Die Lüfte lind sich schwangen Zu mir aus Euerm Land, Als käm' ein Duft gegangen Vom Paradies gesandt. Ist mir doch Herzensbangen Um Eine nur bekannt, Zu der irrt mein Verlangen, Für die bin ich entbrannt, Von Allen abgewandt, Um nur an ihr zu hangen. Ach, wenn mich nur beseelen Die Augen süß und klar, Soll größre Gunst auch fehlen, Bin ich ein Gott fürwahr. Was sollt' ich das verhehlen, Der stets so offen war! Nur wird ihr Wort mich quälen, Deß denk' ich immerdar: Den Feigen schreckt Gefahr, Muth soll den Wackern stählen. Könnt Ihr ein Herz versehren, Das stets nur Liebe sann? In Sehnsucht mich verzehren, Verschmachten muß ich dann. Ach wollt Ihr das gewähren Und seht mich freundlich an, So muß mein Herz sich klären, Denn aller Gram zerrann. Noch preßt er mich; ich kann Mich nimmer sein erwehren! Es kommt mir oft zu Sinne, Wie schlimm der Frauen Art, Da selten ihre Minne Dem treuen Liebsten ward. Nicht, daß ich Schimpf ersinne! Den wüßt' ich gern erspart, Doch daß ein Schelm gewinne Mit Trug die Liebe zart, Dünkt mich unbillig hart, Da ich so glücklos minne. Wär' nimmer auf der Erden Die schnöde Klätscherbrut, Glückselig könnt' ich werden; Doch sinkt mir nicht der Muth. Mit freundlichen Geberden Getröstet sie mich gut, Und, kann sie's nicht gefährden, Sie wohl noch Süßres thut. Ach, wer beglückt ist, ruht, Wer glücklos, trägt Beschwerden! Ist Gott mir wohlgewogen, Mein Glück verschmäh' ich nicht; Und eh ich weggezogen, Sprach sie nicht klar und schlicht, Sie habe Lust gesogen Aus jeglichem Gedicht? Daß unterm Himmelsbogen So Manchem doch gebricht Das helle Freudenlicht, Das damals mich umflogen! Hat sie mich nicht betrogen, Bin ich voll Zuversicht; Sonst acht' ich für erlogen, Was je ein Weib verspricht.
Sechs Lieder für Sopran (oder Tenor) mit Pianofortebegleitung , opus 76
by Robert Schaab (1817 - 1887)
1. Provençalisches Liebeslied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Spanisches Liederbuch, in 4. Anhang. Provençalische Lieder, übersetzt von P. H.
Based on:
- a text in Provençal (Prouvençau) by Bernart von Ventadour (c1125 - c1195) [text unavailable]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Love song from the Provence", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Spanisches Liederbuch von Emanuel Geibel und Paul Heyse, Dritte Auflage, Stuttgart und Berlin: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1904, pages 226-228.
2. Frühling  [sung text not yet checked]
Nun werden schon die Bäume grün, Die Amsel singt im Blütenstrauch; O Herz, nun heb' die Schwingen auch, Herz, werde jung und kühn! Es hat des Winters strenge Hand Die jungen Knospen dir geknickt; Nun sieh' die Fluren neu geschmückt, O Herz, nun halte Stand! Es rinnt der Quell, die Blumen blüh'n, Gelockt von jungem Lenzeshauch: O Herz, dein Frühling kommt ja auch, Herz, werde jung und kühn!
3. Wenn sich zwei Herzen scheiden  [sung text not yet checked]
Wenn sich zwei Herzen scheiden, Die sich dereinst geliebt, Das ist ein großes Leiden, Wie's [größ'res nimmer]1 gibt. Es klingt das Wort so traurig gar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! Wenn sich zwei Herzen scheiden, Die sich dereinst geliebt. [Da]2 ich zuerst empfunden, Daß Liebe brechen mag: Mir war's, als sei verschwunden Die Sonn' am hellen Tag. [Mir klang's im Ohre]3 wunderbar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! [Da]4 ich zuerst empfunden, Daß Liebe brechen mag. Mein Frühling ging zur Rüste, Ich weiß es wohl, warum; Die [Lippe, die mich]5 küßte, [Ist worden kühl]6 und stumm. Das eine Wort nur sprach sie klar: Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar! Mein Frühling ging zur Rüste, Ich weiß es wohl, warum.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Wenn sich zwei Herzen scheiden", appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Quan dos cors se separen", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "When two young hearts must sever"
- FRE French (Français) (Dina Levias) , "Quand deux cœurs se désunissent", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Nicola Sfredda) , "Quando si separano due cuori", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Kücken, Mendelssohn: "größer keines"; Bolko von Hochberg: "größ'res keines"
2 Henkel, Randhartinger: "Als"
3 Kücken, Mendelssohn: "Im Ohre klang mir's"; Bolko von Hochberg: "Wie klang's im Ohre"
4 Henkel: "Als"
5 Bolko von Hochberg: "Lippen, die ich"
6 Bolko von Hochberg: "Sind worden kalt"
4. Abends  [sung text not yet checked]
In dieser Stunde denkt sie mein, Ich weiß, in dieser Stunde! Die Vögel schlafen groß und klein, Es schlafen die Blumen im Grunde. [An blauem]1 Himmel hell und klar Stehn tausend Sterne wunderbar, Sie schaut hinauf und denket mein, Ich weiß, in dieser [Stunde]2. Sie sitzt wohl einsam und allein, Ich weiß, in dieser Stunde, Und flüstert wohl den Namen mein Halbleise mit schüchternem Munde. Sie schickt mir Grüße lieb und schön Und winkt mir zu, als könnt' ich's sehn, Sie weint um mich und denket mein, Ich weiß, in dieser [Stunde]2. [Gute]3 Nacht und schließ' die [Äugelein]4, [Gute]5 Nacht in dieser Stunde! Ich will im Traume bei dir sein Mit fröhlicher, seliger Kunde: Von [einem Tag]6, o träume du, Wo ich in [deinen Armen]7 ruh', [Ja bis]8 dahin gedenke mein, Jetzt und in [jeder]9 [Stunde]2!
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Abends", appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 54-55.
1 Fesca: "Am blauen"2 Fesca: "Stund'"
3 Fesca: "Gut'"
4 Banck: "Augen dein"
5 Banck, Fesca: "Gut'"
6 Esser, Fesca: "einer Nacht"
7 Banck: "deinem Arme"
8 Fesca: "Bis"
9 Banck: "dieser"
5. Ich habe zur letzten guten Nacht  [sung text not yet checked]
Ich [habe]1 zur letzten guten Nacht Dein liebes Bild geküßt, Da [war]2 mir, als hätte der Mund gelacht, [Das Auge mich freundlich begrüßt]3. Die Züge lebten in [warmem]4 Glanz, [Durchhaucht]5 von athmendem Wehn, Du warst es selbst, du warst es ganz, Als sey ein [Wunder]6 geschehn. Da hab' ich zur letzten guten Nacht [Noch einmal dein Bild]7 geküßt, Mir [ist]8, als hättest du gelacht Und als ob ich weinen müßt!
Text Authorship:
- by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881), no title, appears in Gedichte [1845], in 1. Heimath. 1838-1841, in 3. Erste Leiden, no. 6
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Franz Dingelstedt, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'scher Verlag, 1845. Appears in Heimath. 1838 - 1841, in 3. Erste Leiden, no. 6, page 53. Note: Schnabel's score has a typo in stanza 1, line 3, word 7 ("Mond" instead of "Mund").
1 Dayas, Esser, Hoffmann, Koessler, Markhof: "hab' " ; further changes for Dayas, Esser, Hoffmann, Markhof may exist, not shown above.2 Webenau: "war's"
3 Webenau: "Als hätte der Blick mich gegrüßt"
4 Webenau: "mildem"
5 Webenau: "Umhaucht"
6 Webenau: "Zauber"
7 Webenau: "Dein Bild noch einmal"
8 Webenau: "ist's"
6. Wenn Alles eben käme  [sung text not yet checked]
Wenn alles eben käme, wie du gewollt es hast, und Gott dir gar nichts nähme und gäb dir keine Last, wie wär's da um dein Sterben, du Menschenkind bestellt? Du müsstest fast verderben, so lieb wär dir die Welt! Nun fällt, eins nach dem andern, manch süßes Band dir ab, und heiter kannst du wandern gen Himmel durch das Grab, dein Zagen ist gebrochen, und deine Seele hofft; dies ward schon oft gesprochen, doch spricht man's nie zu oft.
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Trost"
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- ENG English (Bertram Kottmann) , "Words of consolation", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission