Dein Schwert, wie ists von Blut so roth? Edward, Edward! Dein Schwert, wie ists von Blut so roth, Und gehst so traurig her? - O! O ich hab geschlagen meinen Geyer todt, Mutter, Mutter! O ich hab geschlagen meinen Geyer todt, Und keinen [hab]1 ich wie Er - O! Dein's Geyers Blut ist nicht so roth, Edward, Edward! Dein's Geyers Blut ist nicht so roth, Mein Sohn, bekenn mir frey - O! O ich hab geschlagen mein Rothroß todt, Mutter, Mutter! O ich hab geschlagen mein Rothroß todt. Und 's war so stolz und treu - O! Dein Roß war alt und hasts nicht noth, Edward, Edward! Dein Roß war alt und hasts nicht noth, Dich drückt ein [ander]2 Schmerz - O! O ich hab geschlagen meinen Vater todt, Mutter, Mutter! O ich hab geschlagen meinen Vater todt, Und weh, weh ist mein Herz - O! Und was für Busse willt du nun thun? Edward, Edward! Und was für Busse willt du nun thun? Mein Sohn bekenn mir mehr - O! Auf Erden soll mein Fuß nicht ruhn, Mutter, Mutter! Auf Erden soll mein Fuß nicht ruhn, Will gehn fern übers Meer - O! Und was soll werden dein Hof und Hall! Edward, Edward! Und was soll werden dein Hof und Hall? So herrlich sonst und schön - O! Ich laß es stehn, bis es sink und fall', Mutter, Mutter! Ich laß es stehn, bis es sink und fall', Mag nie es [wieder sehn]3 - O! Und was soll werden dein Weib und Kind? Edward, Edward! Und was soll werden dein Weib und Kind, Wann du gehst über Meer? - O! Die Welt ist groß, laß sie [bettlen]4 drinn, Mutter, Mutter! Die Welt ist groß, laß sie [bettlen]4 drinn, Ich seh sie nimmermehr - O! Und was willt du lassen deiner Mutter theur? Edward, Edward! Und was willt du lassen deiner Mutter theur? Mein Sohn, das sage mir - O! Fluch will ich Euch lassen und höllisch Feur, Mutter, Mutter! Fluch will ich Euch lassen und höllisch Feur, Denn ihr, ihr riethets mir! - O!
Vier Balladen und Romanzen , opus 75
by Johannes Brahms (1833 - 1897)
1. Edward  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803), "Edward", subtitle: "Schottisch"
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Anonymous/Unidentified Artist , "Edward, Edward", subtitle: "A Scottish Ballad", first published 1765
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- HUN Hungarian (Magyar) (József Bajza) , "Edvárd"
Confirmed with Johann Gottfried Herder's Volkslieder. Nebst untermischten andern Stücken. Zweiter Theil. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung. 1779, pages 207-209; and with Stimmen der Völker in Liedern. Gesammelt, geordnet, zum Theil übersezt durch Johann Gottfried von Herder. Neu herausgegeben durch Johann von Müller. Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1807, pages 300-302.
Note: This is a later version of Herder's translation (Aus Percy Reliq. Vol. I, p. 57), published in 1779. The first, different version has been published in Herder's Von Deutscher Art und Kunst in 1773.
1 Elling: "habe"2 Brahms, Elling, and Herder (1807 edition): "andrer"
3 Brahms: "wiedersehn"
4 Brahms, and Herder (1807 edition): "betteln"
Researcher for this page: Peter Rastl [Guest Editor]
2. Guter Rat  [sung text checked 1 time]
Ach Mutter, liebe Mutter, Ach, gebt mir einen Rat! Es reitet mir alle Frühmorgen Ein hurtiger Reuter nach. "Ach Tochter, liebe Tochter! Den Rat, den geb' ich dir: Laß du den Reuter fahren, Bleib noch ein Jahr bei mir!" Ach Mutter, liebe Mutter, Der Rat der ist nicht gut; Der Reuter, der ist mir lieber Als alle dein Hab und Gut. "Ist dir der Reuter lieber Als alle mein Hab und Gut, So bind dein' Kleider zusammen Und lauf dem Reuter nach!" Ach Mutter, liebe Mutter, Der Kleider hab' ich nicht viel; Gib mir nur hundert Taler, So kauf' ich, was ich will. "Ach Tochter, liebe Tochter! Der Taler hab' ich nicht viel; Dein Vater hat alles verrauchet In Würfel- und Kartenspiel." Hat mein Vater alles verrauschet In Würfel- und Kartenspiel, so sei es Gott geklaget, Daß ich sein' Tochter bin. Wär' ich ein Knab' geboren, Ich wollte ziehn über Feld, Ich wollte die Trommel rühren Dem Kaiser wohl um sein Geld.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Good advice", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. So laß uns wandern!  [sung text checked 1 time]
Ach Mädchen, liebes Mädchen, Wie schwarz dein Auge ist! Fast fürcht' ich, es verzaubert Mich einst voll arger List. "Und wär' mein Auge schwärzer, Um vieles schwärzer noch, Dich, Liebster mein, verzaubern, Ich tät' es niemals doch." Die Kräh' auf jener Eiche, Sieh, wie sie Eicheln pickt! Wer weiß, wen einst der Himmel Zum Bräutigam dir schickt! "Und sprich, wen soll er schicken? Ich gab ja dir mein Wort, Weißt, unterm grünen Baume, Bei unsrer Hütte dort." Wohlan, so laß uns wandern, Du wanderst frisch mit mir; Ein Kleid von grüner Farbe, Mein Mädchen, kauf' ich dir. Ein Kleid von grüner Farbe, Das auch nicht gar zu lang: So kannst du mit mir wandern, Nichts hindert dich im Gang. Wir wollen lustig wandern, Bergüber und talein; Die [freien, großen]1 Wälder Sind [unsre]2 Kämmerlein.
Authorship:
- by Josef Wenzig (1807 - 1876), "So laß uns wandern", appears in Slawische Volkslieder, in 1. Böhmische Volkslieder, first published 1830
Based on:
- a text in Czech (Čeština) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Doncs bé, anem a passejar!", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Laat ons dan weggaan!", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "So let us wander!", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Alors promenons-nous !", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Brahms: "großen, freien"
2 Brahms: "unser"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Walpurgisnacht  [sung text checked 1 time]
Lieb Mutter, heut Nacht heulte Regen und Wind. -- Ist heute der erste Mai, liebes Kind! [Liebe]1 Mutter, es donnerte auf dem Brocken oben. -- [Liebes]1 Kind, es waren die Hexen droben. Liebe Mutter, ich möcht' keine Hexen sehn. -- Liebes Kind, es ist wohl schon oft geschehn. Liebe Mutter, ob [wohl im Dorf]2 Hexen sind? -- [Sind]3 dir wohl näher, mein liebes Kind. Ach Mutter, worauf fliegen die Hexen zum Berg? -- Auf Nebel, auf Rauch, auf loderndem Werg. Ach Mutter, was reiten die Hexen beim Spiel? -- Sie reiten, sie reiten den Besenstiel. Ach Mutter, was fegten im Dorfe die Besen! -- Es sind auch viel Hexen auf'm Berge gewesen. Ach Mutter, was hat es im Schornstein gekracht. -- Es flog auch wohl Eine hinaus über Nacht. Ach Mutter, dein Besen war [in der Nacht nicht zuhaus]4. -- Lieb's Kind, so war er zum Brocken hinaus. Ach Mutter, dein Bette war leer in der Nacht. -- Deine Mutter hat oben auf dem Blocksberg gewacht.
Authorship:
- by Wilhelm Häring (1798 - 1871), "Walpurgisnacht", appears in Balladen, first published 1836
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La nit de Walpurgis", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Walpurgisnacht", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Walpurgis Night", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Balladen von W. Alexis, Berlin, Ferdinand Dümmler, 1836, pages 8-9.
1 Brahms: "Lieb"2 Brahms: "im Dorf wohl"
3 Brahms: "Sie sind"
4 Brahms: "die Nacht nicht zu Haus" (first edition); and later, "die Nacht nicht im Haus"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]