Der Wald ist schwarz, die Luft ist klar, Im Frühlicht glüht das Thal. Der Morgenduft netzt Bart und Haar, Die Perle rinnt am Stahl. Mein Rößlein fromm, Mein Rößlein komm, Wir reiten, wir reiten! Du Vater und du Mutter mein, Du Freundschaft allzumal! Ihr dürft um mich nicht traurig sein, 'S ist einmal meine Wahl. [Ich geb' mein Gut, Ich geb' mein Blut]1 Um's Reiten, um's Reiten. Und reit' ich auch in frühen Tod, Ich bin ein Reitersmann! Dem Alten thut die Stube Noth, Darin er siechen kann. Viel besser doch In's Sterben noch Zu reiten, zu reiten. Bin gar ein stürmischer Gesell', Der Reiter ist der Wind; Und wo ein Röslein blüht zur Stell', Da wird er warm und lind, Küßt sein Gesicht, Ob's will, ob nicht, Im Reiten, im Reiten. "Gehab' dich wohl, lieb Röselein, Hab' Dank für deinen Kuß ! Weil ich nun wieder Sturmwind sein, Und Eichen fällen muß. Mir läßt der Streit Zur Lieb' nicht Zeit, Muß reiten, muß reiten!"
Fünf Lieder und Gesänge für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 5
by Richard Schmidt (1839 - 1920)
1. Reiterlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Oscar von Redwitz-Schmölz (1823 - 1891), "Reiterlied", appears in Amaranth
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó del cavaller", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Maggie Evans) , "Song of the rider", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du cavalier", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Oscar v. Redwitz, Amaranth, Achte Auflage, Mainz: Verlag von Kirchheim und Schott, 1851, pages 43-44.
1 Loewe: " Ich geb' mein Blut,/ Ich geb' mein Gut,"2. Lebewohl!  [sung text not yet checked]
Subtitle: Volkslied
Morgen muß ich [weg]1 von hier Und muß Abschied nehmen; O du [allerhöchste]2 Zier, Scheiden das bringt Grämen. Da ich dich so treu geliebt Über alle Maßen, Soll ich dich verlassen. Wenn zwei gute Freunde sind, Die einander kennen, Sonn' und Mond bewegen sich, Ehe sie sich trennen. Noch viel größer ist der Schmerz, Wenn ein treu [verliebtes]3 Herz In die Fremde ziehet. Dort auf jener grünen Au Steht mein jung, frisch Leben, Soll ich dann mein Lebelang In der Fremde schweben? Hab' ich dir was Leids getan, Bitt' dich, woll's vergessen, Denn es geht zu Ende. Küsset dir ein Lüftelein Wangen oder Hände, Denke, daß es Seufzer sein, Die ich zu dir sende: Tausend schick' ich täglich aus, Die da wehen um dein Haus, Weil ich dein gedenke.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Lebewohl", appears in Des Knaben Wunderhorn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Demain, je dois partir d'ici", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Domani me ne devo andare via", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Achim von Arnims Werke, dritter Band, ed. by Reinhold Steig, Leipzig: Erschienen im Insel-Verlage, 1911. Appears in Des Knaben Wunderhorn, pages 356 - 357; and confirmed with Des Knaben Wunderhorn: alte deutsche Lieder gesammelt von L. A. v. Arnim und Clemens Brentano, Drei Teile in einem Bande, ed. by Eduard Grisebach, Leipzig: Max Hesses Verlag, 1806. This edition is then re-issued from Heidelberg: bey Mohr und Zimmer, and Frankfurt am Main: J. C. B. Mohr, 1808. Appears in dritter Teil, page 670 - 671.
See also this text, that quotes the first stanza; and this text, whose first stanza resembles the fourth stanza above.
1 Brahms: "fort"2 Brahms, Silcher: "allerschönste"
3 Brahms: "geliebtes"
3. Das kranke Mädchen  [sung text not yet checked]
Es geht ein krankes Mädchen Hin durch die Sommernacht; Ihr Liebster ist gestorben, Das hat sie krank gemacht. Es scheinen Mond und Sterne Vom lichten Himmel her, Und wie sie aufwärts schauet, Da weint das Mädchen sehr. «Ach, könnt' ich [doch mich]1 schwingen In den lichten Himmel hinein! Da würd' ich wiederfinden Den Herzallerliebsten mein. Du schöner lichter Himmel, Erhör' mein heißes Flehn, Senk' dich herab zur Erde, Daß ich hinein kann gehn!« Und während sie's gesprochen Aus ihres Herzens Grund, Da war sie weiter gegangen, Auf einer Brücke sie stund. Und als sie schaute nieder In die stille Fluth hinein, Sieht sie den Himmel drinnen Und Mond- und Sternenschein. «Hab' Dank, du lieber Himmel! Du hast erhört mein Flehn, Und bist zur Erde kommen, Daß ich hinein kann gehn. «Es winkt der Mond so freundlich Und jeder lichte Stern, O Gott, und auch der Liebste Aus weiter, weiter Fern'! «Ich komme schon, ich komme! Du Erde, gute Nacht!« -- Da haben die stillen Fluthen Sie in den Himmel gebracht.
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Das kranke Mädchen", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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View original text (without footnotes)1 Lachner: "doch mich"
4. Vöglein, wohin so schnell  [sung text not yet checked]
Vöglein, wohin so schnell? „Nach Norden, nach Norden! Dort scheint die [Sonne]1 [nun so]2 hell, Dort ist's nun Frühling [worden]3.“ O Vöglein mit den Flügeln bunt, Und wenn du kommst zum Lindengrund, Zum Hause meiner [Lieben]4, Dann sag' ihr, daß ich Tag und Nacht Von ihr geträumt, an sie gedacht, Und daß ich treu geblieben. Und die Blumen im Thal, Grüss tausend, tausendmal!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 16
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Little bird, where are you going so quickly?", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Petit oiseau, où vas-tu si vite ?", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Zutphen, Thieme'sche Buchhandlung, 1873, pages 59-60.
1 Henkel: "Sonn'"2 Thuille: "so"
3 Franz, Keller, Thuille: "geworden"
4 Franz, Heidingsfeld, Keller: "Liebe"; Thuille: "Liebsten"
5. Der Knabe  [sung text not yet checked]
Subtitle: Romanze
Es war ein zartes Vögelein, Das saß in Lieb gefangen, Ein Knabe hegt' und pflegt' sich's fein Wohl hinter goldnen Stangen. Und draußen hört's auf grünem Plan Verschiedner Vögel Weisen, Sah Tag und Nacht den Knaben an, Mocht nicht mit ihnen reisen. Und als der Frühling weit und breit Von neuem schien und schwärmte, Da tat dem Knaben 's Vöglein leid, Daß es kein Strahl erwärmte. Da nahm er aus dem stillen Haus Das Vöglein fromm und treue, Und schweift' mit ihm durchs Feld hinaus Ins himmelblaue Freie. Er setzt' es vor sich auf die Hand, Da wend't und putzt sich's feine, In bunten Farben spielt' und brannt Sein Kleid im Sonnenscheine. Doch aus dem Wald ein Singen rief, Bunt' Vöglein ziehn und reisen, Das lockt so hell, das lockt so tief In wundersüßen Weisen. Das Vöglein frisch die Flügel rührt -- Es ruft: »Kommst du nicht balde?« -- Das hat das Vögelein verführt, Fort flog's zum grünen Walde -- Nun muß der Knabe einsam gehn, Klagt über Tal und Hügel: »Süß' Lieb, süß' Lieb, wie bist du schön: Ach, hättst du keine Flügel!« --
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der Knabe", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
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