[Mein Lieb! all ihre Grüße]1 Schickt dir die Frühlingsnacht: Schlaf' wohl! du Wundersüße, Du Süße! Gehüllt in deine Pracht. Es kommt aus Kelch und Dolde Ein Duft dir zugefacht: Schlaf' wohl! du Wunderholde, Du Holde! Du Glut der kühlen Nacht. [Und zarte Liebestöne]2 Umschweben dich sanft und sacht: Schlaf' wohl! du Wunderschöne Du Schöne! Du Herz der stillen Nacht. Und Sterne mit mildem Scheine, Sie winken von hoher [Macht]3: Schlaf' wohl! du Wunderreine, Du Reine! Du Trost der dunkeln Nacht. Mein Lieb! all ihre Grüße Schickt dir die Frühlingsnacht: Schlaf' wohl! du Wundersüße, Du Süße! Gehüllt in deine Pracht.
Sechs Lieder für Mezzo-Sopran (oder Bariton) mit Pianoforte , opus 37
by August Friedrich Wilhelm Reissmann (1825 - 1903)
1. Ständchen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Ständchen", appears in Gedichte [1858], in 1. Liebe [author's text checked 1 time against a primary source]
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View original text (without footnotes)1 Abt: "All' ihre Frühlingsgrüsse" ; Gartz, Hiller, Reissmann: "All' ihre Zaubergrüsse"; Roeder: "Es schickt dir all' ihre Grüsse" - further changes may exist not shown above.
2 Abt: "Flüsternde Liedertöne"
3 Abt: "Wacht"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
2. Vom Berg ergeht ein Rufen  [sung text not yet checked]
Vom Berg ergeht ein Rufen, Und Antwort schallt im Thal, Da springen von grünen Stufen Die Quellen allzumal. Und Eines ruft's dem Andern, Das klinget fern und nah: Die rechte Zeit zum Wandern, Die Frühlingszeit ist da! O du holdselig Weben In Wald und Thal und Höhn! Nun athmet Alles Leben Und findet's gut und schön. Nun mit der Lerche steige, Mein Wandersang, empor Und schmücke dich, und zeige So frisch dich wie zuvor! Durch all die Frühlingswellen, Durch all die schöne Zeit Nun wandern, wie die Quellen, Will ich mit Freudigkeit. Wie jene rieselnd schweifen Durch Schlucht und Halden viel, Verirren sich und streifen, Sie kommen doch an's Ziel. Wählst du dir zum Begleiter Den schönen Lebensmut, Wie findest du so heiter Die Welt, wie schön und gut. Und wagst du kühn zu irren, So drückst du einst mit Lust, Mag auch der Weg sich wirren, Erfüllung an die Brust.
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Vom Berg ergeht ein Rufen", appears in Liederbuch [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, pages 5-6
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Gruss an die Nacht  [sung text not yet checked]
Wie hast du mich so müde gemacht, O Tag, mit deiner leuchtenden Pracht, Mit deiner Farben buntem Schein, Mit deinen rauschenden Melodei'n. Willkommen, o Nacht, und decke du, Die Erde mit deinem Schleier zu. Laß schwinden die Farben, die Töne verweh'n, Laß alles Leben um mich vergehn, Und lasse mich träumen, allein mit dir, Vom leuchtenden Himmel, hoch über mir. [Willkommen, o Nacht, und decke du, Die Erde mit deinem Schleier zu.]1
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Gruß an die Nacht" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Greeting to the night", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Hiller.
Researcher for this text: Harry Joelson
4. Komm  [sung text not yet checked]
Hörst du nicht die Quellen gehen Zwischen Stein und Blumen weit Nach den stillen Waldesseen, Wo die Marmorbilder stehen In der schönen Einsamkeit? Von den Bergen sacht hernieder, Weckend die uralten Lieder, Steigt die wunderbare Nacht, Und die Gründe glänzen wieder, Wie du's oft im Traum gedacht. Kennst die Blume du, entsprossen In dem mondbeglänzten Grund? Aus der Knospe, halb erschlossen, Junge Glieder blühend sprossen, Weiße Arme, roter Mund, Und die Nachtigallen schlagen, Und rings hebt es an zu klagen, Ach, vor Liebe todeswund, Von versunknen schönen Tagen -- Komm, o komm zum stillen Grund!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachtzauber", written 1853, appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Màgia de la nit", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Night magic", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Magie de la nuit", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Incanto notturno", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Joseph Freiherr von Eichendorff, Leipzig: C.F. Amelangs Verlag, 1892, page 222.
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Vorsatz  [sung text not yet checked]
Ich [will's dir]1 nimmer sagen, Wie ich so lieb dich hab', Im Herzen will ich's tragen, Will [stumm]2 sein wie das Grab. Kein Lied soll dir's gestehen, Soll flehen um mein Glück, Du selber sollst es sehen, Du selbst -- in meinem Blick. Und [kannst]3 du es nicht lesen, Was dort so zärtlich spricht, So ist's ein Traum gewesen, Dem Träumer zürne nicht.
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Buch der Liebe, in Frühlingsliebe, no. 2, first published 1874 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "My secret"
1 Becker, Dorn, Hallet, Hoth, Hoppe, Jonas, Lang, Lassen, Lederer, Naret-Koning, Nodnagel, Nordmann, Rehberg, Roeder, Schaefer, C. Schultz, Simon: "will dir's"; Bradsky, Kauffmann: "will Dir"; further changes may exist for composers with red dots beside their setting information.
2 Lang: "still"
3 Henkel: "willst"
Research team for this text: John Versmoren , Johann Winkler
6. Junges Blut  [sung text not yet checked]
Hätt' ich's nimmer doch gedacht, Daß die Lieb' so traurig macht! Mag nicht schlafen, mag nicht wachen, Mag nicht weinen, mag nicht lachen. Traurig sitzen, einsam wallen, Ei, wem könnte das gefallen? Junges Blut, gib Acht, gib Acht! Hätt' ich's nimmer doch gedacht, Daß die Lieb' so lustig macht! Habe einen Gruß gefangen Da sie mir vorbeigegangen; Augen blitzten, Lippen glühten, Und ein Duft, wie Veilchenblüthen... Junges Blut, gib Acht, gib Acht! Hätt' ich's nimmer doch gedacht, Was die Lieb' aus mir noch macht! Bald geseufzt und bald gesungen, Bald geklagt und bald gesprungen. Warm und kalt wie Märzensonne Wonneschmerzen, Schmerzenswonne, Junges Blut, gib Acht, gib Acht! Hätt' ich's nimmer doch gedacht! Warme Lieb' kommt über Nacht. Eben noch in dunkler Hülle Nun in warmer, rother Fülle. O wie voll im lichten Moose, Rosenliebe, Liebesrose -- Junges Blut, gib Acht, gib Acht!
Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Junges Blut!", appears in Gedichte (1864), in 1. Erstes Buch. Primulae veris, Berlin, Oswald Seehagen, first published 1864 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]