Herz, was willst du weiter?
Ist die Luft nicht heiter,
Und der Himmel blau,
Frühlingsgrün die Au?
Deine Pulse schlagen
Stürmisch nicht und jagen,
Wie die Flut im Bach,
Eitlem Schimmer nach.
Aber jung geblieben
Ist dein altes Lieben,
Und der Himmelschwung
Der Begeisterung.
Laß uns frölich bleiben,
Wie die Wellen treiben
...
In des Meeres Grab.
Herz, was willst du weiter,
Da der Himmel heiter,
Wie in dieser Flut,
Dir im Herzen ruht!
12 Gedichte von Fr. Rückert für eine Singstimme mit Pianofortebegleitung und obliggato Violoncell (auch mit Pianofortebegleitung allein)
Song Cycle by Leopold Lenz (1803 - 1862)
1. Herz, was willst du weiter?
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Herz, was willst du weiter", appears in Lyrische Gedichte, in 4. Haus und Jahr, in 4. Vierte Reihe. Lenz, in Mailieder, no. 116
Go to the general single-text view
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull2. Der Liebsten Herz ist aufgewacht
Der Liebsten Herz ist aufgewacht
Aus einer Nacht voll Sorgen;
Ich hab' ihm einen Gruß gebracht,
Zu neuem Freudenmorgen.
...
Der Liebsten Herz ist aufgewacht
Als wie aus tiefem Traume,
Es sieht erstaunt die Frühlingspracht
Um sich im Weltenraume.
Der Liebsten Herz ist aufgewacht
Zu einem neuen Leben;
Ein Himmel hat es angelacht,
Darein es will verschweben.
Der Liebsten Herz ist aufgewacht
Als wie die Ros' am Strauche;
Die Liebe hat es angefacht
Mit einem frischen Hauche.
Der Liebsten Herz ist aufgewacht,
Es ringt und springt in Freuden,
Und will nun seine reiche Macht
Der Lust an mich vergeuden.
Der Liebsten Herz ist aufgewacht,
Ich hab' es aufgewecket,
Und wache, daß es keine Nacht
Des Grames wieder decket.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 37
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "My beloved's heart has awakened", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
3. Weil ich nicht anders kann
Weil ich nicht anders kann als nur dich lieben, So will ich dich denn lieben soviel ich kann. Zu hassen dich hatt' ich mir vorgeschrieben, Mit Hasse sah das Herz die Vorschrift an. Dich zu vergessen hatt' ich mich getrieben; Vergessen war es, eh' ich mich besann. Da so der Hass ward von sich selbst zerrieben, So das Vergessen in sich selbst zerrann; So will ich denn, soviel ich kann, dich lieben, Weil ich nicht anders als dich lieben kann.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 2. Amaryllis - Agnes, in 72. Zugaben, no. 34
See other settings of this text.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Johann Winkler4. Zünde nun die Opferflamme  [sung text not yet checked]
Zünde nur die Opferflamme Immer höher, heller an; Was an mir von Erden stamme, Daß ich's ganz dir opfern kann! Du ein Blitz aus Himmelslichte, Glanz von reinerer Natur, Strahl von Gottes Angesichte, Und ich bin von Staube nur. O wie kniet in tiefer Kleinheit Meine Liebe neben dir, Wie in hoher Engelsreinheit Schwebst du lächelnd über mir. Hebe mich auf deine Flügel, Löse meinen dumpfen Traum, Nimm mir ab die schweren Zügel, Die mich niederziehn zum Raum. Hauche doch die Sinnumdüstrung Mir vom Seelenspiegel fort, Brich mir doch die Wahnumflüstrung, Brich sie durch dein klares Wort. Ird'sches Feuer in den Adern, In den Blicken trübe Glut, In der Brust verworrnes Hadern - Mache, daß der Aufruhr ruht! Mache, daß mein Ich mir schwinde, Das mich mit mir selbst entzweit, Daß ich Gott und dich empfinde, Und die Welt in Einigkeit.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 12
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. So wahr die Sonne scheinet  [sung text not yet checked]
So wahr die Sonne scheinet, [So wahr die Wolke weinet, So wahr die Flamme sprüht]1, So wahr der Frühling blüht; So wahr hab' ich empfunden, Wie ich dich halt' umwunden: Du liebst mich, wie ich dich, Dich lieb' ich, wie du mich. Die Sonne mag verscheinen, Die Wolke nicht mehr weinen, Die Flamme mag versprühn, Der Frühling nicht mehr blühn! Wir wollen uns umwinden Und immer so empfinden; Du liebst mich, wie ich dich, Dich lieb' ich, wie du mich.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 13
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zowaar de zon kan schijnen", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "As truly as the sun shines", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Aussi vrai que luit le soleil", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Come è vero che splende il sole", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Ana Vargas) , "Tão certo como brilha o sol", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Tão verdade como o sol a brilhar", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Schumann (op. 101): "So wahr die Flamme sprüht,/ So wahr die Wolke weinet"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Nun sollt ihr mich nicht unterkriegen  [sung text not yet checked]
Nun sollt ihr mich nicht unterkriegen, Ich schweb' empor. Ich hätt' euch können unterliegen Noch kurz zuvor, Als trübe gleich dem Himmelsbogen Von winterlichem Wolkenflor War mein Gemüth umzogen. Nun aber ist der Himmel heiter, Und ich ihm gleich; Ich fühle mich des Lichtes Streiter Im Frühlingsreich. Weg! Sorgen, Zweifel, Furcht und Zagen, Ich bin so stark, mit einem Streich Danieder euch zu schlagen. Und wollen mich die Menschlein härmen, So thun sie's nur! Ich flucht' aus Gassenfliegenschwärmen Zu meiner Flur; Da kann ich, was mich kränkt, verschmerzen An meiner Mutter, der Natur, Nicht mehr gefrornem Herzen.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Neuer Muth"
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Ich war betrübt
— This text is not currently
in the database but will be added
as soon as we obtain it. —
8. O mein Stern  [sung text not yet checked]
O mein Stern! Nah und fern War mir mancher holde Strahl erschienen; Doch ich fand Unbestand, Und die Treu' allein in deinen Mienen. O mein Stern, Den ich gern Lass' in meines Herzens Tiefe schauen! Dir allein Meine Pein, Dir allein will ich mein Weh vertrauen. O mein Stern! Zu dem Herrn Fleh' ich, der mir diesen Strahl beschieden, Daß er mich Sanft durch dich Führ' aus meinem Kampf zu deinem Frieden. O mein Stern, Der vom Herrn Mir an des Gemüthes Himmelsbogen Ward gesetzt, Ungenetzt Von dem Gischte sturmbewegter Wogen! O mein Stern Der sich gern Her zum Aufruhr meiner Seele neiget, Eine Bahn Diesem Kahn Durch die Nacht und durch die Klippen zeiget! O mein Stern, Soll ich fern Deinem sänftigenden Strahlen schreiten? Doch verspricht Mir dein Licht, Mich auf allen Pfaden zu begleiten.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 1. Erster Strauß. Erwacht, no. 18
See other settings of this text.
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]9. Mächtiger, der du die Wipfeln  [sung text not yet checked]
Mächtiger, der [du die Wipfel dir]1 beugst, [Brausend]2 von Krone zu Krone entsteigst, Wandle du Stürmender, wandle nur fort, Reiß' mir den stürmenden Busen mit fort. Wie das Gewölke, das donnernd entfliegt, Dir auf der brausenden Schwinge sich wiegt, Führe den Geist aus dem [irdischen]3 Haus In die Unendlichkeit stürmend hinaus! [Trage]4 mich hin, wo die [bebende]5 Welt, Rings in Verwüstung und Trümmer [zerschellt]6, [Über den Trümmern mit grausender Lust]7 [Fühl' ich den Gott in der pochenden Brust.]8
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "An den Sturmwind", written 1807-1810, appears in Jugendlieder
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Gedichte von Friedrich Rückert. Dritter Band. Erlangen. Verlag von Carl Heyder. 1837, pages 18-19.
1 Cornelius: "brausend die Wipfel du"2 Cornelius: "Sausend"
3 Cornelius: "endlichen"
4 Cornelius, Loewe: "Führe"
5 Cornelius: "wankende"
6 Cornelius: "zerfällt"
7 Cornelius: "Über den Trümmern mit schauriger Lust"; Loewe: "Beugst du mich tief auch zu Schwachheit und Not:"
8 Loewe: "Heb' mich empor, du allmächtiger Gott!"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
10. Ich wollte dass du so hässlich  [sung text not yet checked]
Ich wollte, daß du so häßlich würd'st, Daß ich käme zu Sinnen, Könnte dem Knoten, den du geschürzt, Entrinnen, Und könnte ohne Neid es sehn, Wenn die anderen zu dir gehn. Ich wollte, daß du so häßlich würd'st, Daß alle es würden innen, Daß alle stutzten, und wichen bestürzt Von hinnen, Und ich könnte mit Lust es sehn, Wie du müßtest verlassen stehn. Ich wollte, daß du so häßlich würd'st, Daß du kämest von Sinnen, Und kämest auf mich zugestürzt Mit Minnen, Und würdest, wenn ich erhörte dein Flehn, So schön dann wieder, als wär nichts geschehn.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Böser Wunsch aus Liebe", appears in Jugendlieder
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]11. Du bist die Ruh  [sung text not yet checked]
Du bist die Ruh, Der Friede mild, Die Sehnsucht du, Und was sie stillt. Ich weihe dir [Voll]1 Lust und Schmerz Zur Wohnung [hier]2 Mein Aug' und Herz. Kehr' [ein bei mir]3, Und schließe du Still hinter dir Die [Pforten]4 zu. Treib andern Schmerz Aus dieser Brust. Voll sey dies Herz [Von]5 deiner Lust. Dies Augenzelt Von deinem Glanz Allein erhellt, O füll' es ganz.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Kehr' ein bei mir!", appears in Östliche Rosen, in 1. Erste Lese, first published 1822
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Jij bent de rust", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Geart van der Meer) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lynn Thompson) , "You are peace, the mild peace", copyright © 1997, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Thou art repose", first published 193-?
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "You are my rest", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "You are my rest", written 2010, copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Tu es le repos", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRI Frisian (Geart van der Meer) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Max Mader) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Tu sei la pace", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Alexandre Trovon) , "Tu és o repouso", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Lourdes Leon) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Oestliche Rosen von Friedrich Rückert. Drei Lesen. Leipzig: F. A. Brockhaus. 1822, pages 125-126; and with Gesammelte Gedichte von Friedrich Rückert. Vierter Band. Erlangen, Verlag von Carl Heyder. 1837, pages 107-108.
Note: The poem was first published 1822 in Rückert's Oestliche Rosen where all the poems have no titles. In subsequent editions (Erlangen, 1837: Gesammelte Gedichte, Frankfurt a. M., 1868: Gesammelte Poetische Werke) this poem got the title Kehr' ein bei mir!
1 Karg-Elert: "In"2 Hohfeld: "dir" (typo?)
3 Curschmann: "bei mir ein"
4 Rufinatscha: "Pforte"
5 Curschmann: "Voll"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Peter Rastl [Guest Editor] , Johann Winkler
12. Ich bin die Blum' im Garten  [sung text not yet checked]
Ich bin die Blum' im Garten, Und muß in Stille warten, Wann und in welcher Weise Du trittst in meine Kreise. Kommst du, ein Strahl der Sonne, So werd' ich deiner Wonne Den Busen still entfalten Und deinen Blick behalten. Kommst du als Tau und Regen, So werd' ich deinen Segen In Liebesschalen fassen, Ihn nicht versiegen lassen. Und fährtest du gelinde Hin über mich im Winde, So werd' ich dir mich neigen, Sprechend: Ich bin dein eigen. Ich bin die Blum' im Garten, Und muß in Stille warten, Wann und in welcher Weise Du trittst in meine Kreise.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Die Blume der Ergebung"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De bloem der overgave", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "The flower of submission", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Ted Perry