Sei mir gegrüsst, See
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Sechs Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 4
by August Saran (1836 - 1922)
1. An die See
2. Der einsame Garten  [sung text not yet checked]
Einsamer Garten, Öde und leer, Grämt dich das Warten? Kommt sie nicht mehr? Stehst so verstummet, Sonneverbrannt, Bienchen nur summet Müde durchs Land. Blühet ein andrer Garten so fern, Aber der Wandrer Sieht ihn nicht gern, Dorten gar stille Ging sie zur Ruh, Blumen die Fülle Decken sie zu. Rosen und Nelken, Die sie gehegt, Müsset nun welken, Niemand euch pflegt! Nimmer ach! pflückt sie Röselein roth, Rose, geknickt sie Selber vom Tod! Bläulich gesandelt, Schattiger Gang, Wo sie gewandelt Oft mit Gesang, Magst dich begrasen Traurig mit Grün, Ueber den Rasen Lüfte nur ziehn! Wehende Ranken, Geisblattgeäst, Süßer Gedanken Trauliches Nest, Schattige Laube, Sinke nur ein, Ach, meine Taube Denkt nicht mehr dein! Ragende Tannen, Ihr dort am Zaun, Wollt ihr von dannen Aus nach ihr schaun? Beben die düstern Zweige, als rühr' Sanft sie ein Flüstern Geistweis von ihr! Einsamer Garten, Öde und leer, Grämt dich das Warten? Kommt sie nicht mehr? Stehst so verstummet, Sonneverbrannt, Bienchen nur summet Müde durchs Land.
Text Authorship:
- by Karl Friedrich von Gerok (1815 - 1890), "Der öde Garten", appears in Blumen und Sterne
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
3. Parole  [sung text not yet checked]
Sie stand wohl am Fensterbogen Und flocht sich traurig [ihr]1 Haar, Der Jäger war fortgezogen, Der Jäger ihr Liebster war. Und als der Frühling gekommen, Die Welt war von Blüthen verschneit, Da hat sie ein Herz sich genommen Und ging in die grüne Haid'. Sie legt das Ohr an den Rasen, Hört ferner Hufe Klang -- Das sind die Rehe, die grasen Am schattigen Bergeshang. Und Abends die Wälder rauschen, Von fern nur fällt noch ein Schuß, Da steht sie stille, zu lauschen: »Das war meines Liebsten Gruß!« Da sprangen vom Fels die Quellen, Da flohen die Vöglein in's Thal. »Und wo ihr ihn trefft, ihr Gesellen, [Grüßt]2 mir ihn tausendmal!«
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 7. Romanzen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Wachtwoord", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mot d'ordre", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfonso Sebastián) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff's Werke. Dritter Theil. Dichter und ihre Gesellen. Krieg den Philistern, Berlin, Verlegt von M. Simion, 1841, pages 228-229.
Note: first appeared (untitled) in the novel "Dichter und ihre Gesellen" (1834), later titled "Parole" in the first two editions of Eichendorff's collected poems (Berlin, 1837 and 1843); in a posthumous edition, the title was "Die Verlassene".
Modernized spelling would change "Blüthen" to "Blüten", "Haid'" to "Heid'", "Thal" to "Tal".
1 Brahms: "das"2 Brahms: "O, grüßt"
4. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
[Es sang vor langen]1 Jahren Wohl auch die Nachtigall! [Das war wohl süßer Schall,]2 [Da wir zusammen waren.]3 Ich sing' und kann nicht weinen, Und spinne so allein, Den Faden klar und rein So lang' der Mond [wird]4 scheinen. [Da]5 wir [zusammen]6 waren, Da sang die Nachtigall; Nun [mahnet]7 mich ihr Schall, [Daß]8 du von mir gefahren. So oft der Mond mag scheinen, [Gedenk' ich]9 dein allein. Mein Herz ist klar und rein -- Gott wolle uns vereinen! Seit du von mir gefahren, Singt stets die Nachtigall, Ich [denke]10 bei ihrem Schall, Wie wir zusammen waren. Gott wolle uns vereinen! Hier spinn' ich so allein. Der Mond scheint klar und rein, Ich sing' und möchte weinen!
Text Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1802, appears in Aus der Chronika eines fahrenden Schülers, first published 1818
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Il y a de nombreuses années", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Clemens Brentano, Aus der Chronika eines fahrenden Schülers, Berlin: Paul Gerh. Heinersdorff, Hofbuchhandlung, [1871], pages 31-32.
1 Kauffmann: "Es sang vor vielen"; Matthes: "Einst sang vor langen"; further changes may exist not noted.2 Lang (op. 36[38]): "Da wir beisammen waren"; Lang (unpublished): " Als wir beisammen waren,"; Thuille: "Das war so süßer Schall"
3 Lang (op. 36[38]): "Das war wohl süßer Schall!"; Lang (unpublished): "Ach! es war wohl süßer Schall!"
4 Lang (op. 36[38] when the text is repeated): "mag"; Thuille: "will"
5 Reichardt: "Als"
6 Thuille: "beisammen"
7 Reichardt: "martert"
8 Reichardt: "Da"
9 Reichardt: "Denk ich wohl"
10 Lang (op. 36[38]), Reichardt, Thuille: "denk' "
5. Feldeinwärts flog ein Vögelein  [sung text not yet checked]
Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! [Reis']1 ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! [Brichst du vor Wonn' oder Schmerz?]2 [Doch als ich die]3 Blätter fallen sah, Da [dacht]4 ich: Ach, der Herbst ist [da]5! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht [hinter]6 drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. [Ist und bleibt]7 Frühlingsschein!
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
1 Draeseke: "Flieg"2 Preis: "Brichst du vor Wonn'? Brichst du vor Schmerz?"
3 Preis: "Und als ich"; Oberthür: "Doch als ich"
4 Hensel: "sagt'"
5 Draeseke: "nah"
6 Barth, Hensel, Oberthür, Preis: "zu mir"
7 Preis: "Sie bleibt"
6. Nachtgesang  [sung text not yet checked]
[O]1 gieb, vom weichen Pfühle, Träumend, ein halb Gehör! Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Bei meinem Saitenspiele Segnet der Sterne Heer Die ewigen Gefühle; Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr, Aus irdischem Gewühle; Schlafe! was willst du mehr? Vom irdischen Gewühle Trennst du mich nur zu sehr, Bannst mich in diese Kühle; Schlafe! was willst du mehr? Bannst mich in diese Kühle, Giebst nur im Traum Gehör. Ach, auf dem weichen Pfühle Schlafe! was willst du mehr?
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Nachtgesang", written 1803?, first published 1804
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cant nocturnal ", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Nachtgezang", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Night song", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant nocturne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson de la nuit", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Francesco Campanella) , "Canto notturno", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 98, and with Taschenbuch auf das Jahr 1804, Herausgegeben von Wieland und Goethe, Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung, pages 120-121.
1 Mayer: "Ach"; further changes may exist not shown above.