Die Lotosblume ängstigt Sich vor der Sonne Pracht Und mit gesenktem Haupte Erwartet sie träumend die Nacht. Der Mond, [der]1 ist ihr Buhle Er weckt sie mit seinem Licht, Und ihm entschleiert sie freundlich Ihr [frommes]2 Blumengesicht, Sie blüht und glüht und leuchtet Und starret stumm in die Höh'; Sie duftet und weinet und zittert Vor Liebe und Liebesweh.
Lieder der Liebe. Acht Gesänge für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Wilhelm Kienzl (1857 - 1941)
1. Die Lotosblume  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 10
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Marta Garcia Cadena) , "La flor de lotus", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De lotusbloem is angstig", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lawrence Snyder) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emma Lazarus) , "Lotus blossom", appears in Poems and translations, first published 1867
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La fleur de lotus", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Charles Beltjens) , no title, appears in Intermezzo lyrique, no. 10, first published 1827
- GER German (Deutsch) (Anonymous/Unidentified Artist) , "Die Lotosblume" [an adaptation]
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il fiore di loto", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "A flor de lótus", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 119.
1 Loewe: "das"2 Franz: "holdes"
Research team for this page: Lawrence Snyder , Sharon Krebs [Guest Editor] , Pierre Mathé [Guest Editor]
2. Wehmuth  [sung text checked 1 time]
Ich irr in Tal und Hainen Bei kühler Abendstund, Ach, weinen möcht ich, weinen So recht aus Herzensgrund. Und alter Zeiten Grüßen Kam da, im Tal erwacht, Gleich wie von fernen Flüssen Das Rauschen durch die Nacht. Die Sonne ging hinunter, Da säuselt' kaum die Welt, Ich blieb noch lange munter Allein im stillen Feld.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Wehmut", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mélancolie", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
3. Lebewohl  [sung text not yet checked]
Nun ich dein Auge feucht gesehn -- Nun fahre wohl -- nun ziehe hin! So bleibst du mein, bleibst ewig schön, Und ewig ruht in dir mein Sinn. Zieh' bis an's Reich des Oceans, Bis an den fernen Saum der Welt -- Von deiner Thräne Wunderglanz Bleibt immerdar mein Herz erhellt!
Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889), "Lebewohl", appears in Sinnen und Minnen: Ein Jugendleben in Liedern, in Lieder
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Confirmed with Sinnen und Minnen. Ein Jugendleben in Liedern von Robert Hamerling, Dritte verbesserte Auflage, Hamburg, J. F. Richter, 1870, page 162.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. An den Wind  [sung text not yet checked]
Ich wandre fort [ins ferne]1 Land, Noch einmal blickt' ich um, bewegt Und sah, wie sie den Mund geregt, Und wie gewinket ihre Hand. Wohl rief sie noch ein freundlich Wort Mir nach auf meinen trüben Gang, Doch hört' ich nicht den liebsten Klang, Weil ihn der Wind getragen fort. Daß ich mein Glück verlassen muß, Du rauher, kalter Windeshauch, Ist's nicht genug, daß du mir auch Entreißest ihren letzten Gruß?
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "An den Wind", appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Liebesklänge
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "To the wind", copyright © 2004
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Au vent", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Nicolaus Lenau, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1877, pages 187-188. Note for stanza 2, line 2, word 4: in Mendelssohn's score and in some editions of Lenau, there is a misprint of "meinem".
1 Mendelssohn: "in fernes"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
5. Vergissmeinnicht  [sung text not yet checked]
Waldbächlein fließt durch kühlen Grund mit heimlichem Geflüster. Es murmelt leis, als spräch' sein Mund von Wald und Waldesdüster. Ein Blümlein steht am Ufer dicht, umspielet von der Welle. Es klingt sein Gruß "Vergiß mein nicht" "Vergiß mich nicht, Geselle". Denn als ich einst vom Liebchen fort mußt pilgern in die Weite, hat sie gegeben mir dies Wort zum Trost mit als Geleite. Und wenn ich nun solch Blümchen seh' so hold zu meinen Füßen, da meint mein Herz in stillem Weh, mein Liebchen ließ mich grüßen.
Authorship:
- by ? von Bernuth , "Vergißmeinnicht"
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Researcher for this page: Brigitta Grünbauer6. Neue Liebe  [sung text not yet checked]
Herz, mein Herz, warum so fröhlich, So voll Unruh und zerstreut, Als käme über Berge selig Schon die schöne Frühlingszeit? Weil ein liebes Mädchen wieder Herzlich an mein Herz sich drückt, Schaust du fröhlich auf und nieder, Erd und Himmel dich erquickt. Und ich hab die Fenster offen, Neu zieh in die Welt hinein Altes Bangen, altes Hoffen! Frühling, Frühling soll es sein! Still kann ich hier nicht mehr bleiben, Durch die Brust ein Singen irrt, Doch zu licht [ist's mir]1 zum Schreiben, Und ich bin so froh verwirrt. Also schlend'r ich durch die Gassen, Menschen gehen her und hin, Weiß nicht, was ich tu und lasse, Nur, daß ich so glücklich bin.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Neue Liebe", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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View original text (without footnotes)1 another version of Eichendorff (and Pfitzner): "ist mir's"
Researcher for this page: Jakob Kellner
7. Lied  [sung text not yet checked]
Nur von Ferne will ich schauen All den Frühling, der dich schmückt, Bis die Lieblichste der Frauen Einst den besten Mann beglückt. Deine Schönheit, Huld und Milde, Will ich nur von Ferne sehn, Wie an dem Marienbilde Stumm an dir vorüber gehn. Ob du jemals mir gewogen? Ob du einmal mein gedacht? Schöner Traum, -- du bist entflogen! Heller Stern, -- du sankst in Nacht! Doch ein Duft ist's sondergleichen, Der in Jahren, stilldurchlebt, Über der entsagungsreichen, Ungestandnen Liebe schwebt!
Authorship:
- by Friedrich Marx (1830 - 1905), "Nur von Ferne!", appears in Gemüth und Welt: Gedichte
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Confirmed with Gemüth und Welt. Gedichte von Friedrich Marx, dritte und die Hälfte vermehrte Auflage, Leipzig: Ernst Julius Günther, 1877, page 195.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
8. Waldesritt  [sung text not yet checked]
[O]1 schneller, mein Roß, mit Hast, wie säumig dünkt mich dein Jagen! In den Wald, meine selige Last, mein süßes Geheimnis zu tragen! Es liegt ein trunkener Abendschein rot dämmernd über den Gipfeln, es jauchzen und wollen fröhlich sein die Vöglein in allen Wipfeln. O könnt ich steigen mit Jubelschall wie die Lerch empor aus den Gründen, und da droben den rosigen Himmeln all mein Glück verkünden! Oder ein Sturm mit Flügelgewalt zum Meer hin brausen, dem blauen, und dort, was im Herzen mir blüht und schallt, den verschwiegenen Wellen vertragen! Es darf mich hören kein menschlich Ohr, ich kann wie die Lerche nicht steigen, ich kann nicht wehn wie der Sturm empor und kann es doch nimmer verschweigen. So wiss' es, du blinkender Mond im Fluß, so wißt es, ihr Buchen im Grunde; Sie ist mein! Es brennt ihr Kuß auf meinem seligen Munde.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 38
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Fürst: "Nur"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this page: John Versmoren