Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge. In allen Tälern steigt der Abend nieder Mit seinen Schatten, die voll Kühlung sind. O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt Der Mond am blauen Himmelssee herauf. Ich spüre eines feinen Windes Wehn Hinter den dunklen Fichten! Der Bach singt voller Wohllaut durch das Dunkel. Die Blumen blassen im Dämmerschein. Die Erde atmet voll von Ruh und Schlaf, Alle Sehnsucht will nun träumen. Die müden Menschen gehn heimwärts, Um im Schlaf vergeßnes Glück Und Jugend neu zu lernen! Die Vögel hocken still in ihren Zweigen. Die Welt schläft ein! Es wehet kühl im Schatten meiner Fichten. Ich stehe hier und harre meines Freundes; Ich harre sein zum letzten Lebewohl. Ich sehne mich, o Freund, an deiner Seite Die Schönheit dieses Abends zu genießen. Wo bleibst du? Du läßt mich lang allein! Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute Auf Wegen, die vom weichen Grase schwellen. O Schönheit! O ewigen Liebens - Lebenstrunkne Welt!
Der Abschied
Set by Gustav Mahler (1860 - 1911), "Der Abschied", 1908, from Das Lied von der Erde, no. 6  [sung text checked 1 time]
Note: this setting is made up of several separate texts.
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) by Hans Bethge (1876 - 1946), "In Erwartung des Freundes"
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The farewell", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Il congedo", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Paulo Albuquerque de Noronha) , "A despedida", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Er stieg vom Pferd und reichte ihm den Trunk Des Abschieds dar. Er fragte ihn, wohin Er führe und auch warum es müßte sein. Er sprach, seine Stimme war umflort: Du, mein Freund, Mir war auf dieser Welt das Glück nicht hold! Wohin ich geh? Ich geh, ich wandre in die Berge. Ich suche Ruhe für mein einsam Herz. Ich wandle nach der Heimat, meiner Stätte. Ich werde niemals in die Ferne schweifen. Still ist mein Herz und harret seiner Stunde! Die liebe Erde allüberall Blüht auf im Lenz und grünt Aufs neu! Allüberall und ewig Blauen licht die Fernen! Ewig... ewig...
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) by Hans Bethge (1876 - 1946), "Der Abschied des Freundes" [an adaptation]
- a text in French (Français) by Marie Jean Léon, Marquis d'Hervey-Saint-Denys (1823 - 1892), "En se séparant d'un voyageur" [an adaptation]
- a text in Chinese (中文) by Wang Wei (701 - 761), "送别"
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Friend's farewell", copyright © 2008
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Paulo Albuquerque de Noronha) , "A Despedida do Amigo", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission