Könnt' ich die schönsten Sträuße winden, Dir wünscht ich dennoch schönern Strauß; Könnt ich die schönsten Lieder finden, Sie sprächen doch mein Herz nicht aus. Was auch aus freier Brust wir reden, Ein [Tiefstempfund'nes]1 sagt sich nicht, Es giebt ein reiches Blumeneden, Aus dem man keine Sträuße bricht. O nimm zum Strauß, den ich gebrochen, Zum Worte, das umsonst sich müht, Was ungepflückt, unausgesprochen In meiner Seele Dir erblüht.
Liebes-Wonne und -Weh. Sechs Gesänge für Bariton (oder Mezzo-Sopran) mit Pianoforte
Song Cycle by Felix (August Bernhard) Draeseke (1835 - 1913)
1. Könnt' ich die schönsten Sträusse winden  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Könnt' ich die schönsten Sträuße winden", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger, 1890, page 4. Modern German would change "Sträuße" to "Sträusse", "giebt" to "gibt", etc.
1 Draeseke, Witte: "Tiefempfund'nes"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. In der Ferne  [sung text checked 1 time]
Jetzt wird sie wohl [im]1 Garten gehen, Der blüht und glüht im [Sonnenlicht]2, Und in [die]3 Ferne wird sie spähen, Mich aber, ach, mich sieht sie nicht. Und [eine]4 Rose wird sie brechen Mit stummer Wehmuth im Gesicht, Und meinen Namen wird sie sprechen. Ich aber, ach, ich hör' es nicht!
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "In der Ferne", appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "A la llunyania", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, page 53.
1 Zemlinsky: "in dem"2 Zemlinsky: "Sommerlicht"
3 Zemlinsky: "der"
4 Zemlinsky: "die"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Trennung  [sung text checked 1 time]
Er ritt so einsam durch den Wald,
Sie fuhr so einsam auf dem See;
Sein Rößlein ging und machte Halt.
Er sprach nicht: „Halt!” Er sprach nicht: „Geh!”
[Er sang ein Lied und wußt es nicht,
Das Lied erklang wie bittre Lust.]1
Sie horchte: „Still, die Woge spricht!”
Doch war's ein Seufzer ihrer Brust.
[ ... ]
Das Rößlein ruht im [grünen]2 Tann,
Der Nachen steht die längste Zeit.
Sie träumet von dem schönsten Mann,
Er träumet von der schönsten Maid.
Authorship:
- by Alexander Kaufmann (1817 - 1893), "Trennung", appears in Gedichte, in 4. Erzählendes
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Alexander Kaufmann, Düsseldorf, Verlag von Arnz & Comp., 1852, page 81.
1 omitted by Draeseke2 Draeseke: "grünem"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Himmelfahrt  [sung text checked 1 time]
Ja, es war in jener Laube, Wo die weissen Bänke steh'n, Und wo du mit deinen Augen In die Augen mir geseh'n. Wo mir Laub' und Baum entschwunden Und die ganze weite Flur, Weil ich, als du mich anschautest, Weil ich da gen Himmel fuhr. Dass ich wieder auf der Erde, Hab' ich nun mit Schmerz gewahrt, Und ich frage leis': wann halt' ich Wieder solche Himmelfahrt?
Authorship:
- by Friedrich Hofmann (1813 - 1888)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]5. Und kommst du nicht am Tage  [sung text checked 1 time]
Und kommst du nicht [am]1 Tage, So komm im Traum [zu mir]2; Gewiß, gewiß, ich sage Dir tausend Dank dafür. Komm immer so wie heute, Da ich entschlummert [kaum]3, Wie holdes Brautgeläute Erklang mein ganzer Traum. Wohl sind noch meine Lider, Wie ich erwache, feucht -- Doch komme immer wieder: Vor Glück4 weint' ich vielleicht. Ich fleh' es wie mit Kosen Der Nachtigall Gebet Vom jungen Frühling Rosen In kalter Nacht erfleht. O, komm mit aller Plage, Die du mir schon gebracht, Und kommst du nicht am Tage, So komm im Traum der Nacht.
Authorship:
- by Moritz Hartmann (1821 - 1872), no title, appears in Schatten. Poetische Erzählungen, in 4. Intermezzo (Tagebuchblätter), no. 9
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View original text (without footnotes)Confirmed with Moritz Hauptmann, Gesammelte Werke. Erster Band, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1874, page 204.
1 Heydrich: "bei"; further changes may exist not noted above.2 Gouvy: "der Nacht"
3 Gouvy: "war"
4 the word "Freud" is given in parentheses in the Draeseke score.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Andrew Schneider [Guest Editor]
6. Der Blinde  [sung text checked 1 time]
Von der Liebe nur Blinde sollen singen, Denn die Liebe ist blind; Von der Liebe nur Greise sollen singen, Denn der Greis ist ein Kind. Von der Liebe nur Leidende sollen singen, Denn die Liebe ist Leid, Und tät' sie auch tausendmal klingen Wie [die]1 Fröhlichkeit. Und die Lieb' und die Blindheit irren Beide [Durch die] Welt immerzu; Doch im Tode strahlt Licht für alle Beide, Und im Grabe ist Ruh'!
Authorship:
- by Karl Eduard von Holtei (1798 - 1880), no title, appears in Der Blinde, no. 2
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View original text (without footnotes)1 omitted by Draeseke.
2 Draeseke: "In der"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]