Muttersprache, Mutterlaut, Wie so wonnesam, so traut! Erstes Wort, das mir erschallet, Süßes, erstes Liebeswort, Erster Ton, den ich gelallet, Klingest ewig in mir fort. Ach, wie trüb ist meinem Sinn, Wann ich in der Fremde bin, Wann ich fremde Zungen üben, Fremde Worte brauchen muß, Die ich nimmermehr kann lieben, Die nicht klingen als ein Gruß! Sprache, schön und wunderbar, Ach, wie klingest du so klar! Will noch tiefer mich vertiefen In den Reichtum, in die Pracht, Ist mir's doch, als ob mich riefen Väter aus des Grabes Nacht. Klinge, klinge fort und fort, Heldensprache, Liebeswort, Steig empor aus tiefen Grüften, Längst verschollnes altes Lied, Leb' aufs neu in heil'gen Schriften, Daß dir jedes Herz erglüht. Überall weht Gottes Hauch, Heilig ist wohl mancher Brauch; Aber soll ich beten, danken, Geb' ich meine Liebe kund, Meine seligsten Gedanken, Sprech' ich wie der Mutter Mund!
[Zwölf] Lieder für S., A., T. und B.
by Carl Gottlieb Hering (1766 - 1853)
1. Muttersprache  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by (Gottlob Ferdinand) Max(imilian) Gottfried von Schenkendorf (1783 - 1817), "Muttersprache", written 1814
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Abendlied
Wie einsam wird und still die Flur . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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3. Der Tannenbaum  [sung text not yet checked]
O Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie [treu]1 sind deine Blätter! Du grünst nicht nur zur Sommerzeit, Nein auch im Winter, wenn es schneit. O Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie treu sind deine Blätter! O Mägdelein, o Mägdelein, Wie falsch ist dein Gemüte! Du schwurst mir Treu in meinem Glück, Nun arm ich bin, gehst du zurück. O Mägdelein, o Mägdelein, Wie falsch ist dein Gemüte! Die Nachtigall Nahmst du dir zum Exempel. Sie bleibt so lang der Sommer lacht, Im Herbst sie sich von dannen macht. Die Nachtigall, die Nachtigall, Nahmst du dir zum Exempel. Der Bach im Thal Ist deiner Falschheit Spiegel. Er strömt allein, wenn Regen fließt, Bei Dürr er bald den Quell verschließt. Der Bach im Thal, der Bach im Thal Ist deiner Falschheit Spiegel.
Authorship:
- by Joachim August Zarnack (1777 - 1827), "O Tannenbaum" [an adaptation]
Based on:
- a text in German (Deutsch) from Volkslieder (Folksongs) , Silesian [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
1 Dessauer: "grün"; further changes may exist not shown above.
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4. In die Veilchen gehn  [sung text not yet checked]
Kommt hinaus, laßt uns gehn, Die Veilchen zu sehn! Brauchst nicht erst zu schmücken Dein nußbraunes Haar; Winde Kränze darein, Die der Frühling gebar! Sieh dort in dem Schoos Des Thals aus dem Moos, Da blicken die Veilchen So lieblich heraus -- Komm, pflück' dir geschwind Die schönsten zum Straus! Pflück' immer sie ab; Sinkt doch Alles zu Grab! Und ist es nicht besser Am Herzen vergehn, Als verwelkend allein Am Grabe zu stehn?
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Die Veilchen"
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Copied from Liederfibel: Das ganze Kinder- und Familienleben nach seinen verschiedenen Stufen dargestellt in einem vollstimmigen Chore deutscher Dichter, 1841, Verlag der Dannheimer'ischen Buchhandlung, p. 197; attribution: Zarnack's VolksliederResearcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Seht die Vöglein an  [sung text not yet checked]
Willst du frei und lustig gehn Durch das Weltgetümmel, Musst du auf die Vöglein sehn, Wohnend unterm Himmel; Jedes hüpft und singt und heckt Ohne Gram und Sorgen, Schläft vom grünen Zweig bedeckt Sicher bis am Morgen. Jedes nimmt ohn' Argelist, Was ihm Gott beschieden, Und mit seinem Fräulein ist Männlein wohl zufrieden; Keines sammelt kümmerlich Vorrat in die Scheunen; Dennoch nährt und labt es sich Mit den lieben Kleinen. Keines bebt im Sonnenstrahl Vor den fernen Stürmen; Kommt ein Sturm, so wird's im Tal Baum und Fels beschirmen. Täglich bringt es seinen Dank Gott für jede Gabe, Flattert einstens mit Gesang Still und leicht zu Grabe. Willst du frei und lustig gehn Durch dies Weltgetümmel, Musst du auf die Vöglein sehn, Wohnend unterm Himmel. Wie die Vöglein haben wir Unsren Vater droben: Lass ein treues Weib mit dir Lieben ihn und loben!
Authorship:
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Hochzeitslied"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Treues Herz  [sung text not yet checked]
Ein getreues [Herze]1 wissen hat des höchsten Schatzes Preis. Der ist selig zu begrüßen, der ein treues Herze weiß. Mir ist wohl bei höchstem Schmerze; denn ich weiß ein treues Herze. Läuft das Glücke gleich zuzeiten anders, als man will und meint, ein getreues Herz hilft streiten wider alles, was ist feind. Mir ist wohl bei höchstem Schmerze; denn ich weiß ein treues Herze. Gunst, die kehrt sich nach dem Glücke, Geld und Reichtum, das zerstäubt, Schönheit läßt uns bald zurücke; ein getreues Herze bleibt. Mir ist wohl bei höchstem Schmerze; denn ich weiß ein treues Herze. Nichts ist Süßers als zwei Treue, wenn sie eines worden sein. Dies ist's, des ich mich erfreue, und sie gibt ihr Ja auch drein. Mir ist wohl bei höchstem Schmerze; denn ich weiß ein treues Herze.
Authorship:
- by Paul Fleming (1609 - 1640), "Ein getreues Herz"
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View original text (without footnotes)1 Girschner, Mettenheimer: "Herz zu"; further changes may exist not noted above.
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7. Friedensruhe  [sung text not yet checked]
Vaterland, Ruh' in Gottes Hand. Wenn wir deinen Namen nennen, Wird das Herz so [hoch]1 entzückt; Wenn wir deinen Werth erkennen, Fühlen wir uns hoch beglückt. Schütze Gott Dich vor Noth; Ruh' in seiner Hand, [Theures Vaterland!]2 Fried' und Ruh' Wende Gott dir zu. Nur auf milden Friedensauen [Kann, o Volk! dein Glück erblühn]3; Nur [bei]4 hohem Gottvertrauen Krönet Segen dein Bemühn. [Fasse Muth, Gott ist gut]5; Ruh' in seiner Hand, [Theures Vaterland!]2 Recht und Pflicht Wanken ewig nicht. Wo das Recht den Vorsitz führet, Ruht auf ihm so fest der Staat; Wo die Pflicht den Sinn regieret, Folget Segen jeder That. Fromm und frei, Gott getreu, Ruh' in seiner Hand, [Theures Vaterland!]2
Authorship:
- by Hermann Krüsi (1775 - 1845), "Die Friedensruhe", appears in Hermann Krüsi's hinterlassene Gedichte, in 3. Dritter Kranz. Das Vaterland, in Vaterländische Gedanken, Gefühle und Wünsche
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hermann Krüsi's hinterlassene Gedichte, Heiden: J. R. Büchler, 1845, page 114.
1 Heim, Nägeli: "froh"2 Heim: "Dich schützt Gottes Hand!"
3 Heim: "Kann dein Glück erfreulich blühn"
4 Heim, Nägeli: "in"
5 Heim: "Gott ist gut, / Fasse Muth"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
8. Reiselied  [sung text not yet checked]
Durch Feld und Buchenhallen, bald singend, bald fröhlich still, recht lustig sei vor allen, wer's Reisen wählen will. Wenn's kaum im Osten glühte, die Welt noch still und weit: da weht recht durchs Gemüte die schöne Blütenzeit ! Der Lerch' als Morgenbote sich in die Lüfte schwingt, eine frische Reisenote durch Wald und Herz erklingt. O Lust, vom Berg zu schauen weit über Wald und Strom, hoch über sich den blauen [tiefklaren]1 Himmelsdom !2 Vom Berge [Vöglein]3 fliegen und Wolken so geschwind, Gedanken überfliegen die Vögel und den Wind. Die Wolken ziehn hernieder, das Vöglein senkt sich gleich, Gedanken gehn und Lieder [fort bis ins]4 Himmelreich.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder, in Der wandernde Musikant, no. 6
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Campbell) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Linda Godry) , "Song of travel", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Hensel: "den klaren"
2 Hensel adds: " Hoch über sich den blauen/ tiefklaren Himmelsdom!"
3 Hensel: "Vögel"
4 Hensel: "bis in das"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John H. Campbell
9. Liebesheimath  [sung text not yet checked]
In jedes Haus, wo Liebe wohnt, Da scheint hinein auch Sonn und Mond; Und ist es noch so ärmlich klein, So kommt der Frühling doch hinein. Der Frühling schmückt das kleinste Haus Mit frischem Grün und Blumen aus, Legt Freud in Schüssel, Schrank und Schrein, Gießt Freud in unsre Gläser ein. Und wenn im letzten Abendrot An unser Häuschen klopft der Tod, So reichen wir ihm gern die Hand, Er führt uns in ein bessres Land.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Liebesglück"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Maienblümlein  [sung text not yet checked]
Maienblümlein so schön, mag euch gern blühen sehn, draußen im Freien im grünen Maien, Blümlein in Garten und Wiese, keine so schön sind als diese. Maienblümlein so süss sind aller Lieb gewiss, draußen im Garten von allen Arten, Blümlein in Garten und Wiese keine so lieb sind als diese. Maienblümlein so jung seid noch nicht gross genung, müsst euch bemühen wachsen und blühen, Blümlein auf duftiger Wiese keine so jung sind als diese. Maienblümlein so still ich bald dich pflücken will, pflücken für eine, die ich wohl meine; Mägdlein gehn viel auf der Wiese, Einzig gefällt mir nur diese.
Authorship:
- by Josef August Eckschlager (1784 - 1827), written 1811
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Bloempjes van mei", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
11. Frisch gesungen  [sung text not yet checked]
[Hab' oft]1 im Kreise der Lieben [In duftigem]2 Grase geruht, Und mir ein [Liedlein]3 gesungen, Und alles war hübsch und gut. Hab' einsam auch mich gehärmet [In bangem, düsterem Muth,]4 [Und habe wieder gesungen, Und alles war wieder gut.]5 Und manches, was ich erfahren, Verkocht' ich in stiller Wuth, [Und]6 kam ich wieder zu singen, War alles auch wieder gut. [Sollst nicht uns]7 lange klagen, Was alles dir wehe thut, Nur frisch, nur frisch gesungen! Und alles wird wieder gut.
Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Frisch gesungen", appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte, first published 1829
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Vigorously sung", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Adelbert von Chamisso Frauen-Liebe und –Leben und andere ausgewählte Gedichte, Berlin: Globus Verlag, [no year], page 88.
1 Lang: "Ich hab' "2 Bruch, Le Beau: "Im duftigen"
3 Bruch: "Liedchen"
4 Bruch: "Und hatte nicht Sinn und Muth"; Le Beau: "In bangen, düsterem Muth"
5 Bruch: "Doch kam ich wieder zu singen/War Alles auch wieder gut."
6 Bruch: "Doch"
7 Bruch: "Drum sollst nicht"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
12. Am Abend
Die Sonne schied . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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