Es wächst ein Kraut im Kühlen, Wo Vollmondstrahl geruht Und wer es trägt, muß fühlen, Wie Lieb' im Herzen thut. Wüßt' ich den Platz, den rechten, Vom Kraut im grünen Wald, Wollt' ich's ins Sträußlein flechten, Einem stolzen Knaben bald. Und käm' er dann zur Linde Im Dorfe, wollt' ich sehn, Wie's mit dem Angebinde Dem Knaben würd' ergehn. Ein Blättchen, abgerissen, Trüg' ich wohl auf der Brust, Möcht' selber gerne wissen, Ob's Leid bringt oder Lust. Schwarzspecht, mit deinen Gaben Schaff' mir das Kraut heran Und zeig' mir auch den Knaben, Dem ich es schenken kann.
Lieder der Waldtraut aus Wolff's „Der wilde Jäger“ für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Felix Cohn (1853 - 1919)
1. Es wächst ein Kraut im Kühlen  [sung text not yet checked]
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, from the longer poem Frühling, first published 1877
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2. Blau Blümlein spiegelten sich im Bach  [sung text not yet checked]
Blaublümlein spiegelten sich im Bach Und riefen den eilenden Wellen nach: Vergißmeinnicht! Die lachten: Wir müssen zum Meere hin, Und aus den Augen ist aus dem Sinn, Vergißmeinnicht! Blauäuglein hatte ein Mägdelein, Die strahlten dem Knaben ins Herz hinein: Vergißmeinnicht! Der Knabe zog in die Welt hinaus, Da blühte und welkte manch Blumenstrauß. Vergißmeinnicht! Und als er allein auf unendlicher See, Da grüßten ihn Sterne, da faßt' ihn ein Weh, Vergißmeinnicht! Aus rauschenden Wogen sangen herauf Die Tropfen im Meere aus Bächleins Lauf: Vergißmeinnicht!
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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3. Es wartet ein bleiches Jungfräulein  [sung text not yet checked]
Es wartet ein bleiches Jungfräulein Den Tag und die dunkle Nacht allein Auf ihren Herzliebsten am Wege, Wegewart! Wegewart! Sie spricht: Und wenn ich hier Wurzeln schlag Und warten soll bis zum jüngsten Tag, Ich warte auf ihn am Wege, Wegewart! Wegewart! Vergessen hat sie der wilde Knab', Und wo sie gewartet, da fand sie ihr Grab, Ein Blümelein sprießet am Wege, Wegewart! Wegewart! Der Sommer kommt und der Sommer geht, Der Herbstwind über die Haide [weht]1, Das Blümlein wartet am Wege, Wegewart! Wegewart!
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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Confirmed with Der Wilde Jäger. Eine Waidmannsmär von Julius Wolff, Berlin: G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, 1879, pages 65-66.
1 Reinecke : "geht" (typo?Research team for this page: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Neunerlei Blumen winde zum Kranz  [sung text not yet checked]
Neunerlei Blumen winde zum Kranz, Knüpfe den Anfang ans Ende, Sinn und Bedeutung im blühenden Glanz Wirket zur Sonnenwende. Aber zum kleinen, [zierlichen]1 Strauß Brauchst du nicht lange zu wählen, Nimm, was du findest, und scheide nicht aus, Laß nur den Liebsten sie zählen. Rispen und Ähren, du zitterig Gras, Ihr sollt sie all' überragen, [Ehrenpreis, vom]2 Thaue noch naß, Wirst dich mit Nelke vertragen. Primel und Heide und Weidenröslein, Rührmichnichtan und Gamander, Erdbeer', du rothe, mitten hinein, Seht doch! ihr paßt zu einander. Spinnlein, bleib' sitzen, du bringest ja Glück! Aber du, Raupe, entweiche! Hinter des Labkrauts Sterne zurück, Röthliche Blätter der Eiche! Unten ums Wintergrün, dunkel und kraus, Will ich das Bändchen nun legen, Blumen vom Walde, wildwüchsiger Strauß, Duftet dem Liebsten entgegen!
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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Confirmed with Julius Wolff, Der wilde Jäger. Eine Waidmannsmär, Neunte unveränderte Auflage, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1880, pages 64-65.
1 Frank: "zum zierlichen"2 Frank: "Du Ehrenpreis, von"
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
5. Im Grase thaut's  [sung text not yet checked]
Im Grase thaut's, die Blumen träumen Von ihrem bunten Honigdieb, Und oben flüstert's in den Bäumen: Schläfst du? schläfst du, mein trautes Lieb? Der Mond scheint durch den grünen Wald. Ein Aestlein wankt mit leisem Wiegen, In dunkler Blätterheimlichkeit Regt sich, ein Kosen, Schweben, Schmiegen: Dir treu, dir treu in Ewigkeit! Der Mond scheint durch den grünen Wald. Nun wird es still in Luft und Zweigen, Ein wonnig Athmen hebt die Brust, Dich küßt die Nacht mit süßem Schweigen, Ruh' aus, ruh' aus von Lieb' und Lust, Der Mond scheint durch den grünen Wald.
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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6. Ich ging im Wald durch Kraut und Gras  [sung text not yet checked]
Ich ging im Wald Durch [Kraut]1 und Gras Und dachte dies Und dachte das, Da hört' ich es kommen und gehn, -- Husch! husch! Hinter'm Busch, Da hat mich ein Jäger gesehn. Hab' mich geduckt, Durch's Laub gespäht Und wollte fort, Da war's zu spät, Sein Hündlein kam spürend getrappt, Husch! husch! Hinter'm Busch, Da hat mich [ein]2 Jäger ertappt. [Er frug, warum Ich mich versteckt, Ob er mir Furcht Und Angst erweckt]3, Ich sagte: O, dass ich nicht wüsst'! Husch! husch! Hinter'm Busch -- [Husch! hat]4 mich [ein]2 Jäger geküsst.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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1 Oehme: "Laub"; further changes may exist not shown above.
2 Wieninger: "der"
3 Greger: "Er fragte, ob / Er mich erschreckt, / Ob er mir Angst / Und Furcht erweckt."
4 Greger: "Da hat"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler