Die heil'gen drei Kön'ge aus Morgenland, Sie frugen in jedem Städtchen: Wo geht der Weg nach Bethlehem, Ihr lieben Buben und Mädchen? Die Jungen und Alten, sie [wußten es]1 nicht, Die Könige zogen weiter; Sie folgten einem goldenen Stern, Der leuchtete lieblich und heiter. Der Stern blieb stehn über Joseph's Haus, Da sind sie [hineingegangen]2; Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie, Die heil'gen drei Könige sangen.
Heinelieder
Song Cycle by Roland Moser (b. 1943)
1. Die heil'gen drei Könige  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 37
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sarah Hoffman) , "The three holy kings from the eastern land", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les trois rois mages de l'Orient", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Buch der Lieder von Heinrich Heine, Berlin, A. Warschauers Verlag, 1827, page 102. Note: it is number 39 in this edition, but 37 in later editions.
1 Strauss: "wußten's"2 Lange-Müller: "hinein gegangen"
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2. Mein Kind, wir waren Kinder  [sung text not yet checked]
Mein Kind, wir waren Kinder, Zwei Kinder, klein und froh; Wir krochen ins Hühnerhäuschen, Versteckten uns unter das Stroh. Wir krähten wie die Hähne, Und kamen Leute vorbei - "Kikereküh!" sie glaubten, Es wäre Hahnengeschrei. Die Kisten auf unserem Hofe, Die tapezierten wir aus, Und wohnten drin beisammen, Und machten ein vornehmes Haus. Des Nachbars alte Katze Kam öfters zum Besuch; Wir machten ihr Bückling' und Knickse Und Komplimente genug. Wir haben nach ihrem Befinden Besorglich und freundlich gefragt; Wir haben seitdem dasselbe Mancher alten Katze gesagt. Wir saßen auch oft und sprachen Vernünftig, wie alte Leut', Und klagten, wie alles besser Gewesen zu unserer Zeit; Wie Lieb' und Treu' und Glauben Verschwunden aus der Welt, Und wie so teuer der Kaffee, Und wie so rar das Geld! --- Vorbei sind die Kinderspiele, Und alles rollt vorbei - Das Geld und die Welt und die Zeiten, Und Glauben und Lieb' und Treu'.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 38
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- ENG English (Elizabeth Barrett Browning) , no title, appears in Last Poems, in Paraphrases on Heine, no. 3
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mon enfant, nous étions enfants", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
5. Wie Merlin, der eitle Weise  [sung text not yet checked]
Wie Merlin, der eitle Weise, Bin ich armer Nekromant Nun am Ende festgebannt In die eignen Zauberkreise. Festgebannt zu ihren Füßen Lieg ich nun, und immerdar Schau ich in ihr Augenpaar; Und die Stunden, sie verfließen. Stunden, Tage, ganze Wochen, Sie verfließen wie ein Traum, Was ich rede, weiß ich kaum, Weiß auch nicht, was sie gesprochen. Manchmal ist mir, als berühren Ihre Lippen meinen Mund - Bis in meiner Seele Grund Kann ich dann die Flammen spüren.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Verschiedene, in Katharina, no. 3
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
6. Die schlesischen Weber  [sung text not yet checked]
Im düstern Auge keine Träne, Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne: Deutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten In Winterskälte und Hungersnöten; Wir haben vergebens gehofft und geharrt, Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem König, dem König der Reichen, Den unser Elend nicht konnte erweichen, Der den letzten Groschen von uns erpreßt Und uns wie Hunde erschießen läßt - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem falschen Vaterlande, Wo nur gedeihen Schmach und Schande, Wo jede Blume früh geknickt, Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt - Wir weben, wir weben! Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht, Wir weben emsig Tag und Nacht - Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch, Wir weben, wir weben!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die schlesischen Weber", appears in Nachgelesene Gedichte 1828-1844 , no. 41
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Weltlauf  [sung text not yet checked]
Hat man viel, so wird man bald Noch viel mehr dazu bekommen. Wer nur wenig hat, dem wird Auch das Wenige genommen. Wenn du aber gar nichts hast, Ach, so lasse dich begraben -- Denn ein Recht zum Leben, Lump, Haben nur, die etwas haben.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Weltlauf", appears in Romanzero, in 2. Zweites Buch, in Lazarus, no. 1
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- CZE Czech (Čeština) (Otokar Fischer) , "Běh světa"
- ENG English [singable] (Peter Palmer) , "Way of the world", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
8. Vermittlung  [sung text not yet checked]
Du bist begeistert, du hast Mut - Auch das ist gut! Doch kann man mit Begeistrungsschätzen Nicht die Besonnenheit ersetzen. Der Feind, ich weiß es, kämpfet nicht Für Recht und Licht - Doch hat er Flinten und nicht minder Kanonen, viele Hundertpfünder. Nimm ruhig dein Gewehr zur Hand - Den Hahn gespannt - Und ziele gut - wenn Leute fallen, Mag auch dein Herz vor Freude knallen.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Vermittlung", appears in Nachgelesene Gedichte 1828-1844 , no. 22
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Mittelalterliche Roheit  [sung text not yet checked]
Mittelalterliche Roheit Weicht dem Aufschwung schöner Künste: Instrument moderner Bildung Ist vorzüglich das Klavier. Auch die Eisenbahnen wirken Heilsam aufs Familienleben, Sintemal sie uns erleichtern Die Entfernung von der Sippschaft. Wie bedaur ich, daß die Darre Meines Rückgratmarks mich hindert, Lange Zeit noch zu verweilen In dergleichen Fortschrittswelt!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1845-1856, no. 46
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- ENG English (Kate Freiligrath Kroeker) , "Mittelalterliche Roheit", appears in Poems Selected from Heinrich Heine, ed. by Kate Freiligrath Kroeker, London: Walter Scott, Limited, page 270, first published 1887
12. Es sitzen am Kreuzweg drei Frauen  [sung text not yet checked]
Es sitzen am Kreuzweg drei Frauen, Sie grinsen und spinnen, Sie seufzen und sinnen; Sie sind gar häßlich anzuschauen. Die erste trägt den Rocken, Sie dreht die Fäden, Befeuchtet jeden; Deshalb ist die Hängelippe so trocken. Die zweite läßt tanzen die Spindel; Das wirbelt im Kreise, In drolliger Weise; Die Augen der Alten sind rot wie Zindel. Es hält die dritte Parze In Händen die Schere, Sie summt Miserere; Die Nase ist spitz, drauf sitzt eine Warze. O spute dich und zerschneide Den Faden, den bösen, Und laß mich genesen Von diesem schrecklichen Lebensleide!
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Gedichte 1853 und 1854, in 8. Zum Lazarus, no. 10
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