werden, hoch mein Herz hebt! Sieh es an! Und wenn ich strauchle, Heb mich durch Dein Lächeln! Keine Kron' hätt ich für Dich genommen! Tausend Kronen legt' ich Dir zu Füßen! Engel, sieh, ich wein' vor Freuden, Das Du ewig mein bist!
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13. Nach Kronhelms zweiten Abschied
Gränzt die Freude denn hienieden Immer nur an Traurigkeit? Ist uns denn kein Glück beschieden, Das sich ohne Thränen freut? Kronhelm, ach, und du Erwählte, Schmerz und Wonne schafft ihr mir! Kaum daß Liebe nicht mehr quälte, Quälet Freundschaft mich dafür. Kaum daß Sie dem wunden Herzen Endlich Linderung ertheilt, Wird mit neuen bangen Schmerzen Die zerrißne Brust zertheilt. An die Eine Seite sinket Das erflehte Mädchen hin; Ach, und von der andern winket Unerforschte Schickung Ihn! Wandl', o Freund! nach tausend Thränen, Dem erweinten Mädchen zu! Erndte, nach so langem Sehnen, Der erweichten Liebe Ruh! Und Du, Mariane, eile, Segenlächelnd, an mein Herz, Und umarme mich, und heile Der verlaßnen Freundschaft Schmerz!
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- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), "Nach Kronhelms zweyten Abschied", appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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14. Verflucht seyst du, betrügerische Liebe!
Verflucht seyst du, betrügerische Liebe! Von dir allein stammt unser Elend her!
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15. Im dunkeln Thale stand ich und jammerte;
Im dunkeln Thale stand ich und jammerte; Der Seele bange Leiden umwölken mich; Verkannter Liebe Schmerzen hiengen Fürchterlich über mein mattes Haupt her! Da brach ein Glanz aus Wolken, da schimmerte Vor mir der Hügel; siehe, da standest du, O Hoffnung, hell im Sonnenstrale, Winktest mir armen Verlaßnen freundlich. Hinauf! Hinauf! Da wand ich durch Dornen mich; Des Bluts nicht achtend; lachte die Schlangen an, Die wüthig zischten; sah den Glanz nur Und den eröffneten Arm der Hoffnung! -- O Göttin, Göttin! Sage, was wandelt dort? Es kommt; es kommt! Es lächelt, o Göttin, mir! Ists Mariane? Mariane? Birg mich, o Göttin! Es kommt! Es lacht mir! -- In meinen Arm? Ich sinke vor Seligkeit! Am Herzen mir? O Heilige, steht mir bey! -- Mein bist Du? -- Gott, und Engel Gottes, Helft mir die lastende Freude tragen! Wo bin ich, Engel? -- Wieder ins Thal gestürzt? Umhüllt von neuer, dämmernder Traurigkeit? Der Hügel wieder trüb in Wolken? -- Engel, und Menschen! Wo bin ich? Wo bin ich?
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16. Auf Kronhelms und Theresens Vermählung
Keimen sah ich Eure Liebe, Wie den Weidenzweig am Quell; Oft war Euch der Himmel trübe, Oft schien Euch die Sonne hell. Stürme beugten oft Euch nieder, Drohten Untergang und Tod, Aber Ihr erhobt Euch wieder Im erhellten Abendroth. -- Ach wie gern, Ihr Lieben, freute Meine Seele sich mit Euch! Wenn nicht ein Geschick mir dräute, Eurem, nun verfloßnen, gleich. Drohende Gewitter drängen Sich in schwarzer Nacht daher; Dunkle Wetterwolken hängen Ueber meine Scheitel her. Mit der ängstlichbangen Zähre Steigt ein Seufzer aus der Nacht: Daß der Tag auf ewig währe, Der Euch jetzt so heiter lacht! -- Blickt aus Eurem Sonnenscheine Mir den hellen Trost herbey: Daß mein Aug nicht ewig weine, Daß mich Lieb' auch einst erfreu!
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- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), "Auf die Vermählung meiner theuren Schwester und meines theuren Kronhelms", appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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17. An den Mond
Meine Seele lebt nicht hier! Sie ist hin gewandelt zu der Trauten, Die nun ewig mein ist! Sag, o Hauch des Abends mir, (Du umwehtest sie mit deinen Schwingen) Wo sie jetzo wandelt? Stark liebt ihre Seel', und treu! Weint ihr Aug jetzt, daß ihr Lieber fern ist? Sag mirs, Hauch des Abends! Sieh, da tritt der Mond hervor; Bleich ist sein Gesicht, und traurig ist er Wie getrennte Liebe. Warlichsic, Mond, sie blickt dich an! Denkt der Stunden heiliger Umarmung, Und du weinst vor Mitleid! Hell dich auf, und lach ihr zu! Denn ich eil ihr, mit der Sonn', entgegen; Lach, o Mond, ihr Trost zu!
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18. Es war einmal ein Gärtner
Es war einmal ein Gärtner, Der sang ein traurigs Lied. Er that in seinem Garten Der Blumen fleißig warten, Und all sein Fleiß gerieth. Und all sein Fleiß gerieth. Er sang in trübem Muthe Viel liebe Tage lang. Von Thränen, die ihm flossen, Ward manche Pflanz begossen. Also der Gärtner sang! Also der Gärtner sang! "Das Leben ist mir traurig, Und gibt mir keine Freud! Hier schmacht' ich wie die Nelken, Die in der Sonne welken, In bangem Herzeleid," In bangem Herzeleid. "Ey du, mein Gärtnermädchen, Soll ich dich nimmer sehn? Du musst in dunkeln Mauren Den schönen May vertrauren? musst ohne mich vergehn, Ach, ohne mich vergehn?" "Es freut mich keine Blume, Weil du die schönste bist. Ach, dürft ich deiner warten, Ich liesse meinen Garten, Sogleich zu dieser Frist, Sogleich zu dieser Frist!" "Seh' ich die Blumen sterben, Wünsch ich den Tod auch mir. Sie sterben ohne Regen, So sterb' ich deinetwegen. Ach wär' ich doch bey dir! Ach wär' ich doch bey dir!" "Du liebes Gärtnermädchen: Mein Leben welket ab. Darf ich nicht bald dich küssen, Und in den Arm dich schliessen, So grab' ich mir ein Grab. So grab' ich mir ein Grab."
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- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), no title, written 1775, appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission