Sterne mit den goldnen Füßchen, Wandeln droben bang und sacht, Daß sie nicht die Erde wecken Die da schläft im Schoß der Nacht. Horchend stehn die stummen Wälder, Jedes Blatt ein grünes Ohr! Und der Berg, wie träumend streckt er Seinen Schattenarm hervor. Doch was rief es? In mein Herze Dringt der Töne Widerhall. War es der Geliebten Stimme, Oder war's die Nachtigall?
Sechs Gesänge , opus 30
by Robert Franz (1815 - 1892)
1. Sterne mit den gold'nen Füßchen
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 37
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (John Sullivan Dwight) , "Stars with little golden feetlet"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Stelle dalle zampette d'oro", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
2. Blätter läßt die Blume fallen  [sung text not yet checked]
Blätter läßt die Blume fallen, Und vom Liebchen muß ich wallen. Gott mit dir, du kleines, Gott mit dir, du feines Süßes Täubchen. Gelb steigt auf der Mond der Heide, Wir sind blaß auch alle beide. Gott mit dir, du kleines, Gott mit dir, du feines Süßes Taubchen. Thau fällt auf den Ast, der trocken, Uns im Aug die Thränen stocken. Gott mit dir, du kleines, Gott mit dir, du feines Süßes Täubchen. Blühen Rosen frisch und Flieder, Dann wohl sehen wir uns wieder. Gott mit dir, du kleines, Gott mit dir, du feines Süßes Täubchen.
Text Authorship:
- by Karl Maria Kertbeny (1824 - 1882), written 1845, appears in Lieder aus der Fremde: In Beiträgen von Friedrich Bodenstedt, Adolf Elissen, Ferdinand Freiligrath, usw.
Based on:
- a text in Hungarian (Magyar) by Sándor Petőfi (1823 - 1849), written 1845
See other settings of this text.
3. Am Strom
Der Strom glitt einsam hin und rauschte, Wie sonst, noch immer, immerfort, Ich stand am Strand gelehnt und lauschte, Ach, was ich liebte, war lange fort! Kein Laut, kein Windeshauch, kein Singen Ging durch den weiten Mittag schwül, Verträumt die stillen Weiden hingen Hinab bis in die Wellen kühl. Die waren alle wie Sirenen Mit feuchtem, langem, grünem Haar, Ach von der alten Zeit voll Sehnen Sie sangen leis und wunderbar. Sing, Weide, singe, grüne Weide! Wie Stimmen aus der Liebsten Grab Zieht mich dein heimlich Lied voll Leide Zum Strom von Wehmut mit hinab.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Am Strom", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Au bord du fleuve", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
4. Schöner Mai, bist über Nacht  [sung text not yet checked]
Schöner Mai, bist über Nacht Wie ein Traum davon geflogen, Und die Lust, die du gebracht, Ist an mir vorbei gezogen. Alle Blumen sind verblüht, Die ich mir zum Kranz erkoren, Und mein Herz, das heiß erglüht, Sagt mir, daß ich mehr verloren. Leise klagt mit süßem Klang Nachtigall dein frühes Scheiden, Und ich weiß nicht, bringt ihr Sang Hoffnung oder tiefres Leiden?
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Nachruf", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 76, first published 1848
See other settings of this text.
5. Dies und das
Wie traurig sind wir Mädchen dran, Wenn wir bedenken dies und das: Man sieht den schmucken Burschen an Und darf nicht sagen dies und das. Und dies und das, und noch etwas, Und zweimal mehr als dies und das: Man sieht den schmucken Burschen an Und darf nicht sagen dies und das. Die Welt versteht hier keinen Scherz, Sie tadelt uns um dies und das: Darum verschließt das treue Herz Mit manchem Seufzer dies und das. Und dies und das, und noch etwas, Und zweimal mehr als dies und das: Darum verschließt das treue Herz Mit manchem Seufzer dies und das. Was kümmert mich in dieser Welt Die Spötterei um dies und das? Wenn einst ein Bursche mir gefällt, Ich will ihm sagen dies und das. Und dies und das, und noch etwas, Und zweimal mehr als dies und das: Wenn einst ein Bursche mir gefällt, Ich will ihm sagen dies und das.
Text Authorship:
- by Peter von Bohlen (1796 - 1840)
Based on:
- a text in English from Volkslieder (Folksongs) , Scottish [text unavailable]
See other settings of this text.
6. An die Wolke
Zieh nicht so schnell vorüber
An dieser stillen Haide,
Zieh nicht so scheu vorüber
An meinem tiefen Leide,
Du Wolke in der Höh',
Steh still bei meinem Weh!
O nimm auf deine Schwingen
Und trag zu ihr die Kunde:
Wie Schmerz und Groll noch ringen,
Und bluten aus der Wunde,
Die mir mit ihrem Trug
Die Ungetreue schlug.
...
Schlag' Regen an die Scheibe,
Und schlag' an ihre Thüre,
Und sei dem falschen Weibe
Ein Mahner an die Schwüre,
Die sie mir weinend sprach,
Und die sie lächelnd brach.
Und will sie das nicht hören,
So magst von deinem Sitze,
Du, Donner, dich empören,
Dann rüttelt, all' ihr Blitze,
Wenn ihr vorüberzieht,
An ihrem Augenlied sic!
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "An die Wolke", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Heidebilder
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (E. S. Willcox) , "The cloud"
- ENG English (Sharon Krebs) , "To the cloud", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Au nuage", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Note provided by Sharon Krebs:
Lenau originally published this poem with a different second stanza, but later he wrote: "Mein Herz eine Waise zu nennen, und obendrein eine verblutende, war von mir weichlich und läppisch, und ich schäme mich sechstausendmal beim Wiederlesen dieser verunglückten Zeilen, denn eben so oft sind sie gedruckt in der Leute Händen." Here is the original second stanza:
Und nimm auf deine Reise Mit fort zu ihr die Kunde: Mein Herz, die arme Waise, Verblutet an der Wunde, Die mir durch ihren Trug Die Ungetreue schlug.