Und wenn die Primel schneeweiß blickt Am Bach, am Bach aus dem Wiesengrund, Und wenn am Baum die Kirschblüth nickt Und die Vöglein pfeifen im Wald allstund: Da flickt der Fischer das Netz in Ruh, Denn der See liegt heiter im Sonnenglanz; Da sucht das Mädel die rothen Schuh, Und schnürt das Mieder sich eng zum Tanz, Und denket still, Ob der Liebste, der Liebste nicht kommen will. Es klingt die Fiedel, es brummt der Baß, Der Dorfschulz sitzet im Schank beim Wein, Die Tänzer drehn sich ohn' Unterlaß An der Lind', an der Lind' im Abendschein. Und geht's nach Haus' um Mitternacht, Glühwürmchen trägt das Laternchen vor, Da küsset der Bube sein Dirnel sacht, Und sagt ihr leis' ein Wörtchen ins Ohr, Und sie denken beid': O du selige fröhliche Maienzeit.
Drei Gedichte nach Emanuel Geibel für mehrstimmigen Chor und Klavier
Song Cycle by Robert Schumann (1810 - 1856)
1. Ländliches Lied
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Frühling", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen, in Ländliche Lieder, no. 1
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Landelijk lied", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Printemps", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Canção campestre", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Lied
In meinem Garten die Nelken mit ihrem Purpurstern müssen nun alle verwelken, denn du bist fern. Auf meinem Herde die Flammen die ich bewacht so gern, sanken in Asche zusammen, denn du bist fern. Die Welt ist mir verdorben, mich grüßt nicht Blume nicht Stern, mein Herz ist lange gestorben, denn du bist fern.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 2. Zweites Buch, in Berlin, in Mädchenlieder, no. 1
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Linda Godry) , "The carnations in my garden", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , "Im' ghairdinse", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Canção", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Note for stanza 1, line 4: in Stuckenschmidt's setting, "du, ach du" returns to the original "du" in the repetition.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler3. Zigeunerleben
Im Schatten des Waldes, im Buchengezweig, Da regt's sich und raschelt und flüstert zugleich. Es flackern die Flammen, es gaukelt der Schein Um bunte Gestalten, um Laub und Gestein. Das ist der Zigeuner bewegliche Schaar, Mit blitzendem Aug' und mit wallendem Haar, Gesäugt an des Niles geheiligter Flut, Gebräunt von Hispaniens südlicher Glut. Um's lodernde Feuer in schwellendem Grün, Da lagern die Männer verwildert und kühn, Da kauern die Weiber und rüsten das Mahl, Und füllen geschäftig den alten Pokal. Und Sagen und Lieder ertönen im Rund, Wie Spaniens Gärten so blühend und bunt, Und magische Sprüche für Not und Gefahr Verkündet die Alte der horchenden Schaar. Schwarzäugige Mädchen beginnen den Tanz. Da sprühen die Fackeln im rötlichen Glanz. Es lockt die Guitarre, die Zimbel klingt. Wie wild und wilder der Reigen sich schlingt. Dann ruhn sie ermüdet von nächtlichen Reihn. Es rauschen die Buchen in Schlummer sie ein. Und die aus der glücklichen Heimat verbannt, sie schauen im Traume das glückliche Land. Doch wie nun im Osten der Morgen erwacht, Verlöschen die schönen Gebilde der Nacht, Es scharret das Maultier bei Tagesbeginn, Fort ziehn die Gestalten. -- Wer sagt dir, wohin?
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Zigeunerleben", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Lidy van Noordenburg) , "In het duistere woud", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zigeunerleven", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Martin Stock) , "In the shady forest, between the beech-trees", copyright © 2002, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La vie des tsiganes", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- PER Persian (Farsi) (Marjan Rezaie) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Vida de cigano", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Note for stanza 5, line 3, word 6: "Zimbel" is sometimes spelled "Cymbel"
Research team for this page: Virginia Knight , Johann Winkler